Seite - 123 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
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Kegkuich 123 Keglevich
Gesammelt von G. W. Schrader, vervoll«
ständigt und herausgegeben von Eduard He-
r ing, Nsä. Dr. (Stuttgart 1863 . Ebner,
gr. 8".) S. 224 ^mit sehr dürftigen und UN«
vollständigen Mittheilungen, wie dieses theure
Buch überhaupt sehr lückenhaft und mangel»
haft ist). — Eines Landschaftsmalers
Kegel aus Flandern, der zwischen 1700 und
1740 in Wien gearbeitet und Landschaftsbilder
2, vus ä'oisoau gemalt hat, gedenken Nagler
und Tschischka, ohne jedoch Näheres über
ihn zu wissen. ^Nag ler (G. K. Di-.). Neues
allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838,
E. A. Fleischmann, 8«.) Bd. VI, S. 247. —
Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum
im österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836,
Fr. Beck, gr. 8".) S. 368.)
Kestlevich von VuziN, Johann Graf
(HuszareN'Oberst, geb. zu Waitzen
um das Jahr 1730, gest. vor dem Feinde
bei Offenburg 6. Juli 4799). Es ist
aus den genealogischen Tabellen nicht
mit Bestimmtheit zu erschen, wessen Sohn
der Graf Io h a nn sei, und welcher Linie
der Keglevich, ob der ungarischen oder
croatischen, er angehöre. Da er, als er
vor dem Feinde fiel, 46 Jahre alt ange»
geben wird. so müßte er im Jahre 1753
geboren sein. Aus den genealogischen
Nachweisungen laßt sich nun wohl ein
Johann, Sohn des Grafen Joseph,
von der ungarischen Linie ermitteln, aber
dessen Geburt fallt schon in das Jahr
1730, was einen Unterschied von zwan»
zig Jahren gibt, der sich nun einmal
nicht ignoriren läßt. Näher, freilich auch
nur um sieben Jahre, käme ihm einBru»
der Joachim, 1737 geboren, aber auch
bei diesem fallt noch der Zeitunterschied
von dreizehn Jahren schwer in die Wag»
schale. In. der croatischen Linie erscheint
nur ein Johann, welcher aber bereits in
der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
lebte. Nun aber ist Thatsache, daß ein
Graf Johann Keglevich Huszaren.
Oberst gewesen und für daS Vaterland ge>
fallen ist. Der Genealogen wegen kann von ihm nicht Umgang genommen wer«
den. Mögen also diese zusehen, wo sie
ihn unterbringen. Das Lexikon gibt in.
dessen seine Lebensdaten an. Graf I o>
hann trat im Jahre 1769, waS aus
seinem Todesjahre berechnet ein Alter
von 16 Jahren gäbe, in das Infanterie»
Regiment Karl Graf Colloredo als
Cadet ein, wurde bald darauf Unter»
lieutenant im HuszarewRegimente Nr. 6,
focht als Rittmeister im bayerischen Erb»
folgekriege und wurde am 16. Jänner
1790 Major. Im October genannten
Jahres zog er mit dem Regiments in
die Niederlande. Im Feldzuge des Iah«
res 1793 zeichnete er sich bei Douziers
(3. Juni) aus. Als er dort das serbische
Freicorps im Gedränge sah, stieg er vom
Pferde, stellte sich zu Fuß an die Spitze
deS Corps und leitete selbst den Angriff;
später bei der Besetzung des Waldes von
Gil let ( i . September d. I.) entwickelte
er solchen Muth und solche Umsicht,
daß er in Anerkennung derselben, im
Februar 1794, zum Oberstlieutenant und
Commandanten deS Uhlanen'Freicorps
befördert wurde. Dieses Corps zeichnete
sich unter seiner Führung ganz besonders
aus, und zwar bei der Einnahme der
feindlichen Verschanzungen von Mainz
(29. October 1793), im Treffen bei
Meissenheim (8. December 1793).
vorzüglich aber in der Schlacht bei Am»
berg (24. August 1796). K. wurde nun
im December 1796, zum Obersten im
10. HuszarewRegimente befördert. Im
Jahre 1797 wohnte K. den Rückzugs«
gefechten am Rhein bei, und waren es
seine Huszaren, welche zwischen Hoch«
heim und Königsheim dreimal in die
feindliche Uebermacht emhieben und an
500 Feinde kampfunfähig machten. Im
Jahre 1798 wurde er in gleicher Eigen«
schaft in das 1. Huözaren-Regiment über-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon