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die Erfindung, Bänder von allen Gattungen
und Farben, mit gehörigen Leisten verschen, auf
dem gewöhnlichen Webestuhle in beliebiger
Anzahl und Breite auf einmal, nicht sowohl aus
Seide, als vielmehr aus Baumwolle zu erzeu-
gen. . . . Man will sogar glauben, daß diese
Methode, die Bänder aus breiten gewebten Zew
gen zu verfertigen, oieursprüngliche gewesensei."^ j
Haas von VilgM, Franz (General
Major und Hippolog, geb. zu Wien
1790, gest. ebenda 9. Februar 1838).
Trat, 13 Jahre alt, in's Infanterie-Negi-
ment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4,
wurde aber sogleich in's Kürasster-Regi
ment Nr. 3 übersetzt. Am 6. Mai 1809
wurde er Lieutenant, am 1, Mai 1814
Oberlieutenant, am 7. März 1820 zum
Nhlanen-Regimente Nr. 1. übersetzt, am
11. October 1823 zweiter Rittmeister im
HuszareN'Regimente Nr. 10, am 14. Aug.
1834 zweiter Major, am 26. December
1833 Oberstlieutenant und am 2. Juli
1838 zweiter Oberst. Im Jahre 1844
trat er in den Pensionsstand, aber 1881
rückte er zum General-Major vor, wurde
Sectionschef im Kriegsministerium und
Inspector des Thierarzenei«Institutes und
am 21. Februar 1837 Vorstand der
3. Abtheilung im Armee°Obercommando.
H. war ein ausgezeichneter Hippolog
und besitzt um Bildung tüchtiger und
correcter Reiter in der österreichischen
Armee große Verdienste. Als das über
Rad etzky's Antrag im Jahre 1811 in
Wiener Neustadt errichtete Equitations»
Institut 1822 als entbehrlich aufgelöst
wurde, 1836 aber als Central-Equita»
tions - Institut in Salzburg neu in's
Leben trat, wurde Haas Commandant
desselben und wirkte allda von 1836—
1844. In dieser Zeit gingen 120 Schüler
aus diesem Institute hervor und ver-
pflanzten die vortrefflichen Grundsätze
des ausgezeichneten Lehrers in der ganzen
Armee. Der auch als Fachschriftsteller anerkannte Hippolog Oberst NHdosy
von Nädos ist ein Schüler des Verftor-
benen. Haas hat in Handschrift eine
Abhandlung „Neber MköeSchlag nnd Am-
tomie de°i MW" hinterlassen, deffm Ver-
öffentlichung in Aussicht gestellt wurde.
Im October 1833 wurde er — mit dem
Prädicate von Bilgen — geadelt.
Seit 19. Mai 1839 war er Düt Anna
Freiin von Stipsics vermalt. Er starb
plötzlich im Alter von 68 Jahren.
Militär-Zeitung, herausg. von I . Hirtenfeld
(Wien, 4°.) 1858, Nr. 23.- „Nekrolog". — Adels,
diplom vom 28. December 1338. — Wappen.
Ein von blauer, Silber, rother und grüner
Farbe gevierteter Schild. Im obern rechten
Quartiere ein silberner Löwe mit ausgeschlagener
rother Zunge und mit den hinteren Pranken auf
der Theilung des Schildes schreitend. Im obern
linken Quartiere eine schrägrechts gestellte, rothe
Standarte, an schwarzem Schafte mit goldenem
Knopfe, aus dem eine eiserne Lanzenspitze her»
vorgeht. Im untern rechten Quartiere ragt aus
dem linken Seitenrande eine natürliche Wolke,
aus welcher ein geharnischter, mit goldenen
Spangen geschmückter Arm hervorgestreckt ist,
in der bloßen Faust ein blankes Schwert an
goldenem Griffe zum Streiche erhebend. Das
untere linke Quartier durchzieht quer ein natür»
licher Fluß.
Haas von Langenfeld - Pfalzheim,
Iosepha (geb. 1782, gest. in Wien
29. November 1846). Diese als Sonder»
ling und unter dem Namen: „Die alte
Degenklinge" — weil
sie eine solche stets
an ihrer Seite trug — bekannte Frau hat
ein segensvolles Andenken hinterlassen.
Schon im Jahre 4844 hatte sie
bei dem
kön. bamschen Landgerichte Burglengen»
feld eine Heirathsausstattungs'Stiftung
12 arme Mädchen aus der Pfalz mit
dem erheblichen Ausstattungsbetrage von
800 st. Reichswährung für Jede begrün«
det; für dieselbe 120 öfterr. Bankactien
deponirt,
sich
aber bei Lebzeiten den Frucht«
genuß vorbehalten. In ihrem Testamente
verfügte sie ferner, daß abermals 27 Pfal«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Band 6
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Guadagni-Habsburg
- Band
- 6
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 502
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon