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Hoffmann
8°.); » „Kurze topographische Beschreibung
des merkwĂĽrdigen Herrnhuts, nebst Entste.
hung. Verfassung, Sitten und Gebräuchen der
Herrnhuter" (Wien 1817. MöSle); — „Der
Pilger nach dem Sonntagberge und Maria-
taferl. sammt Beschreibung der RĂĽckreise auf
der Donau nach Wien" (Wien 1825. l2».);
„Der Pilger nach Maria Zell. Ein Taschen»
buch für Freunde der Naturschönheiten und
des Alterthums" (2. Aufl. Wien 1826. 12".);
— „Taschenbuch für Reisende auf dem
Dampfschisse von Wien nach Linz nebst der
Geschichte von Abteyen, Städten, Mark-
ten, Ritterschlössern, welche man auf dieser
Reise nahe und ferne sieht" (Wien 1838,
Heubner. 16°.); — „Die Reise auf der Eisen«
bahn von Baden bis Neustadt" (Wien 1840.
Pichler, 16°.); — «Die Reise auf der Kaiser
Ferdinands'Nordbahn von Wien bis Brunn"
(2. Auflage, Wien 1840, Singer, 16".). —
23. Johann (VIl.) Hoffmann (Sänger
und Schauspieldirector. geb. zu Wien Isllö),
Sohn eines Beamten in Wien, studirte da<
selbst, beendete die Rechte und trat im Juni
1820 in Dienste des Magistrates der Stadt
Wien. Auf seine schöne Stimme aufmerksam
gemacht, nahm er Unterricht im Gesänge bei
Elster, dem Bruder der berühmten Tän<
zerin Fanni Elsler ^Bd. IV, S. 27), und
nachdem er gehörig ausgebildet war, nahm
er seine Entlassung vom Amte, März 1826,
indem er ein Engagement Duport 's am
kaiserl. Hof-Operntheater annahm, welches er
am 28. November des genannten Jahres in
Caraffa's „Klausner am wüsten Berge" in
der Titelrolle zum ersten Male betrat. Nach
Auflösung der Hof-Oper begab er sich nach
Aachen, März 1828. und folgte im Mai 1829
einem Rufe nach Berlin, wo er bis 1833
verblieb, und sich dann zur deutschen Oper
nach St. Petersburg begab. Dort sang er
bis 1838, indem er schon im August 1836
die Regie der Oper ĂĽbernommen hatte. 1838
verlieh er Petersburg, gab in Riga Gastrol«
len. 14. September 1838, wo er so gefiel,
daĂź er dort blieb, und als Holt ei nach dem
Tode seiner Gemalin die Leitung der BĂĽhne
niederlegte, diese ĂĽbernahm, und diese zuerst
fĂĽr H oltei bis September 1839, dann auf
eigene Rechnung bis Juli 1844, fĂĽhrte. Nun
tchrte Hoffmann nach Deutschland zurĂĽck,
gastirte an mehreren BĂĽhnen, bis er mit
Decret vom 13. August 1845 die Direction
des ständischen Theaters in Prag erhielt,
welche er zu Ostern 1846 übernahm und bis Ostern 1852 führte. Im November des lau«
senden Jahres ĂĽbernahm er die Direction des
Stadttheaters zu Frankfurt a. M. und fĂĽhrte
diese bis 1833, in welchem Jahre er in seiner
Vaterstadt Wien daS zum Kaufe ausgebotene
privil. Theater in der Iosephstadt sammt den
dazu gehörigen Realitäten käuflich an sich
brachte und im folgenden Jahre das geschmack»
volle Thaliatheater hinter der Lerchenfelder»
Linie erbaute und noch zur Zeit die Leitung
beider Bühnen führt. Als Sänger glänzte
Hoffmann im Anfange vornehmlich im
Vortrage Schubert'scher Lieder; als er
die BĂĽhne betrat, waren seine Glanzrollen
Ti tus in Mozart's gleichnamiger Oper,
Adolph in „Marie", Simeon in Me<
hul's „Joseph in Aegypten", Jacob in
Weigl'S „Schweizerfamilie", Othello,
Oberon, in den gleichnamigen Opern,
Sever in „Norma", Masaniello in der
„Stummen von Portici", Fra Diavolo,
Cortez in Spont ini 's gleichnamiger Oper
und Tamino in Mozart's „Zauberftöte".
Als Director hat er ĂĽberall, wo er gewesen,
ein ehrenhaftes Andenken hinterlassen. Hoff«
mann ist zum zweiten Male vermalt. Seine
erste Frau war VallMina Arainz, genannt
Greis, eine treffliche Sängerin, welche er
in Wien kennen gelernt, und am 30. Jänner
1830 geheirathet hatte. Er gastirte mit ihr in
Hamburg, Aachen. Prag. später sang sie mit
ihm in Petersburg und Riga. Seine zweite
Frau. welche er in Prag geheirathet, ist die
Schwester des kais. Hofschauspielers Bau«
m eister; sie war früher Mitglied der Hanno«
ver'schen Hofbühne, spielte später in Prag und
ist gegenwärtig im Theater in der Iosephstadt
in Wien thätig. Frau Hoffmann«Bau»
meister ist eine vortreffliche Darstellerin, in
frĂĽherer Zeit erster Heldinen, jetzt weiblicher
Charakterrollen. ^Album des königl. Schau»
spiels und der königl. Oper zu Berlin. Für
die Zeit von 1796 bis l831 (Berlin 1853
Gust. Schauer, kl.4".). Porträte. Unter«
schrift: Johann Hossmann. Lithogr. ohne
Angabe des Zeichners und Lithographen, 4".,
auch im vorgenannten „Album"; — Lithogr.
von Kriehuber (Wien. Spina, Fol.).) —
24. Johann Michael Hoffmann, Edel-
steinschneider, der im 17. Jahrhunderte lebte,
und um 16?tt zu Wien im Dienste des tai»
serlichen Hofes stand; wahrscheinlich der näm-
liche, dessen Dlabacz als t. k. Sigillen»
und Münzstempelstechers gedenkt, der ihm zu«
folge zuvor in Böhmen, und dann in Wien,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon