Seite - 137 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Guadagni-Habsburg, Band 6
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Hadsburg — Agnes l37 Hadsburg — Albrecht
3. Agnes von Böhmen, Tochter
Ottokar's Königs von Böhmen, ver»
malt im Jahre 4278 mit Rudolph,
zweitgebornem Sohne des Kaisers Ru>
dolph I., nachmaligem Herzoge von
Schwaben. Sie gebar ihm nur einen
Sohn, den unglücklichen Johannes
Parricida, auch PostHumus genannt,
weil er nach des Vaters Tode (1289)
zur Welt kam, denselben, der seinen
Oheim, den Kaiser Albrecht I. am
I. Mai 1308 in Gemeinschaft mit ande-
ren Edelleuten ermordet hat. Agnes
starb viel früher (1296), als ihr Sohn
diese Unthat verübt hatte (1308).
Hübner.Amangez.Orte. Bd. I, Tab. 123u. l<)6.
* . *
4. Agnes von Oesterreich, Chur»
fürstin von Sachsen, Tochter des Kaisers
Rudolph I. und seiner ersten Gemalin
Gertrude Gräfin von Hohenberg,
vermalt im Jahre 1273 mit Albert I I .
Churfürsten von Sachsen, wurde 1298
Witwe und starb zu Wirtenberg den
II. October 1322, wo sie auch begraben
liegt.
Hübner. Am angcz. Orte. Bd. I, Tab. 125.
3. Agnes, Königin von Ungarn (geb.
1280, gest. 1364, nach Anderen 1334).
Tochter des Kaisers Albrecht I. und
der Elisabeth von Kärnthen, zur
Gemalin des Römers Friedrich della
Colonna bestimmt, den zum Gemal
anzunehmen sie sich weigerte; im Jahre
1296 in Gratz dem Ungarkönige An«
dreas HI. vermalt; nach deffen
Tode von den Ständen schlecht be-
handelt, bis sie ihr Vater mit Heeres«
macht wegführte. Nach dessen Ermor»
düng (1308) hielt sie mit ihrer Mutter
strenges Gericht über die Mörder, die
sie nebst vielen Anderen, die der Theil-
nähme verdächtig erschienen, hinrichten ließ. Auch bewog
sie ihre Brüder Fried-
rich und Leopold zu einem Zuge in
die Schweiz. An der Stelle, wo der
Mord geschah, ließ sie mit ihrer Mutter
Elisabeth das Frauenkloster Königs-
felden errichten, in welchem sie nun
selbst ia strengen geistlichen Uebungen
lebte und 1334, nach Hübner 1364,
starb. Devise: Strada führt als ihr
Sinnbild an: Mond und Sonne neben«
einander im Strahlenglanze, mit dem
Smnspruch: „Ne wis ornai-1^ nach An-
deren: „Netuis ornari"; von denen
jedoch Ersterer der richtige sein dürfte.
Aebli ( I . W. 3.), Blicke in's Leben der Königin
Agnes von Ungarn (Aarau 184l, 4".). —>
Fugger, Spiegel der Ehren des Erzhauses
Oesterreich, durch Signmnd von Bircken.
(Nürnberg 1668. kl. Fol.) S. 2tj, 227, 24«.
372. — Allgemeines historisches Lerikon (Leipzig
bei Thom. Friischen's sel. Erben, Fol.). 3. Aufl.,
Sä. I, S. 69.
* 5 *
6. Agnes von Oesterreich, Herzogin
von Schlesien, Tochter Leopold's I.
des Glorreichen, vermalte sich 1338 mir
Boleslaus IV., Herzog zu Schweidnitz
in Schlesien, und wurde 1368 Witwe.
Vor seinem Tode ernannte er sie zur
Regentin seiner Provinzen, welche Würde
sie bis zu ihrem, am 2. Februar 1392
zu Schweidnih erfolgten Tode behauptete.
Daselbst liegt sie in der Minoritenkirche
begraben.
Hübner. Am angez. Orte. Bd. r, Tab. t25.
. . .
7. Albrecht I., deutscher Kaiser (geb.
1248; ermordet bei Brück im Aargau am
1. Mai 1303), Sohn des Kaisers Ru-
dolph I. und der Gräsin Gertrude
von Hoheuberg. — Gemalm und Vinder:
Elisabeth, Tochter Meinhard's,Gra-
fen von Ti ro l und Görz, Herzogs in
Kärnthen, Mutter von 21 Kindern; sechs
Söhne und fünf Töchter überlebten ihren
Vater, die übrigen starben
in der Kindheit.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Guadagni-Habsburg, Band 6
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Guadagni-Habsburg
- Band
- 6
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1860
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 502
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon