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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Seite - 13 -
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Seite - 13 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8

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Hartlmmn Hartmann Unterschied zwischen Geist und Natur hervor, und begründete diesen wesentlichen Unterschied auf dem Wege der Indu- ctionen mit ungemein viel Scharfsinn und Gründlichkeit. Durch die Anerkennung der höheren Würde des menschlichen Geistes — welche als eine Ehrenrettung des menschlichen Wiffens gegen pantheistische Spekulationen betrachtet werden kann — und die klare und lichtvolle Darstel- lung des menschlichen Lebens und Wirkens im Verhaltnisse mit der Natur, durch eine durchgreifende Kritik der Gall'schen Schädellehre, welche damals die wissen- schaftliche und nicht wissenschaftliche Welt in Aufregung brachte, fiel Hartmann's Wort wie ein Wort der Versöhnung und des Friedens in die bewegten Gemüther. Har t mann's große Verdienste um die Beförderung der Heilkunde fanden auch im Auslande gerechte Würdigung und Anerkennung; er wurde in den Jahren 4816, 1820. 4823 und 1827 zum Mit- gliede mehrerer gelehrten Gesellschaften erwählt; als der physisch-medicinischen Gesellschaft zu Erlangen, der nieder» rheinischen für Natur« und Heilkunde, der medicinisch-chirurgischen zu Berlin, der philosophisch.medicinischen zu Würz» bürg. Ja selbst auswärtige Regierungen suchten ihn unter glänzenden Verhältnissen für sich zu gewinnen. Im Jahre 1814 wurden ihm von Seite Rußlands Antrage gemacht; im Jahre 1819 erhielt er einen Ruf zum Lehramte der praktischen Heil- kunde an der kön. preußischen Universität zu Bonn und im Jahre 1823 einen höchst vortheilhaften und mit großen Auszeich- nungen verbundenen Antrag zur Ueber» nähme der Direction der kön. Chari to und eines Lehramtes der Heilkunde zu Berlin; doch selbst diese glänzenden Anträge konnten den bescheidenen und in der Liebe für Oesterreich festgewur» zelten Mann nicht bewegen, seine aus» gezeichnete und wohlthätige Wirksamkeit an der Hochschule zu Wien zu verlassen. Seine Anhänglichkeit, Treue und eifrige Verwendung belohnten Se. Majestät durch Verleihung einer Personahulage von 300 Gulden, auch wurden, als das Lehramt der Klinik und speciellen Therapie erledigt war, diese Lehrfächer H. provisorisch übertragen. Die Freude der Schüler des vierten und fünften Jah- res der Medicin über diese Wahl wurde bald in die tiefste Trauer verwandelt. Die ungewöhnliche Anstrengung der physi- schen und geistigen Thätigkeit in seinem Berufe zerrütteten seinen Gesundheits» zustand; allein H. glaubte so wenig hiedurch in seinen Bemühungen um die leidende Menschheit, und in seinem unor- müdeten Eifer den Forderungen seines Berufes und den Erwartungen der Liebe seiner Schüler zu genügen, sich hindern lassen zu dürfen, daß er bis auf den letzten Tag vor seinem Hinscheiden seine Kranken» Visiten in der Klinik machte. Der hoch« verdiente und würdige Lehrer und Men- schenfreund endete im Alter von 37 Jahren seine segensvolle Laufbahn. Ueber Hart« m ann's Tod war eine allgemeine Klage, über seinen Verlust für die Wissenschaft und die Menschheit nur Eine Stimme. Anläßlich seines Todes erschienen auch Poesien, u. z. von Joseph Pope, einem früh geschiedenen poetischen Talent und von L. A. Frankl, in dessen Händen sich Pope's Nachlaß befindet. In der Ge« schichte der Wissenschaft und dm Jahr- büchern der Wiener Hochschule wird Hart mann's Name stets in frischem und ehrenvollem Andenken blühen. Er gehört zu jenen Heroen, welche die Wissenschaft gegen alle schwankenden und unhaltbaren Neuerungssysteme in ihrer richtigen Entwicklung und weiteren Fort-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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