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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6
Seite - 73 -
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Seite - 73 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6

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Gyulay 73 Gyulay auf, rückte aber nicht aufMortara und Novara vor, sondern suchte die Linie des Tess in zu gewinnen. Daß dieser Rück- zug nicht vollständig gelungen, erhellt aus der Zahl der am 4. Juni in die Schlacht geführten Truppen, von denen 3 ganze Armee-Corps, somit über 60.000 Mann fehlten. Die Aufstellung der Oesterreicher hinter dem Tessin war folgende: Eine Division des 4. Corps bei Turbig o, im Ganzen blos eine Brigade von höchstens 4000 Mann; ein Theil des 1. und 4 Di Vision des 2. Corps in und um Ma genta; 1 Division des 7. Corps in Corbetta, 1 in Castellazzo und Casterno. Das 3. Armee-Corps lagerte bei Abbiategrasso, eine Fortsetzung des Marsches nach Mailand erwartend; das 3. u. 8. befanden sich noch auf dem Anmarsch vonBinasco, das 9. stand bei Pavia. Also eine Vereinigung der Streitkräfte war weder erzielt, noch für den 4. Juni an eine Schlacht gedacht worden. Indessen überschritt Mac Ma- hon bei Turbigo den Tessin, und umging facüsch die Oesterreicher rechts, auf nur unbedeutenden Widerstand sto« ßend; ferner wendeten sich die Franzosen mit ihrem linken Flügel von Novara über Gall iate. So geschah es denn, daß amScblachttage von Ma genta von 430.000 Mann, welche kampfbereit in Italien standen, nur 70.000 Mann (das 1.,2.,3.und7.Armee-Corps) gegen einen Feind von mindestens 120.000 Mann theilnahmen. Die Schlacht am 4. und 3. Juni beiMagenta wurde geschlagen. Die Schlacht selbst hatte der Gegner nicht gewonnen. Zahlt sie Frankreich auch unter seinen Siegen auf, in der Kriegs» geschichte Oesterreichs steht sie da als ein Ehrentag der österreichischen Armee vom Officier abwärts. Der Ver> luft der Oesterreicher betrug an Todten: 63 Officiere. 1302 Mann; an Verwun- deten 218 Offieiere, darunter 4 Gene« rale, dann 4! 30 Mann; an Vermißten ungefähr dieselbe Zahl. Am 3. Vormit- tags zwang die Uebermacht des Feindes den nochmals aufgenommenen Kampf abzubrechen. Man legte von vielen Sei- ten den Verlust dieser Schlacht lediglich dem Feldherrn zur Last; andere wieder halten den Feldherrn mehr für unglück» lich als für kurzsichtig, und die „allge< meine Militarzeitung" vom 6. August 1839 nennt die Schlacht von Magenta ein „Werk des Zufalls". Es bleibt der Geschichte überlassen, den Schleier zu lüften, der über dieser Verkettung von Mißgeschick und verfehlten Plänen schwebt. Auf den ersten Blick aber stellt sich die Thatsache klar hin, daß der Feldherr kein strategisches Genie war, und einer Reihe geübter Strategen, die erst im Krimfeldzuge mit Lorbeern sich bedeckt hatten, gegenüber stand. Der französische Kaiser selbst wurde bei Magenta durch Mac Mahon von einem schlimmen Loose gerettet. Wie wenig die Franzo- sen selbst sich als Sieger betrachteten, beweist die Thatsache, daß sie den Rück» zug bereits antraten, denn am 4. Juni Nachmittags und Abends war die Straße von Tessin bis Novarra mit fran» zösischen Truppen aller Art bedeckt, welche in westlicher Richtung zu ent« kommen trachteten. Nach der Schlacht von Magenta legte Gyulai das Armee-Commando nieder. Thatsächlich war nach derselben der rechte österrei« chische Flügel von den Franco>Sardcn umgangen, und standen diese bereits Mai land näher als die Oesterreicher. Letztere konnten sich nur mehr auf die Neserven zurückziehen, die sich als eine zweite Armee an der Etsch und dem Oglio gesammelt hatten. Aber die Lom>
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Guadagni-Habsburg, Band 6
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Guadagni-Habsburg
Band
6
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1860
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
502
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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