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Alebelsberg 28 Klebelsderg
schloffenheit und Tapferkeit, sondern
beurkundete auch als Führer größerer
Truppenkörper in entscheidenden Augen-
blicken selbstständiges Urtheil. Umsicht
und Klugheit im Handeln. Scbon bei
Vertheidigung des Postens bei Killstadt,
dann im Jahre 1794 bei Rheingenheim
und bei der Belagerung von Kehl, wie
auch 1797 in der Schlacht bei Stockach,
wo er verwundet wurde, zeichnete sich K.
durch seine Tapferkeit auS. Im Jahre
1803 Oberst bei Erzherzog Karl-Uhlanen.
that er sich an der Zpitze seines Regiments
bei Caldiero, 1809 bei Landshut her-
vor. Im Mai letztgenannten Jahres, be-
reits General'Major, befehligte er eine
Cavallerie.Brigade im 3. Armeecorps.
Bei Wagram, Hollabrunn und Znaim
erscheint K. unter den Helden des TageS.
Besonders bei dem Rückzugsgefechte bei
Hollabrunn und Schöngrabern (10. Juli
1809) bewährte sich auf das Glänzendste
K.'s Entschlossenheit und Führertalent.
Das 3. Armeecorps war auf dem Rück»
zuge nach Znaim begriffen, wahrend der
Feind demselben in rascher Verfolgung
nacbsehte. Der Fcldzeugmeister Fürst
Reuß nahm seine Stellung in zwei
Treffen hinter dem Dorfe Grund. Kle>
belsberg führte die aus leichten Trup-
pen: 2 Cavallerie-Regimentern, 2 Ja-
ger» und einem GradiScaner Bataillone
bestehende Nachhut. Vor Schöngra»
bern aufgestellt, unterhielt er durch aus»
geschickte kleinere Abtheilungen rechts die
Verbindung mit dem von KremS über
Meißau zurückgehenden Feld marsch all-
Lieutenant Schusteckh, links iu der
Richtung nach Mailberg zu, besetzte ferner
Schöngrabecn und stellte kleinere Posten
hinter diesem Orte und hinter Hollabrunn
auf. Gegen 9 Uhr Morgens begann
sich vor Hollabrunn eine starke franzö«
fische Cavallerie-Colonne mit 16 Kano« nen zu entwickeln, welcher als Unterstü;.
zung ein Theil deS Corps des Marschalls
Massena folgte. 3300 Mann Infan-
terie und beiläufig halb so viel Reiter
brachte der Gegner in'S Gefecht, welches
die Reiterei eröffnete. Rittmeister Franz
Ludwig Bigot von Saint 'Quent in ,
mit 2 Schwadronen BlankensteiN'Husza«
ren hinter Hollabrunn aufgestellt, warf
die feindlichen Reiter zurück. Nun griff
die feindliche Infanterie das Dorf Schön-
grabern an, wo KlebelSberg daS
Iäger-Bataillon Baroni postirt hatte.
Die Jäger hielten so lange Stand, bis
der Ort, von den feindlichen Haubitzgra»
naten angezündet, in hellen Flammen
stand. I n diesem Augenblicke begann
Klebelsberg mit seiner ganzen Infan-
terie und Cavallerie die Bewegungen.
Nach dem Wechsel deS Terrains beide
aufstellend und je nachdem im Gange
des Gefechtes es nöthig wurde, sie ablö»
send, besetzte er die Höhe hinter dem
Dorfe Grund, welche mittlerweile Feld»
zeugmeister Fürst Reuß verlassen, der
seinen Rückzug über Guntersdorf, Ietzcls-
dorf nach Znaim fortgesetzt hatte. Diese
Stellung behauptete K. so lange, bis das
3. Armeecorps das Defilse vor Gun»
tersdorf passirr hatte und sich Ietzelsdorf
näherte. Bisher waren K.'S Truppen
gut postirt, nun aber mußten sie eine
theilweise flache Gegend durchziehen.
Der Feind, davon Nutzen ziehend, suchte
die rechte Flanke zu umgehen, mußte
aber sein Vorhaben, da die Unseren
Massen formirten, alsbald aufgeben, und
durch eine geschickte umsichtige Führung
hatte K. mit seiner Infanterie und Caval-
lerie unter beständigen Gefechten mit einem
überlegenen Feinde, Ietzelsdorf erreicht.
Bei dieser Gelegenheit hat namentlich
Oberst Heinrich Graf Hardegg Md.VII,
S. 333^ sich ausgezeichnet. Nun hörte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Band 12
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Klácel-Korzistka
- Band
- 12
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 528
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon