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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Seite - 144 -
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Haydn Michael Haydn Michael durch Unterrichtgeben im Generalbaß und durch Orgelspiel in der h. Dreifaltig- keitskirche. Seine Kunst aber, die herrliche ihn umgebende Natur und sein Freund in Armsdorf, der, ein gefälliger Dichter, ihm manchen Text für seine Compositio. nen schrieb oder Auszüge aus guten Dich« tern für seine Zwecke bearbeitete, waren die heilige Drei, die ihm das Dasein verschönerten und ihn glücklich machten. Im Jahre 1801 erfuhr H< das Unglück, beim Eindringen des Feindes in Salz- burg von französischen Huszaren, die ihm das Seitengewehr an die Brust setzten, geplündert zu werden; seine beste Habe, die wenigen Kostbarkeiten, die er besaß, und seinen voraus empfangenen drei- monatlichen Gehalt nahmen sie ihm. Deutsche Freunde ersetzten ihm dann zum großen Theile feinen Verlust, auch sein Bruder Joseph, der ihm öfter namhafte Betrage, zukommen ließ, ihn auch im Testamente zum Universalerben seines Vermögens eingesetzt hatte, vergütete ihm einen Theil seines Schadens und bescbenkte ihn für die geraubte silberne Sackuhr mit einer goldenen. Die fernere Absicht Joseph's, seinen Bruder zum Univer- salerben zu machen, vereitelte aber dessen 3 Jahre früher eingetretener Tod; denn Michael starb schon 1806 im Alter von 69 Jahren. Michael war verhei» rathet und zwar mit der Tochter des Salzburger Domcapellmeisters Lipp, welche eine treffliche Sängerin war und später die Stelle einer Hofsängerin erhal« ten hatte. Aus dieser Ehe wurde ihm eine Tochter geboren, welche aber schon im Alter von 3 Jahren starb. Der Tod dieses Kindes, das Michael innig liebte, ließ nachhaltige Verstimmung in Michael's Herzen zurück. „Seine Ehe", schreibt Fröhlich in „ Ersch und Grub er" ohne Angabe der Quellen (Sect. II) Bd. I I I , S. 287), „war sonst nicht glücklich", was zu Pil lwein's (Lexikon salzburgischer Künstler, S. 93) Mitthei- lung, als er von den „an seine von ihm vorzüglich geschätzte Gattin" gerich« teten Liedern spricht, nicht paßt und auch sonst nicht Bestätigung findet. Die Witwe erhielt für das von Michael an den kais. Hof geschickte Requiem ein Honorar von 600 st., und als sie die Partituren ihres Mannes an den Fürsten Nikolaus Eßterhäzy gesendet, setzte ihr dieser Mäaen eine lebenslängliche Pension aus. Die Leiche H.'s wurde feierlich bestattet und bei der Leichenfeier das von ihm componirte „Miserere" gesungen. In seinem Nachlasse fand sich eine große Menge Kompositionen und Partituren ssiehe unten: I. Michael Haydn's Com- Positionen^, sämmtlich von ihm schön, richtig, deutlich, fast ohne Correctur und Radirung geschrieben; außerdem 20jäh» rige durch verschiedene Zeichen ausge- drückte Wetterbeobachtungen, welche er regelmäßig des Tages dreimal aufzeich< nete. Von seinen Schülern nennen wir die bedeutenderen: Schinn, Gratz, Ett und Karl Mar ia vonWeber. Auch erfand H. mittelst einer Art unharmonischer Leiter eine geheime Schreibart in Noten, mit welcher er selbst mit seinem vertrauten Freunde Hacker, der den Schlüssel dazu mittheilte, Briefe wechselte. Für den Fall, als solche Briefe irgendwo gefunden wür< den, theilen wir den Schlüssel hier mit: k 1
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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