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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11
Seite - 329 -
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Seite - 329 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Band 11

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329 Kisfaludy sondern auch die Charakterstücke zeichnen sich durch einen raschen Gang der Handlung. lch< tere wenigstens der psychischen Handlung, aus. Sein Situationsgewebe. immer interessant und spannend, hat die strengste Wahrschein« lichkeit; seine Charaktere sind scharf und con- sequent gezeichnet und durchgeführt, der höchst »vitzige SMäsi. der lebenslustige Möricz (im „Mädchenhüter"), der aus Humor zusammen» gesetzte Hofnarr des Königs (in „Der Treue Probe"), der Planmacher Lomday (in den „Täuschungen") sind ohne Zweifel Gebilde ersten Ranges, doch neben dicsen noch welche Fülle trefflicher Charaktere und welche Man» nigfaltigkeit. In der Kunst des Dialogs ist er unendlich gewandt; selbst wo es ihm ge» fällt, seiner Satire, seinem Witz in Reflexionen, Sarkasmen, Vergleichen, Bonmots Lauf zu lassen, geschieht dieß mit Blitzesschnelle, ohne Schaden des dramatischen Vortrages. Manche werfen ihm den Manqel an Nationalität vor. Dieser Vorwurf ist einerseits unbegründet und beruht andererseits in den veränderten Ver» Hältnissen der Gesellschaft, da in den gebilde« Kren Cirkeln keine nationalen Eigenthümlich» keiten mehr bestehen. Kisfaludy verdient den Namen unseres gewandtesten und wirklich vorzüglichen Bühnendichters. Aber auch sonst als Dichter leistete er Bedeutendes; seine Elegien, Lieder, Romanzen und Epigramme, epischen und didaktischen, satyrischen und allegorischen Gedichte, seine Novellen und komischen Erzählungen, jedes in seiner Gattung, geHort zum Trefflichsten der unarischen Iitera» tur. Als lyrischer Dichter gemüthlich, als philosophischer tief, überall reich an Bildern, als Satyriker witzig und treffend, ist er in seinen objectiven Darstellungen ein gewandter Charaktcrzeichner, an Situationen reich, in Ton und Farbe von jeder Manier weit ent» fernt. Sein Vers wird an Correctheit, Zeich» tigkrit und Wohlklang von keinem ungrischen Dichter übertroffen." So Toldy; Kert» beny, ebenso in der ungarischen als deutschen Literatur bewandert, schreibt über Kar l K.: „Karl K. scheint mir heute noch an Talent wie an Wirkung bedeutender, als sein Bruder, der übervergötterte Alerand er. Er ist der eigentliche Schöpfer eines ungarischen Theater» repertoirs und wenn auch seine historischen Schauspiele und Dramen uns heute anmuthcn wie Producte Kohebue'6, so haben seine zahlreichen Lustspiele noch immer volle Wir» kung. si-e sind ebenso witzig als rasch und anmnthig in dcr Entwickelung." IV. Llebcrschuugen dcr Dichtungen Karl Sissn- llldy's in die deutsche Sprache. Im Anhanae des „Handbuches der ungarischen Poesie I n Verbindung mitIul. Fe ny ery herausgegeben von Franz Toldy" (Pesth und Wien 1828. gr. 8«.) Bd. I I , S. 450 u. f.. lyrische Gedichte: „Die Lebensalter". „Die Macht des Blickes". „Xenien", ein Fragment (I—IX) aus drr ro» mantischen Dichtung. „Elte" und das vieractige Luftspiel „Die Täuschungen", überseht von M. u. Paziazi: — in S teinacker's „Pan. nonia" (Leipzig 1839). lyrische Gedichte; — in den von Adolph Bu chh e im und Oscar Falke herausgegebenen fünf Heften „Nationalgesänge der Magyaren" (Cassel i«30 und l83l). Ge» dichte; — in den von Vasfi (Gisler) und Benkö (Kertbeny) übersetzten „Ungarischen Nationalliedern" (Braunschweig 183«), Ge» dichte; — in Kertbrny's „Album hundert ungrischer Dichter" (Pesth und Leipzig l854 und öfter, 12".), Gedichte; — in den von A. Greguß übersetzten „NnMschen Volkslie. dern" (Leipzig l«4l>, Wigand. 12<>.), mehrere Volkslieder, und in den von Kertbeny über» setzten „Gedichten von Alexander Pctöfi. Nebst einem Anhange Lieder anderer ungri» scher Dichter" (Frankfurt a. M. 1849. lit, Anst. , l>°.), mehrere Gedichte. Von seinen dramatischen Arbeiten sind außer dem ober» wähnten Lustspiele „Die Täuschungen" noch übelsetzt in Georg von G a al's „Theater der Magyaren" (Brünn 1821. 3".) im ersten Bande: „Die Tataren in Ungarn". „Ilka oder die Erstürmung von Nagyfejervar", „Woj» wode Stibor"; seldstständig erschien: „Stibor in Trochäen von C. A. GrafFestetics" (Pesth 1823). Uebersetzt — ob auch gedruckt, weiß Herausgeber nicht — sind noch: „Kemeny" in Iamben von Gaal; „Die Nebellen", voni Grafen Mai li ith; die Lustspiele: „Die Kran» ken". „Gutherzigkeit wider Willen". „Der Treue Probe", „Der Mädchenhüter", „Die Täuschungen", sämmtlich übersetzt von Michael Paziazi. Von dcn Novellen und Erzählun» gen sind übersetzt: „Der Blutbecher", „Das Wiedersehen", von G. v. Oaal ; „Ionas Zämmle'ä Abenteuer" (Kaschcm 1827. O. Wi. gand, 18".); von der dramatischen Dichtung „Elte" ein Bruchstück in Hormayr's „Nr< chiv für Geschichte" u. s. w., i8!7. im Sep. temberheft. Englische Uebersetzungen einzelner Gedichte enthält John B o wring's >I'oeli'^ ok tkL HlH^2.lü" (l.onäon 18^0, 8".). V. Die KiüsaluÄii-Vcscllschast. Von der für daü Monument Kar l K's gezeichneten öumme
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Károlyi-Kiwisch, Band 11
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Károlyi-Kiwisch
Band
11
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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