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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Seite - 155 -
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läö Haynau annahm. Bernhardt unterrichtete den- selben in Geschichte, Geographie, Mathe- matik, der deutschen und lateinischen Sprache, worin er bald Fortschritte macbte. Seine Gespielen waren einige Bauernbuben und sein Bruder Mor iz, der gemeinschaftlich mit ihm in Otterau erzogen wurde. Zu Ostern 4800 wurde er confirmirt. Sein Wunsch, Soldat zu werden, entsprach der Neigung seines Vaters. Die beiden Brüder kamen nach Marburg. Sie wurden dort unter die Leitung eines Lehrers gestellt, der ihre Sitten und Studien zu überwachen hatte. Haynau war damals noch ganz in der Weise gekleidet, wie wir sie aus der Wer- th er'schen Zeit kennen. Bekanntlich hielt der Landgraf viel auf einen schönenZopf< Der junge H. hatte eine stark gepuderte Frisur mit Locken an den Schläfen, einen dicken Zopf, trug einen blauen Frack und Weste, weiße lederne Beinkleider und hohe Reiterstiefel. Seine Studien wurden jedoch schon 4801 unterbrochen. Nach der Sitte der Zeit kamen die jungen Edelleute sehr früh in's Glied. Kaiser Franz ver» lieh dem Landgrafen für seinen Sohn eine Lieutenantscharge bei dem Infanterie- Regimente Vrechainville. H. traf sein Regiment in Pisek. Gr widmete sich mit Eifer seinen Berufspftichten und der Gi> lernuug des Dienstes; er wurde bald ein tüchtiger Officier. Der erste Feldzug, den H. mitmachte, war jener von 48055, der mit der Katastrophe von Ulm und Auster» litz endigte. Er zeichnete sich durcb Muth und Entschlossenheit aus, fiel jedoch bei Ulm in Gefangenschaft. Bei dem Trans» porte verschaffte ihm die Kenntniß der französischen Sprache ein Gespräcb mit Napoleon, das tiefen Eindruck auf ihn machte. H. kam Anfangs nach Auxerre, dann nach Paris, und kehrte nach dem Frieden zu seinem Regiments zurück. Der Kaiser ernannte ihn, obwohl noch nicht 20 Jahre alt. zum Capitän-Lieutenant bei dem Regimente Argenteau. Noch vor Ausbruch des Krieges von 4809 wurde er Hauptmann. Er focht in den meisten Schlachten jenes blutigen Krieges, den Oesterreich allein gegen den franzö« fischen Coloß bestand. Er erhielt eine schwere Wunde in der Brust, an der er mehrere Jahre litt. I n Folge der bedeu« tenden Armeereduction von 4840 kam er zum Regimente Vogelsang. 4842, als Oesterreich der großen Coalition von Preußen und Rußland beitrat und jener Krieg begann, deffen Tage voll Begeiste- rung, Glück und Sieg nimmer vergessen werden, wurde H. zum Major ernannt. Er führte einBataillon bei dersogenann« ten deutschen Legion in der italienischen Armee und nahm an vielen Gefechten des Feldzuges Theil. Sein Name wurde in mehreren Armeebefehlen mit Auszeichnung genannt. Nach dem ersten Pariser Frieden kam H. von Bologna nach Königgrätz in Böhmen. Im Feldzuge nach Napo« leon's Rückkehr von Elba war H.'s Ba> taillon der Rheinarmee und zwar dem Corps des Feldzeugmeister Graf Collo- redo zugetheilt. Haynau's Brigadier war General Scheiter, ein tapferer Soldat, aber heftigen Charakters. Bei dem Marsche gegen Besauen wurden mehrere Huszaren einer Patrouille in einem Dorfe grausam verstümmelt und getödtet. Scheiter gab den Befehl, den Ort zu umzingeln und anzuzünden. Haynau ging zn Scheiter, überlieferte zwei Männer, welche die Bevölkerung als die Schuldigen bezeichnete, und bat ihn, die Unschuldigen zu schonen. Scheiter drohte ihm mit dem Kriegsgerichte; aber H. beharrte auf seiner Weigerung, bis der General den Befehl zurücknahm. Bei dem Weitermarsche ließ H. 200 gefangene
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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