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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Band 9
Seite - 157 -
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Hofft amr Hoffbauer ganze Geschichte genau unterrichten ließ und die Sache in Erwägung zu ziehen beschloß. Zu gleicher Zeit (29. October 1819) richtete Hoffbauer ein Gesuch an den Kaiser, der Congregation des ah. Erlösers — deren Statuten er bei« legte — in Oesterreich eine angemessene Wirksamkeit einzuräumen. Seine Ange« legenheit war bald im besten Zuge, aber wahrend der Gedanke, an dessen Erfül» lung er Zeit seines Lebens unablässig gearbeitet, die Einführung seines Ordens in Oesterreich, der Verwirklichung sich näherte, nahete seine letzte Stunde heran. Obgleich seit mehreren Tagen heftig fiebernd, ließ er sich nicht abhalten, alle geistlichen Verrichtungen selbst vorzumh. men. Noch hielt er am 6. März (1820) in Person das Seelenamt für die in Rom verstorbene Fürstin Iablonowski . Das aber war seine letzte kirchliche Function; sein nahes Ende ahnend, rief er noch: „Was Gott will, wie Gott will, wenn Gott will!" und ohne einen be> merkbaren Todeskampf vollendete er im Alter von 69 Jahren am 43. März 1820 um die Mittagsstunde. Bald nach Hoff- bauer's Tode nahm sich der Gratzer Bischof Zängerle mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln der Congre« gation an, deren Wirksamkeit allmälig so dem Haffe der Bevölkerung verfiel, daß fie im Jahre 1848 eine der Ersten war, die vom Feuereifer jener Tage ereilt und verjagt wurde. Hoffbauer selbst war ein gewaltiger, reiner, tief ascetischer Charakter; als Prediger weniger ent« flammend, als tief in die Herzen drin« gend, wirkte er durch das Beispiel eines fast heiligen Lebenswandels; sich selbst alles versagend, war er den Armen <>in Wohlthäter, der Jugend, die sich an ihn drängte, ein Vater. Er hat nie etwas geschrieben, aber seine Thätigkeit hat tiefere Wurzeln weit und breit gefaßt, als manche Schrift. Der Mensch, welcher H. auf der Kanzel war, war er auch unter der Kanzel. Originell, wie es die vielen Lebenszüge beweisen, die sich von ihm in der Ueberlieferung erhalten haben, bewies er bei den zahlreichen Verfolgun- gen, denen er an den verschiedenen Orten seiner Wirksamkeit ausgesetzt war, einen stoischen Gleichmuth. Den einmal gefaß» ten Vorsatz fest im Auge behaltend, blieb er ihm nut undurchdringlicher Zähigkeit getreu, und sah sein Ausharren immer belohnt. Weltliches Gut und Ehren ver- achtete er, man fand nach seinem Tode den weißen Adlerorden, den ihm König Stan is laus als besonderes Zeichen seiner Huld eigenhändig gegeben hatte, in einer Schublade. Niemand in Wien bis zu seinem Tode hatte darum gewußt. Als ihm bekannt wurde, der Kaiser wolle ihn, da er in Folge der über H. verhäng» ten Untersuchung über ihn Erkundigungen eingezogen und nur das Beste gehört habe, auszeichnen, war H. nun bestrebt, die ihm bestimmte Huld in eine seiner Congregation zufallende zu verwandeln, und so geschah es, daß diese, nachdem ihre Vertreibung ausgesprochen zu sein schien, eben im Augenblicke ihrer größten Gefahr, fester stand denn je. H. hatte die glänzende Genugthuung, das, was er sich zur Lebensaufgabe gemacht, mit Beseiti» gung großer und vieler Hindernisse ver« wirklicht zu sehen, kurz vor seinem Aus« tritte aus diesem Leben. Pösl (Friedrich Dr.). Clemens Maria Hoff« baucr, der erste deutsche Redemtorist in seinem Leben und Wirken (Regensburg 1844, Manz, 8».). — Brunn er (Sebastian), Clemens Maria Hoffbauer und seine Zeit. Miniaturen zur Kirchengeschichte uon 1780—1820 (Wien 1830. W. Braumüller, 8°.). sBrunner's Buch über Hoffbauer enthält zwei interes» sante Anhänge, S. 267 einen Bericht des HH.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Band 9
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Hibler-Hysel
Band
9
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1863
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
518
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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