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Hingenau 3
August 1843 den montanistischen Studien
oblag, mehrere Reisen im östlichen und
südlichen Ungarn machte und seinen
Roman „Der Bergmann" nebst verschie-
denen Iournalartikeln schrieb. Erst im
Jänner 1844 wandte er sich dem mon«
tanistischen Staatsdienste zu, in welchem
er zu Kuttenberg als Bergprakticant ein«
trat. Im März 1843 dienstlich nach
Leoben zum dortigen Oberbergamte und
Berggerichte zugetheilt, bekam er unter
der Leitung des nachmaligen Sections'
chefs Freiherrn von Scheuchenftuel
durch diesen den Impuls zur Wissenschaft,
lichen Pflege des Bergrechtes und erschie-
nen um diese Zeit zwei Abhandlungen
über die staatswiffenschaftliche Seite des
Bergwesens in Kudler's, später Toma«
schek's „Zeitschrift für Rechts- und
Staatswiffenschaft". Im März 1846 zur
Dienstleistung im berggerichtlichen De-
partement der damaligen Hofkammer in
Münz. und Bergwesen nach Wien berufen,
verblieb er daselbst bis September 1847,
während welcher Zeit er ältere literarische
Verbindungen pflegte, in die Zeitschrift
„Gegenwart" mehrere nationalökono«
mische Artikel schrieb und an den Arbei«
ten der sich damals unter Wilhelm H ai<
dinger's ^Bd. VII, S. 208^ Führung
bildenden „Freunde der Naturwissen,
schaften" Theil nahm, bis er im Herbste
1847 zur Supplirung der Berggerichts-
Substitutenstelle nach Brünn geschickt
wurde. Anfangs des Jahres 1848 schrieb
er einen Artikel „Ueber Landeskunde in
Oesterreich" für die „Wiener Zeitung",
welcher ihn in Beziehungen mit dem jün
gere Kräfte mächtig anregenden Freiherrn
von Reden brachte und der Beginn
statistisch. nationalökonomischer Arbeiten
werden sollte. Im März 1843 zum Vor-
stände der mährisch. schlesischen Berg.
gerichts.Substitution ernannt, blieb er, Hingenau
obwohl zum Ersatzmann für das Frank«
furter Parlament gewählt, in Brünn.
gab mehrere Monate lang in Verbindung
mit Herrn von Chlumecky ^Bd. I I ,
S.349) das „Brünner politische Wochen»
blatt" heraus, betheiligte sich dann
an dem in Olmütz begründeten „Oester.
reichischen Korrespondenten" und dem
von Trieft nach Wien übersiedelten
Journale „Lloyd" , wurde 1849 als
Mitglied in die mährisch . schlefische
Ackerbaugesellschaft aufgenommen, an
deren Reorganisation er auch durch zahl.
reiche Iournalartikel in der genannten
Zeitung und in der „Brünner Zeitung"
thätig mitwirkte, und Ende 1849 zum
Ausschußmitgliede der Gesellschaft ge-
wählt. I n demselben Jahre wurde H.
nach Wien zur Theilnahme an dm
Berathungen des ersten Berggesetzent-
wurfes berufen. Mit der neuen Organi.
sation der Bergbehörden in Mähren und
Schlesien beauftragt und im April 1830
zum Berghauptmann für Mähren und
Schlesien ernannt, wirkte er in dieser
Eigenschaft bis zum Herbste desselben
Jahres, traf beiAnlaß des „Wernerfestes"
am 23. September die Einleitungen zur
Begründung des Werner Vereins zur
geologischen Durchforschung von Mähren
und Schlesien, folgte aber schon im
October 1830 einem Rufe an die Univer«
sität Wien als Professor des Bergrechtes
mit dem Titel eines Bergrathes, wo er
noch im Studienjahre 1830/31 seine
Vorlesungen eröffnete. I n letzterer Stel-
lung und als k. k. Oberbergrath ist H.
noch zur Zeit thätig, entwickelt aber auch
sonst noch nach verschiedenen Seiten hin
eine umfassende Wirksamkeit. Außer
mehreren gewöhnlich in den Ferienmona»
ten unternommenen Reisen, in welchen er
theils das große Oesterreich nach allen
Richtungen und öfter zu wissenschaftlichen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon