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Hoffmann
die Zeitschrift: „Der neueste Prag er Volks«
freund" heraus, wovon aber nur ein Iahr<
gang erschien. — 27. Johann Valentin
Hoffmann. Kammermaler, lebte in der
ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts und erhielt
als solcher eine Monatsbesoldung von 40 fi.;
1638 scheint er entlassen worden zu sein.
^Archiv für Kunde österreichischer Geschichts«
quellen. Herausgegeben von der zur Pflege
vaterländischer Geschichte aufgestellten Com»
Mission der taiserl. Akademie der Niss^nschaf»
ten (Wien 1830. Staatsdruckerei, 8«.) Bd. V,
S. 731, im Aufsatze: „Materialien zur öfter«
reichischcn Kunstgeschichte". Von Ioh. Ev.
Schlager.) — 28. Joseph (I.) Hoff.
mann. Zeitgenoß und Landschaftsmaler in
Wien, der nach dem „Cataloge der deutschen
allgemeinen und historischen Kunstausstellung
in München im Jahre 1835". S. 79, in Ve<
ncdig geboren; er ist ein Schüler Nahls;
im Jahre 1857 begab er sich zur ferneren
Ausbildung in seiner Kunst nach Italien, wo
er sich längere Zeit in Oberitalien aufhielt
und seit 1860 in Rom befindet. Schon seit
mehreren Jahren sind von ihm im österrei«
chischen Kunstverein viele Oelbilder und Zeich»
nungen ausgestellt gewesen. Im Jahre 1854,
im März: eine „Landschaft" (220 fi.); im
April: „Partie aus Serbien" (300 fi.); im
Juni: „Die Bürgschaft" nach Schi l ler und
„der Fischfang des Tobias", 2 Bleistiftzeich,
nungen (je «0 ss.); im Juli: „Landschaft
nach einem Motiv aus Goethe's Faust", auch
Bleistiftzeichnung (30 fi.); „Die schöne Linde
in Abersee", Bleistiftzeichnung (50 fi.); —
1855, im Februar: „Erinnerung an den Wald.
bach Strubb in Hall". Oelbild (300 fi.);
„St. Wolfgang mic demKettenkogel". Bleistift«
zeichnung (60 fl.); im März: „Der Dachstein
mit dem Gosausee", Bleistiftzeichnung (60 fl.),-
im April: „Der Schafberg mit dem Wolf»
gangsee von der Wieslalpe gesehen", Oelbild
(150 fl.); „Ideale Landschaft nach Shake«
speare'8 Sommernachtstraum", Bleistiftzeich«
nung; im Mai: „Das Thal Clisura in Ser«
bien". Oelbild (200 fi.); „Vorder Schlacht";
„Nach der Schlacht", zwei Kohlenzeichnungen
(je 60 fi.); im Juni: „Die Spinne am Hin»
tcrschafberge mit dem Grünsee", Oelbild
(150 fi.); im December: „Ideale Landschaft";
— 1858, im Mai: „Der grüne See in Ober«
steyer", Privateigenth.; „DieQuelle" (220 fl.);
— 1857, im März: „Der Hügel des heil.
Borromäus mit der Aussicht auf den Garda»
see" (330 fi.); im November: „Halle im Pa« laste Vendramin in Venedig" (110 fl.); —
1858, im Mai: „Tempelruine von Korinth
mit der Ansicht des Parnaß", Eigcnth. des
Baron S ina; — 186Y, im November: „Die
Titus Thermen" (280 ss.). Die letztgenannten
sieben alle Oelbilder. ^Monatscataloge
der Ausstellungen des österreichischen Kunst.
Vereins 1854—1858 u. 1860.) — 29. Jo-
seph (II.) Hof fmann (geb. 1764, gest. zu
Wien am 20. September 1843), war k. k. Hof.
capellen« und Kammermusiker, der, 79 Jahre
alt. an Altersschwäche gestorben ist. —
30. Kar l Hofmann, siehe: Michael (III.)
Hofmann, Kupferstecher ^Nr. 35^z. — 3t. Leo-
pold Friedrich von Hoffmann (k. k. Le-
gationsrath , geboren zu Wien am 4. Mai
1822). Entstammt einer reichsadeligen Fa<
milie, von der mehre« Glieder beim Reichs-
hofrathe und der Reichskanzlei bedienstet
waren, und an welcher auch sein Großvater
Ignaz von Hofmann als Hofrath fungirte.
Leopold Friedrich beendete in Wien die
juridisch'politischen Studien, trat 1842 in
den Staatsdienst, und zwar bei den nieder-
österreichischen Landrechten ein. Als im Jahre
1845 mehrere Stellen für jüngere Concepts,
beamte in der Staatskanzlei geschaffen wur«
den. erhielt auch H. eine solche. 1847 wurde
er der kaiserl. Gesandtschaft in der Schweiz
zugetheilt und machte daselbst die interessante
Epoche des Sonderbundkrieges mit; 1848
nach Wien zurückgerufen, erhielt H. eine An»
stellung im deutschen Bureau des Ministe»
riums des Aeußern und nahm an den Dres»
dener Conferenzen (1850—1851) Antheil.
Diesen Anlaß benutzte H., die deutschen Ver<
Hältnisse, namentlich die Theorie des deutschen
Staats» und Bundesrechtes einem gründli»
chen Studium zu unterziehen, und da die
Verhältnisse eine genauere Kenntniß dieser
Studien in weiteren Kreisen wünschcnswerth
erscheinen ließen, sich Ende 1856 als Privat»
docent an der Wiener Hochschule zu habili»
tiren. Vor einem Auditorium, dem zum Theile
die Spitzen der Gesellschaft angehörten, hielt
H. seine Vorträge über die hohe Bedeutung
der deutschen Verhältnisse für Oesterreich, über
die Nothwendigkeit einer verfassungsmäßi«
gen Entwickelung der letzteren, über die Ver»
fassungen sämmtlicher deutschen Staaten und
ihre wesentlichen Unterschiede und Aehnlich»
leiten, und schließlich über die diplomatische
Geschichte Deutschlands seit dem westphäli»
schen Frieden. 1857 wurde H. zum Ministe,
rialsecretär, 1859, anläßlich seiner Abordnung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Band 9
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Hibler-Hysel
- Band
- 9
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1863
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 518
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon