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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12
Seite - 116 -
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Seite - 116 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Band 12

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Awß 116 Aloß dieser Skizze seiner amtlichen Laufbahn kehren wir zu K., dem Jünger der Ton- kunst, zurück, und diese Eigenschaft ist es vornehmlich, die ihm eine Stelle in die- sem Lexikon sichert. I n früher Jugend schon zeigte K. ein ausgesprochenes Ta- lent für die Musik; ohne Lehrer bildete er sich durch eigenen Fleiß und beharr- liches Studium fort; so spielte er, ohne die Noten zu kennen, als Autodidact die Orgel in der Kirche seines Geburtsortes, später in der Gymnasialkirche zu Frei» berg. Die Volksmelodien, insbesondere die kirchlichen, an denen das mährische Landvolk, wie überhaupt die slavischen Volksstämme, so reich ist. bildeten die Grundlage seiner damaligen kirchlichen Improvisationen. Später als er nach Olmütz kam, fiel auf ihn die Wahl als Organisten dei dem akademischen Gottes» dienste. Die Bekanntschaft mit dem talent- begabten Tonsetzer A. Emil T i t l , welche bald in Freundschaft überging, förderte K. wesentlich in seinen Bestrebungen, bis er sich wieder selbst überlassen blieb, nachdem T i t l nach Prag übersiedelt war. Nun aber trieb er fleißig das Stu« dium der Generalbaßlehre, in welcher das Werkchen vonFörster und ein Handbuch der Harmonielehre seine ersten Wegweiser waren. Um diese Zeit versuchte er sich auch zum ersten Male in der Compo« sition und schrieb ein „Gradnale kür vier Singstinimm mit Grgelbegleitung", welches in der Kirche zu St. Michael in Olmütz allgemeine Anerkennung fand. Eine reichere Ernte an Kunstgenüssen und lockende Ergebnisse für seinen Kunstsinn stellten fich ihm in Aussicht, als er im Herbste 1834 die Residenz betrat, welche seine zweite Heimat geworden. I n der That hatte er sich auch nach einer Seite hin nicht getauscht; der Vortrag mehrerer Lieder in einem Privathause hatte die Aufmerksamkeit jenes schon erwähnten Musikfreundes erregt, dem K. seine glück» liche dienstliche Laufbahn verdankt. I n seinem Berufe blieb ihm noch immer einige Muße; diese widmete er künstleri. schen Arbeiten auf dem Felde der Ton- kunst, und auf diesem namentlich dem Gesänge, dem er nach der theoretischen und praktischen Seite seine ganze Auf. merksamkeit schenkte. Ein AuSstuß dieses Strebens war die Gründung der ersten Liedertafel in Wien. welche K. im Jahre 1837 in's Leben rief, und welche, wie Schumacher treffend bemerkt, „die erste Taube mit dem Oelzweige war, die in Wien das grüne Land musikalischer Geselligung entdeckte". Nach etwa fünf. jähriger Wirksamkeit. 1837-1842. be- schloß die Liedertafel ihre Wirksamkeit und im Jahre 1843 entstand der „Wiener Mannergesangverein". Kloßens Be- mühungen für den Volksgesang und zunächst für den religiösen, wie für das Orgelspiel, waren Ursache, daß er im Jahre 1839 von einigen Kunstfreunden mit der Aufgabe betraut wurde, Statuten für einen Verein zur Förderung echter Kirchenmusik, insbesondere durch Bildung der Schulpraparanden von St. Anna in Wien, zu entwerfen. K. löste diese Auf« gäbe, der Verein trat 1841 in'S Leben; K., zu dessen Ehrenmitglieds erwählt, wurde dessen Actuar und Secretär, und der Verein hob sich von Jahr zu Jahr. Aber diese praktische Richtung, die Kir> chenmusik zu fördern, erschien K. nicht hinreichend; die Zöglinge, die von dem« selben ausgebildet wurden, mußten, sollte dieser Zweck erreicht werden, über das ästhetische und geschichtliche Element der kirchlichen Tonkunst belehrt werden, und auS diesem Anlasse schrieb K. daS Werk« chen: „Allgemeine Ailchrnnimiklelire in Vor- trägen tnr Präparnnden des pädagogischen Wehr-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Klácel-Korzistka, Band 12
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Klácel-Korzistka
Band
12
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
528
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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