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Aimmerling 264 Kinder
Himmellillg, Robert (Benedict i-
ner und Tonsetzer, geb. zu Wien
8. December 1737. gest. zu Me lk 5. De.
cember 1799). Trat. 16 Jahre alt, in
daS Beneoictincrstift zu Melk. wo er
1731 die Priesterweihe erhielt. Wahrend
der theologischen Studien zu Wien genoß
ec von Joseph Haydn sBd. VII I ,
S. 108^ Unterricht in der Composition
und befreundete sich auf das Innigste
mit ihm. K. war ein trefflicher Tenorist
und Orgelspieler. Graun und PH. Em.
Bach waren seine Vorbilder, die er
unablässig studirte und an denen er seine
eigene Ausbildung vervollkommnete. Im
Jahre 176! wurde er Prafect über die
studirende Jugend in Melk und zugleich
RegenSchori, welches Amt er durch
46 Jahre mit Auszeichnung versah. Um
die musikalische Ausbildung seiner Zog»
linge hat sick K. schöne Verdienste erwor-
ben, und die tüchtigen Musiker Cajet. A n-
dorfer, Gregor Mayer, Acdaz Mül-
ler, Manan Paradeiser, Rudol f
und Seelinger sind aus seiner Schule
hervorgegangen. K. hat auch componict,
Anfangs niedrere Trio's und Quartetten,
dann viele Messen, Vespern, Offertorien,
Salve Regina u. dgl. m. Eine Messe für
zwei abgesonderte Chöre galt allgemein
sär sein Meisterwerk. Als im Jahre 1770
Mar ia Antoi nette, die nachmalige
unglückliche Königin von Frankreich, mit
ihrem Bruder dem Kaiser Joseph I I . !
in Melk übernachtete, brachte K. das!
von ihm componirte Singspiel mit Vall.'t ^
„Aeberra. die Vraut IZaacV zur Auffüh-
rang. Der Kciiser und seine Schwester
zeichneten K. dafür mit einer goldenen!
und silbernen Denkmünze, die mitwirken«
den Stiftsgeistlichen aber mit silbernen
aus. Auch nahm der Kaiser, dem das
Singspiel sehr gefallen hatte, die Par«
titur desselben mit sich fort. Die Compo- fitionen K.'s sind hie und da zerstreut;
im Musikarchive des Stiftes Melk werden
nur folgende sechs Werke K.'s aufbe.
wahrt: „ülizerere, Milnmig, in v-moll"; —
„kapule meu8, -lstimmig, in 5" (für den Char-
freitag); — »kan^ lingus, Ästimmiß, in k"
(componirt im Jahre 1768); — „Lcer
Palm, Hymne iür A Stimmen, in 6"; — „O>t>
lertarinm tür A stimmen, ft-m«ll"; — ^Nr«
qnieni inr ^ stimmen nnl> Instrumente, Omol)".
Religiöse Weihe, Melodie und reiner
Styl wird von Kennern den Compositio-
nen Kimmerl iug's nachgerühmt.
Wiener allgemeine Musikz ei iun«. hcr<
ausgegeben von August Schinidt (Wien,
4".) I I . Jahrg. (li>42). L. 3«^. unter den
„Geschichtlichen Rückblicken"; — 111. Inhrg.
(18^3). Nr. l3: „Beiträge zur Tonkünstler-
Geschichte Oesterreich«". Von Alois Fuchs.
I I . Robert Kimmerling". — G aßner (F. S.
Dr.), Univcrsal-Lrrikon der Tonkunst. Neue
Handausgabe in einrili Bandr (Stuttgart
lä49. Franz Kodier. Ler. b".) 3. 483. —
Kienes Un ivrrsal 'Lerikon der Tonkunst.
Angefangrn l.ion Qi'. Iul . 3 chladeb ach. forl«
gesetzt von Ed. Bernsdorf (Dreöden 18H8.
Schäfer, gr. d".) Vo. I I , 2. 596.
Kinder von Hriedcubcrlz, Johann
(Geschichtsforscher, geb. zu Her»
mannstadt l672. gest. ebenda A->.April
4740). Stammt von bürgerlichen Eltern
und widmete sich dem Studium der Theo»
logie, die er zu Witlenberg 169'^ hörtc.
Ein ungli"lckliä'>er Zweikampf, in welchem
er seinen Gegner g^ödtet, nöthigte ih?t
jedoch die Theologie aufzugeben und er
begann nun das Studium der Rechts»
Wissenschaft. I n sein Vaterland zurück,
gekehrt, befreundete er sich mit dem
nachmals so unglücklichen KönigSrichter
Sachs von Harteneck. I n dessen
Haus hatte sich der Kammerdiener deö
Generaladiutanten von Acton gestüch.
tet. Sachs, darüber in großer Besorg»
mß. äußerte sich gegen seinen Freund,
daß er nicht wisse, was mit dem Men»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon