Seite - 109 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
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Klobuch arich 109 Klobukorvski
scher Sprache fort. Nun begann ein
Lärmen und Schreien von Seite der
Ungarn, daß es dem Personal unmöglich
ward die Ruhe herzustellen. K lobu.
charich fuhr in lateinischer Sprache
fort. Der Tumult wurde größer. Der
Personal ersuchte den Redner im Inter»
esse der Ruhe innezuhalten, Klobu.
charich setzte seine Rode in lateinischer
Sprache fort; die Erneute wuchs in
besorgnißerregender Weise, und um einen
gefährlichen AuSbruch der Leidenschaften
zu verhüten, wurde die Sitzung aufgeh o»
ben. I n der Circularsitzung des folgen»
den Tages kam die Sache in ganz eigen,
thümlicher Weise zum Austrag. Der
ungarische Deputirte K l a u z a l bean-
tragte: „Da es unter der Würde des
Landtages sei, bis zur thätlichen Gewalt
herabzusteigen und diese gegen die croati»
schen Deputirten zu gebrauchen, so möge
sich der Landtag ihrem lateinischen Vor«
trage nicht widersetzen, nehme aber davon
keine amtliche Notiz, betrachte ihre Reden
als nicht gesprochen und verbiete deren
Aufnahme in das Landtagsdiarium
u. s. w." Dieser Antrag wurde ohne
Debatte angenommen. Am folgenden
Tage wurde dieser Beschluß in der
Sitzung verhandelt; die croatischenDepu»
tirten sprachen in der Debatte lateinisch
und während sie sprachen, converfirten
die ungarischen Deputirten. So hatte die
Kühnheit, Energie und Ausdauer des
Deputirten Klobu charich in einer sehr
wichtigen Angelegenheit den Sieg erfoch»
ten, denn die angenommenen Motive
Klauz al's waren in der That denn doch
nichts anderes als die factische Aufhebung
des Beschlusses vom 20. Juni. Welchen
Eindruck diese merkwürdigste, durch
Klobu charich veranlaßte Episode des
1844er Landtages im Publicum hervor»
brachte, berichtet ausführlich und in anziehender Weise der in den Quellen
citirte Croquist.
(Hugo, Albert) Neue Croquis aus Ungarn
lLeipzig t8t4. O. Wigand. kl. 8°.) Bd. I,
S. N5, 137; Bd. I I , S. N0-138. — ^/a^/
ss noni2skirsu<1i täbläkkal, d. i. Die Familirn
Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth
l860, Moriz Rath. 8".) Bd. VI, S. 274.
Klolllkowski, Adam Anton (poln!«
scher Journal ist und Schriftstel-
ler, aus Galizien gebürtig). Zeitge.
noß. Er lebte mehrere Jahre in 3em«
berg, wo er mit literarischen Arbeiten
für die dortigen Journale beschäftigt,
war; auch gab er schon im Jahre 1842
eine gute polnische Nebersetzung des
H alm'schen Drama's „Der Adept" her.
aus. Später begab er sich nach Krakau,
wo mittlerweile das große politische Blatt
„0223", d. i. die Zeit, begründet worden
war, betheiligte sich als Mitarbeiter an
demselben, und als dessen Redacteur
S o b o l e w s k i gestorben, übernahm
Klobukowski die Redaction des Blat«
tes. Während seines Aufenthaltes in Lein.
berg, 1842—1843, waren im v2i6Qnik
inää pa2I2kiok außer mehreren Ori>
ginaldichtungen, darunter „X2.rlig.^Hi
^6Q6oki", d. i. Der Carneval von Vene«
dig, dann Erzählungen und Reiseskizzen,
auch eine Uebersetzung von Schiller's
„Gang nach dem Eisenhammer" erschie-
nen. In Krakau verlegte er sich neben«
bei auf das Studium, des Spanischen,
und die gleichnamige Literaturbeilage des
„O-HL" enthielt im Jahre 1860 die
Nebersetzung einer größeren spanischen
Novelle von Fernand Caballero.
IlovQik nauöiiF. Reäkktor Dr. I'rg.ut.
I^ a,Ä. KiOßOi', d. i- Conversations'Lerikon.
Reoigirt von Dr. Franz Ladisl. Rieger
(Prag. Ler. 8".) Bd. IV, S. 700. - Vuo?.
KIopsÄi^'3. po^326o1iiik, d. i. Allge-
meine Encyklopädie (Warschau 1863, Orgel«
brand. gr. 8".) Bd. XIV, S. 879,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Band 12
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Klácel-Korzistka
- Band
- 12
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 528
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon