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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14
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Lamberg in Pefth an. Nach einer Unterredung mit dem General Hrabowski , die resultatlos geblieben, stieg der Graf in einen Fiaker, der ihn über die Pefth- Ofner Schiffbrücke nach Pesth zum Redoutengebäude führen sollte. Der Pöbel war von des Grafen Ankunft bereits unterrichtet. Mitten auf derBrücke wurde der Wagen von den Banditen angehalten, der Graf aus demselben gerissen und unter entsetzlichen Streichen qualvoll ermordet. Ein gewisser Georg Kolosy und ein meineidiger Soldat des 34. Infanterie-Regiments König von Preußen werden als diejenigen bezeich' net, welche die ersten Streiche auf den unglücklichen, durch das Völkerrecht geheiligten Abgesandten geführt haben. Der verstümmelte Körper wurde auf Sensen aufgespießt, im Triumphe auf das Invalidenhaus getragen und später bei den ??. Servilen im Stillen bei- gesetzt. Der Pöbel riß sich um die blu» tigen Stücke seines Hemdes. Wie der Pöbel auf diese ruchlose That förmlich einerercirt war, erhellet aus der That« fache, daß Kolosy, des gräßlichen Mordes sich rühmend, triumphirend durch die Straßen von Pesth zog und von Zeit zu Zeit daS blutige Schwert erhebend, rief: hier sei das Schwert zu sehen, mit welchem Lamberg gerichtet worden l!l Und obwohl alle Welt auf diese Weise den Mörder kennen lernte, blieb dieser nicht nur unbehelligt, sondern wurde sogar unter d.ie Honväd aufge» nommen und — es ist unglaublich, aber wahr — rasch zum Officier befördert. Erst zwei Jahre später, nachdem die Revolution gebändigt war, ereilte den Mörder die rächende Nemesis, denn am 23. November 1850 wurde Kolosy durch den Strang hingerichtet. Der von Ios. Hir tenfeld redigirte „Soldaten. freund" berichtet in seiner „Ehrenhalle XVII I " (1830, Nr. 135). daß „der Wagen, in dem der Graf fuhr, von einer Notte revolutionärer Banditen, einen Wiener Legionär an der Spitze, ange« halten wurde". Die spätere Untersuchung meldet nichts von einem Wiener Legio» nar. Der edle Graf schien, als er dem Befehle seines Kaisers gehorchend, die Anstalten zur Abreise nach Pesth traf, eine Vorahnung seines nahen Todes gehabt zu haben, denn bei seiner letzten Unterredung mit dem gleichfalls so ent> setzlich hingemordeten Grafen Bal l tet- Latour sollen die scheidenden Waffen» gefährten die verhängnißvollen Worte ausgesprochen haben: „Wer weiß, ob wir uns wiedersehen". Der Graf 3am» berg war seit 4848 zweiter Inhaber des 4. Huszaren'Regiments, damals Alexander Cesarewitsch. Graf Franz Phi l ipp war nicht nur ein braver, sondern auch ein gebildeter Soldat. Selbst die oppositionelle Partei hatte auf ihn ihr Augenmerk geworfen und Ludwig Graf Bat thyany ihm einen Ministerposten und die Commandant» schaft in Ofen zugedacht. Einige Zeit verlautete es auch, er soll zum Ban von Croatien ernannt werden. Vor dem Jahre 1848 soll der Graf ein fleißiger Mitarbeiter des von Orosz heraus» gegebenen Journals „Nirnök." gewesen sein und als Seitenstück zu deffen Bro« schüre: „^sria inaoFnitH" 5 ^ zweite: „NöF OFF terra. inooZintk", d. i. Auch eine unbekannte Gegend (womit die übrigen österreichischen Lander gemeint sind), geschrieben haben. Der GrafF ranz Phi l ipp war (seit 19. April 1828) mit Karol ina Grasin Hoyos (geb. 3. Mai 1811) vermalt und stammen aus dieser Ehe sieben Kinder, drei Söhne und vier Töchter. Franz Eme>
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Laicharding-Lenzi, Band 14
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Laicharding-Lenzi
Band
14
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
550
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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