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digsten, ungeachtet seiner Jugend, ein Bis-
thum an. König Sigismund I I I . nahm
ihn, obgleich er noch nicht das gesetzmäßige
Alter erreicht hatte, in die Zahl seiner Sena'
toren auf, ernannte ihn dann zum Castellan
von Halicz und bald darauf zum Wojwoden
von Podolien. Seiner ruhmvollen Laufbahn
setzte der Tod — StaniSlaus zählte erst
32 Jahre — ein vorschnelles Ende. Stanis»
laus liegt in der Lemberger Kathedrale be<
graben. — 8. Stanislaus (gest. 1637), einer
der tapfersten Kriegshelden des 17. Iahrhun«
derts. I n jungen Jahren das Wassenhand»
werk ergreifend, focht er gegen die Tartaren,
schlug sie bei Kapuscieni, Smankowce, Bcd-
narow; mit Koniecpolski vereint siegte
er bei Martinow über Kantemir; bewältigte
den Aufstand der Kosaken, die er nachein-
ander bei Kanneniec, Ostropole, Zbaraw und
Krasno zurückschlug, wie er überhaupt einer
der thätigsten und einsichtsvollsten Verthei»
diger seines oft und hart bedrängten Vater»
landes war. Was seine Würden betrifft, die
er bekleidete, so war er im Jahre 1646
Castellan von Halicz, 1650 von Kamieniec,
im Jahre 1651 Wojwooe von Braclaw und
zuletzt Wojwode von Reuffen, als welcher
er starb. — 9. Walcev (Walther) lsiehe:
I. Zur Genealogie des Grafengeschlechtes L.,
S. 66). — 10. Zbigniew (gest. 1423), ein
Sohn Zbigniew's, der dem Kaiser Kar l IV.
auf seinem Zuge zur Krönung nach Rom
mit fünfhundert Reitern das Geleite gab und
dafür mit Wappen und der Grafenwürde
ausgezeichnet wurde. Zbigniew der Sahn
spielt als Kriegsheld in seinem Vaterlande eine
hervorragende Rolle, Seine bedeutendste That
ist die Bezwingung des Johann Kropidlo,
der sich nach dem Tode Bodzenta's, Erz»
bischofs von Gnesen, der zur Erzdiöcese ge<
hörigen Güter bemächtigt hatte. König Ladis»
laus Iag ie l lo sandte Zbigniew gegen
den Räuber ab und Kropidlo wurde von
Zbigniew besiegt, gefangen genommen, und
die Gnesener Erzdiöcese gelangte wieder in
den Besitz der ihr gehörigen Güter,
lll. Wappen. Gevierteter Schild mit Herzschild.
Herzschild: I n Blau ein goldener aekrön«
ter rechtsschreitender Löwe, aus dessen Rachen
eine Feuerflamme hervorbricht und der in der
rechten Vorderpranke ein blankes Schwert
hält. Hauptschild. 1 u. 4.- in Roth ein links,
sehender silberner gekrönter Adler mit aus»
geschlagener rother Zunge, ausgespannten
Flügeln, von sich gestreckten Fängen und ausgebreitetem Schweife; 2 u. 3: in Blau
ein gekrönter einwärtsgekehrter Löwenkopf mit
anfangendem Halse von natürlicher Farbe.
Aus dem Rachen bricht eine fünfspaltige
Flammenzunge hervor. Den Schild bedeckt
die Grafenkrone, auf der sich zwei zueinander«
gekehrte gekrönte Turnierhelme erheben. Auf
der Krone des rechten steht der Adler von
1 und 4. aus der Krone des linken wächst
der Löwe des Mittelschildes mit geschwun»
genem Schwerte. Die Helmdecken sind zu
beiden Seiten blau mit Gold belegt. ^Die
Wappenbeschreibung inKneschke's „Grafen»
Häusern" ist unrichtig.) Die Devise ist: 6ars
a a.ui ins touoko.
Lä.nczl), Samuel, siehe: Narkoczy de
Szala Md. I, S. 160. im Texte).
Landau, Ezechiel (Oberrabbiner,
geb. zuBrody in der Bukowina im
Jahre 4713, gest. zu Prag im Jahre
1793). Nachdem er sich für den Stand
der Rabbiner frühzeitig ausgebildet, lebte
er von 1743 bis 1753 zu Iampol in
Podolien und erweckte schon damals
durch seine Gelehrsamkeit bald die Auf.
merksamkeit seiner selbst in fremden
Landen lebenden Glaubensgenossen in
hohem Grade. I n Folge dieses glan«
zenden Rufes erwählte ihn die Prager
Israelitengemeinde zu ihrem Rabbiner.
Nahezu vierzig Jahre leitete er die geist»
lichen Angelegenheiten der Juden in
Böhmen, deren letzter Oberrabbiner
er war. Die Ehrfurcht und Bewun-
derung, die man für ihn hegte, vermeinte
man am besten dadurch zu bethätigen,
daß man keinen zweiten nach ihm als
dieses höchsten von ihm bekleideten Amtes
würdig anerkennen wollte. Da er ein
sehr scharfsinniger Talmudist war und
dieß bei mehreren streitigen Fällen durch
e Aussprüche bethätigt hatte, so wur-
den seine Entscheidungen im jüdischen
Rttualgesetze nicht nur in den Gemeinden
anerkannt die seiner Leitung zunächst
unterstanden, sondern auch fremde Juden»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Band 14
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Laicharding-Lenzi
- Band
- 14
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1865
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 550
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon