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Aotzebue
Zweig die gräfliche Würde besaß. Dei
Baron trat in kais. Militärdienste, ver<
ließ aber, nachdem er einige Jahr«
Cavallerie > Officier gewesen, dieselben
und, da er die philosophischen und
Rechtsstudien gehört, trat er in Civil
staatsdienste über. wurde in kurzer Zei
Gubernial.Conclpist und zuletzt Kreis
hauptmann von Chrudim. Im Jahre
1810 wurde er quiescirt. Ferdinand Graf
Pal f fy machte ihn zumDirector seiner
lithographischen Druckerei in HernalS.
Wesentlich trug er zur Errichtung der
Kleinkinder.Anstalten bei. welche sich in
Bälde als so nutzreich erwiesen. Auch
beschäftigte er slcd nn't der Errichtung
eines Versorgungs-Infiitutcö für Schrift-
steller und Künstler, welche Nnterneh-
mung zugleich mit ihm der Or. und
Prof. Ignaz (Kdler von Sonnlc i th
ner, der akademische Professor S ch i nd
ler, Franz Gr äffer und mehrere an
dere Schriftsteller und Künstler beriethen,
und deren Protectorar der Erzherzog
M a r i m i l i a n bereits angeno:nmen
hatte. Die Verwirklichung dieses Unter
nehmens scheiterte nur an den Launei: de«!
Gesckickes. das zuerst den Baron .No
durch den Tod hinwegraffte, dem auch
bald So n n leit h n e r und S ch i n d'
ler folgten. Die Papiere, welche das
ganze Unternehmen betreffen, nebst den
von Kotz ausgeführten Wahrscheinlich«
keitsberechnungen waren lauge im Besitze
Gräffer 's, der sich seiner Zeit bereit
erklärte, sie zu geeigneter Benützung ab-
zutreten. Auch als Schriftsteller war K.
thätig und zwei größere Werke find von
ihm im Drucke erschienen, und zwar:
VrrtaZsnng der Ahmten . . ."
Mcn 18<7, 2. Auflage 1819. 8<>.) und
„Nie HeZnndheitspulhri drs üZtn'mchiZUM Nai-
5rrZtüaw", 2 Bde. (Wien 1822. 8".).
Kotz war ein entschiedener Fortschritts» mann, von vielseitiger Bildung und einer
ihre Förderung unterstützenden Energie.
J o h a n n M a r q u a r d Freiherr von
Kotz svergl. die Quellens dürfte wohl
sein Vater gewesen sein.
Gr äffer (Franz). „Zur Stadt Wien", und
zwar neue Memoradilien und Genreskizzen,
Burleskes und Groteskes, Possen und Glossen.
Leute und Sachen und Zustände des alten
und neuen Wien betreffend (Wien 1849, A.
Pichler's Witwe. 8v) S, l9L: „Baron Kotzi»
scher Versorgungsplan". — Eines Johann
Marquard Freiherrn von Kotz gedenkt die
O ester r eichi s che Bicd e r manns «Ch r o»
n i k. Ein Gegenstück zum Fantasten- und Pre-
diger-Almanach (Frciheitöburg ^Akademie in
Linz) 1^». kl. t>".) I. (und einziger) Theil.
S. l2!i sund eiüwirft folgende Charakteristik
von K.-' „Ein helldenkender, braver und recht«
schasscner Mann und in der böhmischen Lite'
rcüm einer der ersten in Prag, der selbst eine
ansehnliche Sammlung auserlesener Bücher
besitzt. War gemeiner Soldat und hat sich selbst
^ebildrt. Er vertheidigte schon vor Joseph's
Zeiten die Toleranz, schützte den Professor
Teibt und hal mehrere Jahre das Präsidium
der Studienhofrommisston geführt. Tein Anta«
gonist war der bekannte Graf Wieschnik".
Daß unter diesen Kok nickt der obige ge»
meint sei, erhellet aus der Stelle: „Er uer-
theidiate schon oor Iüseph'ö Zciten die
Toleranz". Nun aber war der obige Kotz zu
Joseph's Zeit (l?80) erst 10 Jahre alt.
5>lttch heißt der eine Joseph Marquard, der
andere Johann Marquard^,
, August von (dramatischer
Dichter, geb. zu Weimar 3. Mai
ermordert durch den Studenten
S a n d zu M annheim 23. März 1819).
Der Sohn eines Weimarer Legations«
rathes. Erhielt feine erste Bildung durch
den berühmten Musäus. Erst zwanzig
Jahre alt. wurde er durch Vermittelung
des kön. preußischen Gesandten in Ruß»
land, Grafen von G ötz. der ein Freund
'eines- Vaters war. als Secretar des
Generals des Geniewesens v. Bawr
in St. Petersburg angestellt. Diese Stelle
versah er bis zuBawr'sTod und bewies
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Band 13
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Kosarek-Lagkner
- Band
- 13
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 546
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon