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Khuen 238 Khuen
tapfern Krieger durch Verleihung des
General'Majorsranges und später durch
jene einer El'lsabeth'Theresienst'iftung aus.
Kh.zog sich
dannnach Gratzzurück, wo er,
70 Jahre alt, se'meTage endete. — Nicht
minder ausgezeichnet war sein Bruder
Graf Joseph Anton (geb. zu Chamutic
1733, gest. zu Agram 7. Juni 1788).
der anfänglich in churbaherischenDiensten
stand, spater aber in kaiserliche übertrat,
in diesen den siebenjährigen
Krieg mit»
machte und bei Leuthen gefangen wurde.
Im September 1767 wurde Graf Io
seph Anton Major, im Juni 1773
Oberstlieutenant im Infanterieregimente
Nr. 46, damals Migazzi, heute Prinz Ale-
Zander von Hessen und bei Rhein. Im I .
1778 befehligte er ein Grenadier.Batail.
lon, stand mit demselben bei der Armee
in Böhmen, wurde im März d. I . Oberst
desInfanterie-RegimentS Nr. 24, damals
Preiß, heuteHerzog vonParma, und kam
zur Occupationsarmee- nach Bayern. Vor
Ausbruch des Türkenkrieges zum General«
Major befördert, erhielt er eine Brigade
in dem croatischen ArmeecorpS. Bei der
Berennung von Dubiha wurde er am
23. April 1788 tödtlich verwundet und
verschied auch in Folge dessen mehrere
Wochen später zu Agram im Alter von
.53Iahren>nach Wißgrill, Bd.V, 117.
wäre er bei SabacS 1789 umgekommen .^
Der Graf war seit 1784 mit Maria
Iosepha Grasin Sandor vermalt.
AuS dieser Ehe
stammten
ein Sohn Graf
Joseph und zwei in der Kindheit ver-
storbene Töchter. Die Witwe hat
sich im
.Jahre 1792 wieder und zwar mit Ernst
Maria Grafen von Attems vermalt.
.Oesterreichisches Militär - Konversa-
tions-Lerikon (Wien 1550 u. f.. gr. 8°.)
Bd. I I I , S. 523. — Leitner von Leitner«
treu(TH. Ign.), Ausführliche Geschichte der
Wiener < Neustädter Militär»Akademie (Her«
mannstadt 1832, Theodor Steinhausser, 8«.) S. 449 ^nennt ihn aber unrichtig Khun statt
Khuen). — Zur Venealagie der Grasen
von Khuen. Die Khuen sind ein sehr altes
tirolisches Adelsgeschlecht, von dem bereits
Branois in seinem „immer grünenden Eh<
renkränzlein des tirolischen Adels" (Theil I I ,
S. 68, §. 100) mehrere Linien aufzählt. Unter
Kaiser Ferdinand I. und Rudolph I I .
kamen mehrere dieser Familie nach Oesterreich
und wurde ein Nudolph Khuen von Be»
lasi im Jahre 1A73 unter die neuen Ge»
schlechter des niederösterreichischen Herrenstan»
des aufgenommen. Dieser Rudolph Kh.
ist ein Sohn des Jacob Kh. aus dessen
Ehe mit Nana Nagdalcna Fuchs von ^ucl)5»
berg, welche ihm 13 Söhne und 4 Töchter
gebar. Nudolph's Nachkommen erloschen
mit seiner Enkelin Mar ia Franziska,
welche mit Paul Grafen ftalffu von Erdöd
(1649), Palatin von Ungarn, vermalt war.
Das Geschlecht, welches noch heute in Nieder«
österreich, Ungarn. Böhmen und Bayern
blüht, pflanzte ein jüngerer Bruder Ru«
dolph's, und zwar: Johann Kh. (gemei-
niglich Hanns) Khuen fort. Von diesem Io»
hann und seiner Gemalin Aunigunde von
Vainach führt Wiß gri l l das Geschlecht m
ununterbrochener Folge bis auf das Jahr 1504,
von welchem Jahre an es durch die genea-
logischen Taschenbücher der gräflichen Häuser
und durch Kneschke's „Deutsche Grafenhäuser
der Gegenwart" (Bd. I, S. 433) bis auf die
Gegenwart ergänzt werden kann. Zwei Haupt»
zweige bildeten Johann's Enkel Jacob
(gest. 22. Sept. 1639) und Johann Georg,
Jakob's jüngster Vruder. Zu des Ersteren,
das ist zu Jacob's Nachko nmen, gehören
die zwei Brüder Johann Nepomuk und
Joseph Anton, deren Ledensskizzen schon
oben mitgetheilt wurden. Wohin aber der Graf
Heinrich ^S. 233) gehört, ist nicht aus W iß<
gr i l l , Kneschke und den genealogischen Ta>
schendüchern dor gräflichen Häuser zu ermit»
teln. Die Khuen haben bis auf die Gegen«
wart hohe Stellen in der Kirche, in Staats»
ämtern und im Heere eingenommen. So war
1. ein Johann Jacob Kh. Domdechant zu
Briren und Domherr zu Salzburg, am 25. No«
vemder 1560 zum Erzbischof von Salzburg er<
wählt, welche Würde er 26 Jahre, bis zu sei»
nem Tode (1. Mai 1386) bekleidete. Erzbi»
schof Johann Jacob hielt unter seiner da«
luals bereits entsittlichten Geistlichkeit strenge
Zucht; in der Abendmahlsrage, denn das Volk
verlangte stürmisch das Abendmahl unter bei.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon