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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Band 15
Seite - 257 -
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237 3. weilte volle drei Monate, concertirend, in Spree-Athen. Der König verlieh ihm nach Stiftung einer Civilclafse des Or> dens pour 1o moritä denselben. Aehnliche Auszeichnungen erhielt er von Sachsen» Coburg, SachseN'Weimar, dessen kunst« sinniger Fürst ihn, um ihn bleibend an sich zu fesseln, zu seinem Hofcapellmeister ernannte. Von vielen Seiten kamen die Medaillen für Kunst und Wissenschaft, und sein Auftreten in Breslau, Nürn» berg, Stuttgart, in Hamburg, Augsburg, Frankfurt, Mannheim u. s. w. ist nur eine Fortsetzung von Triumphen. Auch muß hier bemerkt werden, daß Liszt auf dieser Künstlerfahrt überall, wo er hin« kam, Concerte für humanistische und wohlthätige Zwecke gab. bald für die Studenten, bald für Künstler-Pensions. fonde. für die Armen u. s. w., welche be« deutende Summen einbrachten. Endlich, im Jänner 1844, trat er seine Functionen als Hofcapellmeister in Weimar an und mit diesem Antritr beginnt sozusagen eine neue Epoche seines Künstlerlebens. Wohl unternahm er in den ersten Jahren und dann auch spater noch, jedoch seltener, einige Kunstreisen, und zwar wieder nach seiner Heimat, nach Galizien, Siebenbür- gen, im Jahre 1847 nach Constantinopel und Odessa, aber seit dem Jahre 1848 stellte er auch diese ein und lebte aus- schließlich seinem Hofcapellmeisteramte in Weimar. Es ist dieß die Zeit seines reichsten Schaffens, die Zeit, in welcher er durch die Munificenz seines fürst- lichen Macens in die Möglichkeit ver» seht ward, höhere künstlerische Zwecke zu verfolgen. Er bewohnte in Weimar die von der Stadt unweit gelegene söge» nannte Altcnburg. Dieses Decennium eines Künstlerlebens ist am treffendsten mit den Worten eines der vielen Biographen Liszt's geschildert: „Viele unvergeßliche v. Würz dach, biogr. Ieriton. XV. sGed Tage", schreibt dieser, „hat Liszt'sHauS gesehen, Tage festlich würdigen Glanzes, im Dienste und zu Ehren der Kunst be- gangen, von ihm, für ihn bereitet; aber auch Tage höchster künstlerischer Thätig» keit, stillen geräuschlosen Schaffens. Die Musen kehrten in ihm ein, fanden Pflege, Cultus, heimliche Stätte. Künstler, Ge« lehrte. Kunstkenner und Kunstfreunde aus dem In» und Auslande — wie viele deren barg dieses Haus im Laufe der Zeit! Alle Zweige der Kunst, der Wissen- schaft waren vertreten durch Namen von Bedeutung und Ruhm; Namen guten hellen Klanges stehen in seinen Gedenk» tafeln. Wie mancher andere, der sich schüchtern, anfangs wohl oft hoffnungs» los näherte, um den Meister, wenn auch nur flüchtig zu sehen, vielleicht zu hören, fand die Zuvorkommenheit, die liebe» vollste Freundlichkeit in ihm verkörpert, einen alle Erwartung übersteigenden Empfang. Wie ist von diesem Hause aus dem Streben angehender Künstler Unterstützung, Aufmunterung, Förde» rung, werkthätige Theilnahme gewor« den! Welch' vielfache Faden regsten gei« stigen Rapports nach außen und von außen gingen von ihm aus und mündeten in ihm ein! Keine beachtenswerthe ältere und neuere Erscheinung im Bereiche der Kunst und des geistigen Lebens über« Haupt blieb ihm fremd und fern. Und welch' echtes Heiligthum war der musi- kalischen Kunst in ihm bereitet! Das Vir- tuosenthum der Oeffentlichkeit mit seinem Schimmer und Geräusch hatte Liszt schon langst abgestreift. Es machte einem andern Wirken Platz, einem stilleren, innerlicheren, aber sinnigeren und vertief» teren. I n diesen Räumen erklangen vor einem kleinen Kreise die Schöpfungen eines Bach, Mozart , Beethoven, Schubert, Schumann und so man» !. 13. März 1366.) 17
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Band 15
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Leon-Lomeni
Band
15
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1866
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
499
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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