Seite - 56 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14
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L»mpi Lampi
gründe die See, rechts felsiger Strand,
links eine Brücke, im Vordergrunde Hirt
mit seiner Heerde; — „Persische MlidZchatt",
mit sitzenden und reitenden Personen
stafsirt;— „Felsrnarkaden mit einem Weiher",
in welchem mehrere Personen schwimmen,
links tränkt ein Reiter sein Roß', —
„VllldlMschlltt", stafsirt, mit Wagen und
mehreren Personen, darunter einen Sack-
träger; — „Ner Blitzschlag", das Dorf
brennt, ein Reiter ist vom Pferde gestürzt,
mehrere Frauen auf den Knieen; — „Fel-
zenlllndschlltt". mit Menschen- und Thier-
figuren staffirt; — „Nie MerWolken unter-
gehende sonne beleuchtet eine Felsengegrnt>", im
Vordergrunde erblickt man zwei Reiter;
— „Pterbe in einem Rnnernstall", der Knecht
wirft Heu vor, ein Knabe neckt
sich mit
einer Ziege; — „Weidende Kühe nnd Schafe,
sihender Hirt mit seinem Mnde"', — „Nie
badende Heerde, Hirt ant einem Ogel reitend";
— „Seebild", mit Mond- und Leuchtthurm,
beleuchtung, ein Bild mit Lichteffecten
und noch viele andere, meist mit ver-
schiedenen, durch Sonnen» und Mondlicht
oder künstliche Beleuchtung hervorge-
brachten Lichteffectm. Was seine Porträte
betrifft, so ist die Zahl derselben sehr groß,
denn wenngleich 3. Historien und Land«
schaften malte, so war er doch eigentlich
Bildnißmaler und malte auf feinen oben«
erwähnten Kunstreisen nur Porträte. Seine
Marinen und idealen Landschaften waren
vornehmlichStudien, die er in seinen Muße»
stunden ausführte und bei denen er sich
meist darin gefiel, die bei alten Meistern,
namentlich Prospectmalern. wahrgenom«
menen Lichteffecte mit vollendeter Vir-
tuofität wiederzugeben. Künstler durch
und durch, lebte er nur für die Kunst,
für die er als Greis noch mit dem Feuer
der Jugend schwärmte. Sichere Zeich,
nung, leichte Führung des Pinsels,
frisches Colorit, sind die Hauptvorzüge seiner Arbeiten. Der Idealismus, der sich
in seinen Bildnissen ausspricht, in denen
er sich doch ziemlich treu an die graziöse
Manier seines Vaters hielt, kommt den»
selben immer gut zu Statten, aber bei
seinen historischen und landschaftlichen
Arbeiten macht sich der Mangel des
Naturstudiums bemerkbar; selbst mit
seiner genialen Technik kann er nicht
die Künsteleien, die sich bei seinen Licht»
effecten nur zu häufig zeigen, vergessen
machen. Die Kunst hatte in Deutschland,
seit König Ludwig in München ihr in
fürstlicher Weise die Hallen öffnete,
riesige Fortschritte gemacht. L.. damals
bereits älter und in einer Stadt lebend,
die für den Umschwung in der Kunst
weder den rechten Sinn, noch das
Bedürfniß hatte, und weitab lag von
jenen Städten, in welchen der Uebergang
vor sich ging, ließ diesen Umschwung
geschehen und sich von demselben, wäh.
rend er fest an der alten Weise hing,
weit überholen. Und doch sind nichts»
destoweniger L.'s Arbeiten Schöpfungen
eines ungewöhnlichen Künstlers, durch»
haucht von künstlerischer Begeisterung,
von demn manche bleibenden Werth
haben und eine seltene Vielseitigkeit sei»
nes Talents beurkunden.
Horinayr's Archiv für Geschichte. Statistik,
Literatur und Kunst (Wien. 4".) XVI. Jahr.
gang(l82ä). S. 426. — Meyer (I.)> Das
große Conuersations'Lexikon für die gebildeten
Stande (Hildburghausen. Bibllogr. Institut,
gr. 8".) Bd. XIX, 1. Abthlg. S. 869. —
I)2i<5nuik ^Va.r82kv,'ij k i , d. i. War»
schauer Tageblatt, t«52, Nr. 6l7: „Biogra.
phie L.'s" von Alex. Lesser. — (Ia.2ota
^Vki'LAknLkk, d. i. Warschauer Zeitung,
Jahrg. li5!>2. Nr. 409; Jahrg. <854. Nr. 30. -
Xur^sr 'VVn.!'8 2an2ki, d. i. Warschauer
Courier. !8!jk. Nr. 107, und'!852, Nr. l93. —
d. i. Lerikon der polnischen Maler, wie auch der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Band 14
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Laicharding-Lenzi
- Band
- 14
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 550
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon