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Kisling 330 Kiß
blieb ein Ueberschuß von S000 fi. Dieser wurde
zur Aussetzung von Preisen für ästhetische Ab<
Handlungen und schöngeistige Werke bestimmt.
Durch freiwillige Schenkungen und den Er»
lös der Werke beider Dichter wuchs die Summe
immer an. Da traten im Jahre 1837 zwanzig
gleichgestimmte Freunde zusammen und be>
gründeten die KiSfaludy < Gesellschaft,
deren Mitgliederkreis sich alljährlich erweiterte.
Durch ihre jährlich vertheilten Preise rief sie
nicht nur sehr schätzbare Arbeiten hervor,
sondern durch das von ihr gestiftete Kisfaludy>
Jahrbuch und ihr kritisches Journal: «826-
piroäalmi 526iQis", durch die Herausgabe
älterer und neuerer Meisterwerke der ungari-
schen Literatur, übte sie einen nicht unbedeu«
tenden Einfluß auf Entfaltung der jungen
magyarischen Literatur. Sie schwang sich
ge>
wissermahen zu einer belletristischen Akademie
empor, auf ihrem Gebiete viel thätiger, ein«
flußreicher wirkend als ähnliche Gesellschaf'
ten auf wissenschaftlichem Gebiete. Sie zählt»
bald alle Capacitäten der ungarischen Litera
tur zu ihren Mitgliedern und entwickelte ein«
gewaltige Thätigkeit, welche aber durch di«
Revolution unterbrochen wurde, so daß die
Gesellschaft aufgelöst schien. In neuerer Zeit
aber hat sie sich wieder zusammengefunden
und fährt fort, wie früher im Geiste des Fort»
schrittes auf dem Felde der heimischen Literatur
zu wirken. Ausführliche Nachrichten über den
Zustand und die Wirksamkeit der Kiöfaludy,
Gesellschaft gibt das „IMbd koi-i iliiusi-oisk
tara", d. i. Neues ungarisches Conoersations»
Lerikon, Bd. V, S. 97—102.
Kisling, Johann (gelehrter Jesuit,
geb. zu Naumburg am Queis in
Schlesien 17. April 1713, gest. zu Prag
23. April 1748). Trat, 13 Jahre alt,
im Jahre 1723 in den Orden der Ge-
sellschaft Jesu, in welchem er die philo-
sophische Doctorwürde erwarb, mehrere
Jahre in den Humanitatsclassen und in
der Philosophie im Lehramte thätig war.
aber schon im schönsten Mannesalter, erst
35 Jahre alt, starb. Im Drucke sind von
ihm erschienen: „
st etc.
1748, 4«., 0. üx.); —
's st
T'SMz
(ebd. 1748, 40.). In Handschrift ließ er
zurück: „<36A»i
Poggendorff ( I . C.), Biographisch'literari«
sches Handwörterbuch zur Geschichte der rr»
acten Wissenschaften (Leipzig 1859. Ioh. Ambr.
Varth. 8«) Sp. 1264. — Pelzel (Franz
Martin), Böhmische, mährische und schlesische
Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden der
Jesuiten (Prag 1786, 8".) S. 219.
Kisling, siehe auch: Kiesliug, Leo-
pold ^S. 23H.
Kislinger, Franz Xaver (gelehrter
Jesu i t , geb. zu Münzkirch in
Bayern 2. December 1691, gest. zu
Linz 11. October 1760). Trat im
Jahre 1713, 22 Jahre alt, in Oester-
reich in die Gesellschaft Jesu, in welcher
er nach abgelegten Gelübden die Doctor»
würde der Philosophie und Theologie
erwarb und dann im Lehramte thätig
war. Er trug zuerst in Gratz die Rede<
kunst, später die Philosophie, dann diese
und die Theologie durch mehrere Jahre
in Wien vor, und führte zuletzt zu Linz
das Directorat der höheren Schulen. Im
Drucke gab er heraus: „ Z^s/'aHc^lcmss
(Nraeoii 1728, 12".); —
(ebd. 1736, 8«.); —
saomti^'« (ebd. 1737, 12".). K. starb
zu Linz, wo er die letzten Jahre sich be-
fand, im Alter von 69 Jahren.
I^6X. 8".) p. l«3.
Kitz, Emerich, siehe: Kis, Emerich
S. 316. in den Quellen Nr. 1^.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Band 11
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Károlyi-Kiwisch
- Band
- 11
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 498
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon