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Kinsky 298 Kinsky
Infanterie hieß. Der Graf Joseph war
unverehelicht geblieben und ist im Alter
von 73 Jahren gestorben.
Hirtenfeld (I.), Der Militär»Maria There»
sien.Orden und seine Mitglieder (Wien 1857,
Staatsdruckerei, gr. 8°.) S. 144 und 1730. —
Qesterreichisches Militär-Konversa«
tions.Lexikon (Wien 186« u. f., gr. 8".)
Bd. IH, S. 332. — Nonvelie Nio^ra-
piiio ßsusral« . . . iiubttes 8OU5 !a äiro-
ction äo N. Is Dr. Nobler (I^ris l830st L.,
?irni. Oiäot, 8«.) I'oms XXVII, z>. 76l. —
Wißgr i l l (Franz Karl), Schauplatz dcs
landsässigenNieder»Oesterreichischeu Adels vom
Herren- und Ritter-Stanoe (Wien, 4".) Bd. V,
S. 126.
Kinsky von Wchinitz und Tettau,
Karl Graf (Felomarschall-Lieute-
nant und Ritter des Maria Therefien-
Ordens, geb. zu Chlumecz in Böhmen
2s. Juli ^l766, gest. zu Burgstein bei
Prag 4. September 4834). Sohn deS
Grafen Franz Ferdinand aus dessen
Ehe mit Mar ie Christine Fürstin
Liechtenstein. Erhielt seine militärische
Ausbildung in der Wiener-Neustadter
Akademie, auS welcher er, 20 Jahre alt.
1736 als Lieutenant in das 5. Chevaux.
legers-Regiment eingetheilt wurde. Bald
wurde ihm Gelegenheit, seinen Muth und
sein Talent zu erproben. Zuerst zeichnete
er sich im Türkenkriege auS und wurde
in Anerkennung seines guten Verhaltens
mit der Nachricht von der Eroberung
des linkischen Lagers beiDubicza an
den Kaiser Joseph nach Semlin gesen«
det. Bei dem Sturme auf Novi als
Ordonncmzofsicier des FM. Loudon
verwendet, bewies er solchen Eifer und
solche Thätigkeit, daß er auch mit der
Nachricht von dem Falle dieser Festung
an den Kaiser in daS Lager nach Lugos
abgeschickt wurde. Der Kaiser zeichnete
ihn durch Ernennung zum Seconde-Ritt-
Meister außer seinem Range aus. Nun kam der Graf zur Armee in die Nieder-
lande und wurde bei Vertheidigung der
Posten von Quesnoy verwundet. Am
9. Juni erhielt er Befehl, mit sechs Zügen
Chevaux. legers und einem Zuge Jäger
daS bei Arlon stehende, zum Plänkeln
beorderte CorpS zu decken. Zwei Stun.
den hielt er den weit stärkeren Feind auf.
bis ihn die sich stets erneuernden feind-
lichen Verstärkungen zum Rückzüge
nöthigten, den er ohne den geringsten
Verlust an Leuten und Pferden bewerk-
stelligte. Bei Hirschberg wurde indessen
ein im Rückzüge befindliches Bataillon
von Iellaöio'Infanterie von einer feind»
lichen Colonne angegriffen. Eben langte
Graf KinSky mit seinen Huszaren
daselbst an; ohne erst Befehl abzuwarten,
warf cr sich auf den dreimal stärkeren
Feind mit solchem Ungestüm. daß dieser
völlig» zurückgeworfen wurde. Indessen
hatte sich das Gefecht auf dem Wall-
berge in großer Heftigkeit entsponnen.
Drei Escadronen Carabiniere suchten ein
Bataillon Franz Kinsky »Infanterie in
die Flanke zu nehmen. Als der Graf
dieß sah, griff er unverweilt die Cara»
biniere an, schlug sich mit bewunderungS«
würdiger Bravour bis zur feindlichen
Infanterie durch und hatte durch diese
unerwartete Attake den Feind so lange
beschäftigt, daß das angegriffene Batail»
lon Zeit gewann, in eine vortheilhafte
Stellung zu rücken. Als der Feind nun
seinen Angriff auf das Bataillon er«
neuerte, scblug cr auch diesen mit vieler
Entschlossenheit zurück und vernichtete
zugleich mit dem Bataillon den Rest
der feindlichen Cavallerie. Ebenso gab
er am 12. September, als er zwischen
VillerS en Couchie und Avesnes le sec
aufgestellt war, Proben seiner Umsicht
und Unerschrockenheit. Gegen den mit
Uebermacht anrückenden Feind hielt er
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon