Seite - 14 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
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Klar Klar
Eremplare in Silber (4 Loth schwer) und in
Kupfer.
Klar, Paul Alois (Humanist, geb.
zu Leitmeritz 10. Juli 1801, gest. zu
Prag 5. November 1860). Der Sohn
deS denkwürdigen Humanisten A lo is
Klar j^ s. d. Vorigen^. Kam im Alter
von 3 Jahren nach Prag, wohin sein
Vater von Leitmeritz als Universitäts»
Professor berufen ward. Michael FeSl,
ein Freund Bolzano's, leitete dessen
Erziehung, und Ios. Jung mann übte
nicht geringen Einfluß auf das empfang»
liche Gemüth deS strebenden Jünglings,
der sich frühzeitig mit ästhetischen Ar«
beiten beschäftigte. 'DaS Studium der
Rechte, dem er an der Prager Hochschule
obgelegen, hatte er im Jahre 1823
beendet, worauf er bei dem böhmischen
Landesgubernium in den Staatsdienst
trat. Bis zum Jahre l846 rückte er
stufenweise zum Kreisrath vor, mußte
aber noch im nämlichen Jahre seiner schon
seit längerer Zeit leidenden Gesundheit
wegen in den Ruhestand treten. Die von
seinem Vater begründete Stiftung hatte
K. als Vermächtniß und zu weiterer Ver»
vollkommnuug übernommen und in der
That den edlen Intentionen des Stifters
den vollendetsten Ausdruck gegeben. Alle
und darunter nicht geringe Hindernisse
mit zäher Ausdauer überwindend, hat
er dieBlindenversorgungs-Anstalt, welche
sein Vater mit o Pensionären zurück»
gelassen. binnen 10 Jahren auf eine
solche Höhe gebracht, daß im Jahre 1842
23 Pfleglinge nicht mehr in einem Mieth.
locale. sondern in einem wohleingerich«
teten Institutsgebäude wohnten und das
Vermögen der Anstalt von 13,303 fi.
C. M. auf 39.672 fi. C. M. gestiegen
war. Aber auch dabei blieb K. nicht
stehen: rüstig die Anstalt fördernd, hatte
er die Genugthuung, als er mit ihr im Jahre 1837 daS 23jährige Jubiläum
ihrer Stiftung beging, die Zahl der
Stiftungsplatze von 32 auf 86 und daS
Institutsvermögen auf 93.686 fi. C. M.
gestiegen zu sehen. Auch die von seinem
Vater in's Leben gerufene Künstlerstif«
tung hielt K. aufrecht und einen anderen
Plan seines Vaters, an dessen Durch«
führung denselben nur der Tod verhin-
dert hatte, verwirklichte K., nämlich die
Einführung der barmherzigen Schwestern
von der Congregation des h. Karl
Borromäus behufs der Krankenpflege in
Böhmen. Klar'S Vater Alo is war
durch die Schrift seines Freundes Cle«
menS Brentano, der in den Jahren
1812 und 1813 in Prag lebte: „Die
Krankenpflege der barmherzigen Schwe«
stern" (Coblenz 1831), auf diesen Orden
aufmerksam geworden und legte sterbend
seinem Sohne die Erfüllung seiner Lieb«
lingsidee an's Herz. Klar der Sohn
setzte sich sofort mit dem Grafen Mon>
talembert in Verbindung; vier Bür«
gerstöchter aus Budweis wurden im
Jahre 1833 in das Mutterhaus des ob-
genannten Ordens nach Nancy zur Aus»
bildung für denselben entsendet, traten
dort in daS Noviciat und sollten mit zwei
älteren Nonnen die erste Kolonie dieser
Congregation in Böhmen bilden. Klar
war im Jahre 1837 selbst mit seiner Ge«
malin nach Nancy gereist, um sich per»
sönlich mit dem Wirken des Ordens
bekannt zu machen. Die Erlaubniß, den«
selben in Böhmen einzuführen, wurde
1840 erwirkt. Ein Theil deS Kla r'schen
BlindeninstitutS in Prag wurde für die
Schwestern eingerichtet, und bis zum
Jahre 4850 beschäftigten sich dieselben
mit der Pflege der Blinden in der An»
stalt. Spater erhielt das Blindeninstitut
sein eigenes Wartepersonale, die Schwe»
stern aber entwickelten unter dem beson«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Band 12
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Klácel-Korzistka
- Band
- 12
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 528
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon