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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Seite - 121 -
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Seite - 121 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11

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Keeß 121 Aeeß rathes Frattz Georg Ritter von K. ^s. d. Vorigen^ aus deffen Ehe mit Erne- stine von Albrechtsburg. Beendete die Studien in Wien, trat dann bei der niederösterreichischen Regierung in den Staatsdienst, diente viele Jahre als erster Commissar bei der k.k. niederösterreichischen Fabrikeninspection, in welchem Dienste er die Aufmerksamkeit auf das so wichtige Gewerbs« und Fabrikswesen in Oester« reich richtete. Indem er noch vorher zum niederösterr. Regierungssecretär beför« dert worden war, erhielt er 1833 die Stelle eines DirectorS deS technischen Cabinets Seiner Majestät des Kaisers. K. war ein technisches Genie, dem die Industrie eine Menge nützlicher Ersin« düngen und Verbesserungen zu verdanken hat. Um die Hebung der Seidencultur in Ungarn hat er sich im Jahre 1827 bei Gelegenheit derUebertragung der Seiden« galetten-Einlösung an die Großhändler H o f m a n n ss. d. Bd. IX, S. 163) und Goldstein durch eine wohldurch» dachte, wirthschaftliche, den Erzeuger gegen jede Willkür von Seite des Kau» fers sichernde Maßregel ein wirkliches Verdienst erworben. Zu Droß bei Krems in Niederösterreich fand er zwei Minera» lien, welche bis dahin unbeachtet geblieben und durch ihn einer nützlichen Verweil« düng zugeführt wurden, nämlich eine der sogenannten Bergseife ähnliche Thon« art, welche mit Erfolg beim Walken der Tücher und einen feuerfesten Thon, der in der k. k. Porzellanfabrik in Wien benützt wurde. Von seinen Erfindungen sind nennenswerth: eine Maschine zur Verfertigung aller Arten Geschirr und Gerath aus dehnbaren, übrigens sehr dicken Metallblechen. Die Lanzendorfer Metallwaarenfabrik wurde auf diese Ersin« düng basirt; ein neues zur Bearbeitung der feinsten Schafwollstoffe anwendbares Bettengarn (Patentgarn), es wurde näm« lich unfilirte Seide mit einem feinen Woll« faden umschlungen (auf eine eigene Weise zusammengezwirnt) und letzterer, ohne an Feinheit etwaS zu verlieren, durch diese Unterlage der Seide sehr haltbar gemacht; ein neues Verfahren zur Gewinnung deS Oels aus den Samen ölhaltender Pstan« zen auf kaltem Wege; ein neues Versah« ren bei Erzeugung von Seifen mit Be- nützung eines wohlfeilen Fettstoffes, ohne jedoch die Güte deS Erzeugnisses zu beein« trachtigen; diese beiden Erfindungen wur« den auch in Preußen patentirt; eine neue Methode zum Decatiren der Schaf« und Baumwollgespinnste; als im Jahre 1830 die Cholera in Wien wüthete, und eS besonders empfohlen wurde, die Luft in den Gemächern, welche man bewohnte, zu reinigen, erfand er einen sehr einfachen und sinnreichen Lustreinigungsapparat mittelst Essigdämpfen. In seiner Stellung als Director des technischen Cabinets des damaligen Kronprinzen, nachmaligen Kaisers Ferdinand I., organisirte er eine ebenso merkwürdige als interessante und nutzreiche Sammlung aller Fabricate und Manufacturerzeugnifse vom rohen Stande an bis zur höchsten Stufe ihrer Verarbeitung. DieseS kaiserliche Cabinet umfaßte mit Inbegriff der Modelle die ansehnliche Zahl von 30.000 Samrn« lungsstücken. K. hatte diese Sammlung nach seinem Werke aufgestellt, welches den Titel führt: „Darstellung des Fabrik- nnd OeVrrbeuieLens im österreichischen Umser- staute". 2 Bände in 3 Theilen mit „An« hang" (Wien 1820—1824. 8".). Als eine Fortsetzung und Ergänzung dessel- ben ist zu betrachten sein zweites, in Gemeinschaft mit W. C. W. Blumen» bach ^Bd. Ii S. 444^ herausgegebenes Werk: „systematische Darstellung der neue- sten Fartschritte in den Gewerben und Mann»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Károlyi-Kiwisch, Band 11
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Károlyi-Kiwisch
Band
11
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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