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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hartmann-Heyser, Band 8
Seite - 268 -
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Heller 268 Heller berg einen väterlichen Wohlthäter, der den Knaben auf seine Kosten erziehen ließ. Heller kam in die bergmännische Ab- theilung des k. CadeteninstituteS, fand aber an dem Bergwesen selbst weniger Freude als am Soldatenstande, dem mehrere seiner Freunde angehörten. Er trieb also fleißig das Studium der mili- tärischen Wissenschaften und — in seinen Mußestunden — das Landschaftszeichnen, wofür er ein schönes Talent besaß. Die großen politischen Ereignisse der Jahre 18 l2 und 4813 blieben nicht ohne Ein« stuß auf des Jünglings Standeswahl, der überdieß in dem kön. württembergischen General.Lieutenant Grafen von Di l ler den fördernden Mäcen fand und durch dessen Vermittlung im 8. Infanterie» Regimente eine Lieutenantsstelle erhielt (28. Jänner 1814). H. machte noch den Schluß des Winterfeldzuges im be» nannten Jahre in Frankreich mit, in welchem er der Schlacht bei Arcis sur Aube und dem Gefechte bei Vitry, wie der Affaire von Paris beiwohnte, wurde zum 6. Infanterieregimente übersetzt, und kam im Herbste 1814 in seine Heimat zurück. Den Feldzug l815 machte H. am Rhein, im Badenschen, später im Elsaß mit, und kam zu Weissenburg zuerst mit der österreichischen Armee, deren Mitglied er später werdm sollte, in Berührung, denn er versah unter dem kais. österr. Major von Schikh (nach- maligem Feldmarschall-Lieutenant) Platz, adjutantensdienste. Die Strapazen bei- der Feldzüge hatten H. aufs Kranken» lager geworfen. Von schwerer Krankheit genesen, benutzte er die Muße des Garni- sonsdienftes zu historischen Studien und Arbeiten, und an der nun eingetretenen Friedensepoche wenig Gefallen findend, bat er um Verwendung im Bergwesen, ohne Gewährung seiner Bitte zu finden. Seine Begierde, fremde Länder zu sehen verbunden mit dem Fehlschlagen seines Wunsches, veranlaßten ihn, 18l6 seinen Abschied aus der württembergischen Armee zu nehmen, den er auch erhielt. Im folgenden Jahre begab er sich nach Oesterreich, in dessen Armee er als Ofsicier einzutreten hoffte. Als er im October 1817 in Wien eintraf, fand er aber, daß sich ihm bei der großen Zahl überzähliger Ofsiciere, welche nach der Herabsetzung der Armee auf den Frie- densftand zu unterbringen waren, wenig Aussichten boten. Der ehemalige würt- tembergische Lieutenant besann sich aber nicht lange und trat über Verwendung des Obersten Frecherm von Pley in das -damals zu Brück an der Leitha stationirte Sappeurcorps als Cadet ein (31. October 1318). Nahezu eilfthalb Jahre verlebte H. in dieser untergeord» neten Stellung, kam auf einige Monate zur Katastralaufncchme in Oesterreich und marschirte im Winter 182 l mit seiner Compagnie nach Neapel. Sein Forscher» geist fand hier reichliche Nahrung. Wis> senschaftlich gebildet begann er daselbst archäologische Studien, machte Ausflüge nach Paestum, Capri, Ischia, trat in Berührung mit den hervorragendsten Gelehrten des Landes, besuchte Puzzuoli, Cumae, wo er als gewandter Landschaf» ter die interessantesten Gegenden und Alterthümer aufnahm und mit erläutern» dem Texte versah. Ein Gleiches that er mit Amalfi, Sorrent, Capua, Neapel; zum correspondirenden Miigliede der Akademie von Herculanum ernannt, war es ihm nun gestattet, die reichen Fund« gruben von Pompeji und Herculanum, wie das bourbonische Museum in Neapel zu wissenschaftlichen Arbeiten zu benützm. Jedoch kam von den Ergebnissen dieser gelehrten Wanderungen im Neapolitanj»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hartmann-Heyser, Band 8
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hartmann-Heyser
Band
8
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1862
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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