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Lampi 60 Lampi
malt. von denen es nicht bekannt ist.
wo sie zur Zeit sich befinden. Als er
sich von Warschau nach Iaffy begab,
malte er dort im Jahre 4791 den Ge-
neral Papoff. die Fürsten Gal l i tz in
und Wolkowski, die Brigadegenerale
Pla to f f und Orlof f , den Fürsten
Besborodko, welcher ihm außer einem
ansehnlichen Honorar noch eine 70 Du-
caten schwere goldene Medaille verehrte.
Seine nächste Station war St. Peters-
burg. Von der großen Menge der dort
während eines sechsjährigen Aufenthaltes
gemalten Bildnisse sind bekannt außer
dem schon erwähnten der Kaiserin
Kathar ina II . , daS Bildniß der nach-
berigen Kaiserin M a r i a Feodo»
rowna, die Bildnisse der ganzen kaiser»
lichen Familie, jedes in Lebensgröße, die
sämmtlich besonders honorirt wurden;
jene der Großfürsten Alexander und
Constantin. welche beide ihm mit
i 2.000 Rubel bezahlt wurden; ferner
die Bildnisse des Fürsten Suboff . der
Fürstin D o l g o r u k i , des Fürsten
Scherbatoff, Grafen Strogonof f .
der Gräsinen Potcmkin und Sava-
dovski. Von den nach seiner aus Ruß»
land erfolgten Rückkehr in Wien in den
Jahren 1798-1823 gemalten Bild-
niffen sind als die bedeutendsten anzu-
führen: der König von Schweden,
der Herzog und die Herzogin von
Südermannland, der oberste Kanz»
ler Franz Graf Saurau , der Frei»
Herr von Sumerau, die Bürgermei'
ster Hör l und Wohl leben, beide
im Vorsaale des Wiener Magistrats;
des letzteren Gemalin; der Magistrats-
rath Leeb; der Freiherr von Quar in ;
der Kaiser Franz in Lebensgröße, für
die Theresianische Ritterakademie; derselbe
als Brustbild, kam nach Frankreich; der>
selbe im Toisonornate, kam nach Mailand; der Fürst Gall ihin, die Gräsin Or-
loff, Graf Wrbna, Canova, für den
Grafen Rasoumoffsky; Fürst Kou«
rakin in Lebensgröße, Gräsin Palffy
sammt Sohn, Ritter von Geymüller,
die Herzogin von Sag an, Fürst und
Fürstin Schwarzenberg, der erstere
im Toisonornate; Fürst Reuß, Fürst
Windischgrätz, Gräfin Zichy. Graf
Czernin. Graf Rasoumoffsky. Von
seinen historischen und anderen Bildern
sind bekannt: „Amor", für die Fürstin L u-
bomirska; zwei historische Handzeich,
nungen für das Cabinet des Herzogs
Albert von Sachsen-Teschen; —
„Nie Flucht der VrZtlllinnrn ans Anm" ; —
„Amur und Psyche"; — „Ner heilige Nrnno"'.
— „Maria Himmelfahrt", Altarblatt, welches
L. bereits im hohen Alter gemalt. Was
nun den künstlerischen Werth der Bildnisse
L.'s betrifft, so hat nach dem Ausspruche
der Kunstkritik seine Darstellungsart nichls
von dem, was man Manier nennt; er ist
immer ein getreuer Nachahmer der Natur
in allen ihren mannigfaltigen Nuancen.
Seine Porträte sind correct gezeichnet,
bedeutend in der Wahl der Stellungen,
geistreich im Ausdruck der Charaktere
und wahr in der Farbe. Seine Dra«
perlen, die immer mit dem Costüm
übereinstimmen, sind mit ungemein viel
Geschmack behandelt, und obschon man
in seinen Bildern eine in allen Theilen
genau bestimmte Vollendung wahr-
nimmt, so bemerkt man doch darin
nichts Aengstliches oder Gekünsteltes,
sondern überall herrscht ein leichter und
sanft fließender Pinsel. Ein Zeitgenoß
Lampi's sagte: „Lampi ist für Wien
das, was Largi l l iere für Paris war".
Hier sei noch zum Schlüsse bemerkt, daß
Lampi ailch ein eifriger Kunstsammler
war und unter anderem eine höchst werthe
volle Münzen' und Medaillen sammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Band 14
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Laicharding-Lenzi
- Band
- 14
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 550
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon