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Fieber im Alter von 43 I . dahinraffte.
Außer mehreren Sonaten für das Piano
und die Violine, Trio's und Quartetten
für Blasinstrumente, Nondo's, Varia
tioneu, Tänzen, Liedern und Gesängen
schrieb er: „Zsaük". Melodram mit Arien
und Chören; — „Judith", Melodram; —
„Nrr Nüün", Operette; — „Watworth",
Oper; - „Äuküb nnd Rchrl", Oper; —
„Pllndolrn5 Büchse", eine Parodie; — eine
„Gnuerture zn Schillers Braut nun MeZsina"; —
2 Messen und mehrere Cantateu. Man
rühmt seinen Compositionen. von denen
viele gedruckt, die dramatischen auf den
Wiener Bühnen mitVeifall gegeben wor-
den sind, Correctheit, Melodienreichthum,
Wirksamkeit und Eigenthümlichkeit nach.
Neues Universal-Lexiton der Tonkunst (begonnen
von Schladebach, fortgesetzt) von Eduard
Berns dorf (Dresden 1856 u. f., Schäfer,
gr. 8°.j It. Bd. S. 72 lgibt irrig den Geburts-
ort T el n a —
statt
Tolna — an, und ist er
nach diesem am 19. März 1819 gestorben). —
Gaßner, Universal -- Lexikon der Tonkunst
S. 319. — Ersch ( I . S.) und Grub er
(I. G.), Allg. Encyklopädie der Wissenschaften
u. Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4".) I. Sect.
51. Thl. S. 137 Inach dieser gest. 9. Mai 1819).
— Oeftr. National-Enchklopädie (von Gräf-
fer und Czikann), (Wien 1835) II. Ad.
S. 253 lnach dieser gest. 9. März 1817). —
Geschichts- und Erinnerungs-Kalender (Wien,
Sollinger, 4°.) 1829, S. 25 u. 1834, S. 106
lan beiden Stellen ist der 9. März 1819 als
F.'s Todestag angegeben).
Fux, Anna, siehe: Gaßmann.
Fu;, Johann Joseph (k. k. Ober-
Hofcapellmeister, geb. 1660 in
Obersteiermark, gest. um 1741). Erhielt
nach Dlabacz seine musikalische Bildung
in Böhmen und machte, um sich in der
Kunst zu vervollkommnen, Reisen durch
Deutschland, Frankreich nnd Italien.
1695 befand er sich bereits bei der kais.
Hofcapelle und diente an derselben wäh-
rend 40 Jahren unter drei Regenten,
Leopold I., Joseph I. und Karl VI.,
welche aste drei, Kenner und Freunde der Musik, ihn mit allerlei Beweisen ihrer
Huld überhäuften. Besonders wohlgewo-
gen war ihm Kaiser Karl VI., der den
an der Gicht leidenden Künstler 1723 in
einer Saufte von Wien nach Prag zur
Krönungsfi.'ier tragen ließ, damit er die
Aufführung seiner Oper, an welcher
100 Sänger uud 200 Instrumentisten
mitwirkten, beiwohne. Mebrere Züge von
dieses tunstliebenden Monarchen Huld
erzählt Gerber in seinem „Lexikon der
Tonkünsller". Im Iakre 1725 ließ der
Kaiser auf Seine Kosten des Meisters:
(V^ien, d?i v. l3liLien) drucken, ein
Werk, welches den Meister überdauert
hat und in Folge seiner Trefflichkeit in
mehrerc Sprachen übersetzt worden ist;
vonMitzler iu's Deutsche (Leipz. 1742,
4°.); —von Man fr edi, nach Gerber
auch vonCaffr o, in's Italienische (Carpi
1761, Fol.); — von ?. Denis in's
Französische (Paris 1773, Fol.) und von
Preston in's Englische (London 1797).
F. war auch ein großerKirchencomponist,
und seinen Einfluß auf die Kirchenmusik
in Wien wollte noch Nicolai während
seines Aufenthaltes in der Residenz, 50 I .
später, erkennen. Das Todesjahr des
Künstlers ist noch nicht ermittelt, Mehrere
geben es gar nicht an, Einige bemerken,
daß er 1732, Andere daß er noch 1740
gelebt. Daß er ein hohes Alter erreicht,
ist gewiß. Groß ist die Menge seiner
Compositionen nnd den vollständigen Ka-
talog seiner Werke besitzt das Hofmusik-
Archiv in Wien, wie denn auch die kais.
Hofbibliothek daselbst viele (die mit einem
bezeichneten) Werke des Künstlers auf-
bewahrt. Seine Werke sind: die Ora-
torien: "„I/a 77iacl?-6 clei
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Füger-Gsellhofer, Band 5
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Füger-Gsellhofer
- Band
- 5
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1859
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon