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LibNnZki Lichard
tiges Studium für die Kunst herange-
bildet und zählt im Augenblicke zu den
ersten Kräften der im Aufschwünge be-
griffenen oechischen Nationalbühne.
Slavische Blätter. Illustrirte Monatshefte
für Literatur. Kunst und Wissenschaften u. s. w.
der slavischen Völker. Herausgegeben von
Abel Luk^iä (Wien. 40.) I. Jahrg. (l863).
S, l!3. slovnik rlaucux» lioä^tar
vi-. I>2iit. I^ aä. I^ie36r, d. i. Conversa»
tions'Lexikon. Nedigirt von Dr. Franz Ladiül.
Riegcr (Prag 1859, Kober, Ler. 8«.) Bd IV,
S. 1269.
Liblinski, siehe: Knedlhaus ^Bd.Xll,
S.
Lichard, Ludwig s slavischer Schrift-
steller, geb. zu Libethen (Libeth.
Banya), einer Bergstadt im Sohler
Comitate Ungarns, l i . Jänner 1812).
Sein Vater war Pastor zu Libethen und
im väterlichen Hause wie in der dortigen
Stadtschule erhielt L. die erste Ausbil-
düng. Schon damals erwachte seine Nei»
gung für die slavische Literatur und in.
der Büchersammlung seines Vaters, die
manches gute Werk enthielt, konnte er
sich mit dem Besten, was ste bietet, be«
kannt machen. Um die ungarische Sprache
zu erlernen, ging er später nach Ryma«
Szombat und von dort nach Käsmark.
Darauf kam er nach Preßburg, wo ihm
der dortige Professor der Physik Paul
Gabriel Koväcs ^Bd. X I I I , S. 79 j^
die Iiebe für Naturwissenschaft einfiößte.
Um jene Zeit bestand in Preßburg unter
den Studirenden ein Verein, die söge»
nannte slovenisch'literarische Einheit —
wie etwa heutzutage die verschiedenen
slavischen Matice — deren Aufgabe es
war, die Entwickelung und das geistige
Leben der ungarischen Slovenen zu
fördern. I n diesem Vereine entfaltete
auch 3. seine Thätigkeit. Da er aber,
als er erst vierzehn Jahre alt war, seinen Vater durch den Tod verlor, so
traten auch an ihn Lebenssorgen und
Entbehrungen nur zu oft heran, und 3.
mußte sich seinen Lebensunterhalt durch
Unterrichtertheilen verdienen, wurde aber
dadurch frühzeitig selbstständig. Nachdem
er im Jahre 1832 seine theologischen
Studien beendet, kam er als Erzieher in
das Haus eines reichen Kaufmanns in
Preßburg, und machte mit diesem und
seinen Söhnen eine Reise nach Ober-
italien. Der Ausbruch der französischen
Revolution im Jahre 183<), welcher di^
vielen Aufstände in Deutschland folgten,
war Veranlassung, daß der bisher übliche
Besuch deutscher Universitäten von Seite
protestantischer Theologen Ungarns unter«
sagt wurde, und so begab sich 3. im I .
1834 zur Beendigung seiner theologischen
Studien an die protestantische Facultat
nach Wien, wo er drei Jahre seinem
Beruftstudium, überdieß aber auch jenem
der classischen und der modernen Spra-
chen oblag. Frühzeitig literarisch thätig
— denn schon früher h^tte er einige
Kleinigkeiten in Nbersberg's „Feier-
stunden", aber ohne Namen, veröffentlicht
— vollendete er um jene Zeit eine sprach»
liche Arbeit, welche unter dem Titel:
(1837) gedruckt erschien. Nach beendeten
theologischen Studien kehrte er nach Un^
gärn zurück, wurde von dem damaligen
Superintendenten Ioseffy zum Alis«
hilfSpriester angenommen, nachdem er
früher noch von ihm die Weihen empfan»
gen hatte. Bald darauf erfolgte seine
Ernennung zum Professor der Naturge»
schichte und Mathematik am evangelischen
Lyceum zu Stavnica' da er aber in der
Zwischenzeit als Pfarrer zu Ochtin in der
Gömörer Gespanschaft angestellt wurde,
lehnte er das Lehramt ab. Nur ein Jahr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon