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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14
Seite - 168 -
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Seite - 168 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Band 14

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La Nllche 168 alte verzärtelte Männer wohnen? I f f land' ! „KaufmannHerb" war unwiderstehlich komisch; aber es war eine feine Carricatur des Lebens, nicht das Leben selbst. Sein „Geiziger" erregt Jubel, eben wei l I f f land in seiner Glieder- beweglichkeit ein Ausnahme-Mensch war — er gab Bild über Bild, eines treffender all das andere. Aber einen solchen Geizigen, dai fühlt man jetzt, besaß nur die Bühne, nich die Wirklichkeit. Bei La Noche überraschen uns niemals extraordinäre Gliederbewegungen und Körperhaltungen. Wie er geht, wie e steht, so haben wir schon gehen und stehen gesehen; sein Wesen ist nicht das e,ines Aus nahme'Menschen, sondern das Wesen des pikanten Exemplars aus der lebendigen Gat> tung, in welche der Dichter griff. La Röche vervollständigt in dieser Art nicht selten die Gestalt des Dichters, der eben oft nur mit Worten anzeigen kann, was der Darsteller mit seinem Spiele erzeugt. Aber nur der in der Schauspielkunst am höchsten stehende Meister vermag ohne alle theatralische Effect Mittel einzig mit das Totale vervollständig genden Einzelheiten eine so überraschende Wirkung hervorzubringen — La Röche ist ein solcher Meister — er ist der Iff> land unserer Tage. Andere Charakter« Schauspieler ersehen diese objectiven Einzel» heiten durch subjective — wo Charakter» Wirksamkeit stattfinden soll, tritt eine Schau- spieler-Wirksamkeit an ihre Stelle. Eine solche Schauspieler'Wirksamkcit ist Übertrag bar — sie geht von Vorbild auf Nacheifercr über. Auch I f f land 's meisterhafte Schau» spiclerzüge sind uns von Nachfolgern wic< dcrgegcden worden. Selbst in manchen Rollen des unerreichten Genius Ludwig Devricnt'S waren sie aufzufinden. Aber Niemand wird La Röche ersetzen in dessen primitiver Er- weckung der Gestalten; er ist uncopirbar, weil man ihn nirgend bei einem Zipfelchen Manier anfassen kann; "er entschlüpft in seiner Lcbcnsglatte und scheinbaren naiven Natur allen den Händen, die ihn festhalten wollen Wer den Klings« berg des La Röche copiren will, muß selbst ein La Röche sein, d. h. er muß alle inneren und äußeren Mittel des Künstlers besitzen. Aber diese besitzt nur Er — darum ist er der I f f land unserer Tage. Nichts Sub« jectives verleiht er den Gestalten außer der persönlichen Grazie, jener Abrundung der Ecken, vor denen die Kunst die Thüre zu- schließt und die wir in der feineren Wirklich- keit schon vermeiden. C'r kann das Klima der pathetischen Tragik vertragen, aber er befindet sich darin nicht in seinem eigentlichen Elemente — I f f l and befand sich ebenso. Dennoch war I f f land 's „Lear" eine treff< liche Leistung und La Roche's „Cromwcll" ist eine treffliche Leistung. I f f l and wurde nicht alt in einem Stücke — La Röche wird nicht alt in seinen Glanzrollen — wenn man sie zehn Mal gesehen hat, so freut man sich darüber bei dem eilften, wie bei dem ersten Male. I f f l and wurde nicht alt, aber er starb — La'Röche wird auch nicht alt — aber — er soll noch recht lange alt wer, den, ohne alt zu werden". — Cajctan Cerri entwirft in der „Iris" t83() von dem Künstler eine geschriebene Silhouette, aus welcher wir einzelne Züge entlehnen: Ein schöner Kopf mit hoher, intelligenter Stirne, kühner Adler» nase und geistvollen Zügen, die ungemem lebhaft an Goethe erinnern; kurzes, weiches, kastanienbraunes Haar; lichte, schelmische Augen, und ein sogenannter Kaiserbart; mit' tclgroße, behäbige und doch geschmeidige und höchst bewegliche Gestalt; der Ausdruck der Miene lächelnd und satyrisch; herrliches Organ; spricht viel und mit Nitz; zeigt sich freundlich mit Allen, ist gewöhnlich guten Humors, und lacht gerne, wo es Spaß gibt; trefflicher Gesellschafter; edler Gang; hat als unzer- trennlichen Begleiter einen merkwürdigen Hund, Peter genannt, der bereits von den ersten Künstlern, wie z. V. von Ran f l l , gemalt wurde; übt oicl Wohlthaten aus, und hilft gerne im Stillen, Als Mensch verständig, ge» bildet, aufgeweckt; auf der Bühne als Charak« tcristiker und Komiker unverwüstlich. üllschlmek, Johann Joseph (k. k. M ajor und Ritter des Maria Theresien. Ordens, geb. zu Koste letz an der Elbe n Böhmen im Jahre t74!>, gest. zu Gratz 23. August 1800). Hatte als Gemeiner im 6. Kürassier-Reg imente, hcut Prinz Alexander von Hessen und bei Rhein, die zwei letzten Feldzüge deS lebcnjahrigen Krieges 476! und 1762 mitgekämpft, im bayerischen Erbfolge- riege 1778 und 1779 war er bereits Rittmeister im Regimentr. Als solcher 'ocht er in dem darauffolgenden Türken- und in den ersten Feldzügen des
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Laicharding-Lenzi, Band 14
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Laicharding-Lenzi
Band
14
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1865
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
550
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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