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Liebel 96 Liebend erg
kein Stück vorher und lange kein zweites
nachher, kopfschüttelnd, mißtrauisch, ja
ungläubig betrachtete und ohne Ver«
ständniß für das Werk des Genius blieb.
Erneuerte vaterländische Blätter für
den österreichischen Kaiserstaat (Wien. 4".)
Jahrg. l820, Intelligenzblatt Nr. 80. S. 320:
„Nekrolog". — Oesterreichische Natio-
nal.Encyklopädie von Gräffer und
Czikann (Wien l833. 8».) Bd. I I I , S. 423.
— Gräffer (Franz). Kleine Wiener Mcmoi«
ren, historische Novellen. Genrescenen, Fres«
ken. Skizzen u. s. w. (Wien. 1845. Fr. Beck,
8°.) I I . Theil. S. 128: „Ein Souper". —
Oesterreichischer Zuschauer, Herausa,
von I . S. Ebersberg (Wien, 8".) Jahrg.
1837, Bd. I I I , S. 1092. — Raßmann
(Friedrich), Pantheon deutscher jetztlebender
Dichter und in die Belletristik eingreifender
Schriftsteller (Helmstedt 1828. C. G. Fleck,
eisen, 8°.) S. 197. — Goedeke (Karl),
Grundrisz zur Geschichte der deutschen Dich»
tung aus den Quellen (Dresden 1863, Ehler«
mann. 8«.) H l . Band, S. 167. Nr. 283. —
Als eines Curiosum sei noch eines Gedichtes
von D einhardstein an Liebe! gedacht,
das in der „Theater-Zeitung" Bäuerle's
abgedruckt stand und dessen Akrostichon, eine
Beschimpfung Liebl's, erst nach einigen
Tagen entdeckt wurde. Das Aufsehen und
der Unwille über diese Perfioie Deinhard-
stein's waren im Publicum, das sonst nicht
auf Liebel's Seite stand, ungemein groß. —
Porträt. Unterschrift: Isnatius I^isbi, ^68tlis-
tioas et lli5toriao artinin olSFautioruin
I>ro56ü8or I>. 0. Oass. 156F. in Univers.
(Vinäodon. 1814, ^ l . I»öi2Sl (?) so., 8°.).
— Noch ist eines Georg Liebl (ohne das
zweite e) zu gedenken, dieser, in Böhmen im
Jahre 1802 geboren, war einer der tüchtig»
sten Pomologen Böhmens und fürstlich Für»
ste n b er g'scher Obergärtner. Er schrieb die
in Böhmen weitverbreitete „Anleitung zur
Odstbaumzucht". welche von F. S. Kodym
unter dem Titel: „Xrü'tk« naveäenl k iils-
cleni litspnedo stromovi pro rolllik^" (Prag
1853. Rohliüek. 8°.) in's öechische übersetzt
worden ist. Das treffliche Büchlein war übri«
gens nicht im Handel zu haben, sondern
wurde von der kön. böhmischen ökonomischen
Gesellschaft unentgeltlich unter die Landleute
vertheilt. L., der am 21. April 1863 eines
plötzlichen Todes starb, war ein ausgezeich«
neter Fachmann, im gesammten Gebiete des Gartenwesens sehr geschätzt, gehörte als Aus-
schußmitglied der Gartenbaugesellschaft und
dem vomologischen Vereine an und war uon
dem Vereine zur Beförderung des Obstbaues
in der Lausitz zum Ehrenmitgliede ernannt
worden. M iener Zei tung 1863, Nr. 94.^z
Liebeuberg, Ignaz Ritter von (In-
dustri eller, geb. zu Temesvä,r im
Jahre 4772, gest. zu Wien 40. Juni
1844). Dem Handelsgeschäfte sich wid-
mend, ließ er sich im Jahre 1792 in
Wien nieder, wurde 1800 Großhändler
und in Würdigung seiner Verdienste um
die Industrie im I . 1817 in den erblän-
dischen Adelstand erhoben. Im genann'
ten Jahre afsociirte er sich mit seinen
beiden Söhnen Kar l Emanuel und
Leopold, und erwarb in Folge erneuer-
ter Verdienste im Jahre 1828 den erblan«
dischen Ritterstand. Das wesentlichste Ver«
dienst dieses Handelshauses besteht in der
Emporbringung und Veredlung der inlän-
dischen Schafzucht. Zu welcher Höhe dieses
unternehmende Handlungshaus die Schaf»
Wollindustrie im Kaiserstaate gesteigert,
davon geben einige urkundlich festgestellte
Zahlen annäherungsweise einen Begriff.
I n der Zeit vom 1. Jänner 1812 bis
letzten Juni 1823, also innerhalb eines
Zeitraumes von nicht ganz 12 Jahren,
kaufte das Haus 196.000 Centner Schaf-
wolle um einen Betrag von nahezu 9 Mil-
lionen Gulden C. M., und setzte im Aus-
lande um einen Betrag von nahezu 13 Mil.
lionen Gulden österreichische Schafwolle
ab. Ein so großartiger Absatz wirkte
bedeutend auf die Hebung des österreichi»
schen Activhandels ein, es wurden den
gro-ßen Schafzüchtern und jenen Indu-
ftriellen, welche sich mit der Verarbeitung
dieses Stoffes beschäftigen, reiche Er«
werbsquellen eröffnet und von L. selbst
eine große Menge von Arbeitskräften,
auch in den Tagen der französischen
Invasion, da aller Handel, alle Geschäfte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Band 15
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Leon-Lomeni
- Band
- 15
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1866
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 499
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon