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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 36 -
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Seite - 36 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16

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Lo Prefti 36 Lo Prefti gonien. als dieser durch seine Heirath Mar i a's, der Tochter Friedrich's. Königs von Lici» lien, dieses Land der Krone Aragoniens er» worden, aus Spanien im Gefolge des Königs nach Sicilien übersiedelt. Dort bekleidete er zuerst unter Ma r t i n , dann unter Al ' phons V. mehrere höhere Aemter und Wür. den, zuletzt die eines inilLL reFius — eine damals sehr hohe Würde — und erhielt für sich und seine Nachkommen die OadsUa 6i osn- tiiuoli (Auswanderertare. welche im Verhält« niß zum Vermögen entrichtet wurde) der Stadt Castro Giorani als Lehen. Johann Alois L.. der im Jahre 1694 caMan ä'ai-mi v ßusllg. oräiul>,rio 6sl V^iclsinans war und nur eine Tochter besaß, errichtete aus seinen ausgedehnten Besitzungen ein Fidei» commiß, welchem zufolge Antonin, der erst» geborne Sohn seines Bruders Thomas, Universalerbe, seine (des Fideicommißstifters) Tochter aber Particularerbin sei und dieß an allen bisher erworbenen oder noch hiefür zu erwerbenden Titeln und Rechten in männ< licher und weiblicher Linie nach dem Rechte der Erstgeburt, so lange ein Glied dieser Linie am Leben sei. Nach Absterben der Linie An< tonin's folge dessen nächstältester Bruder in ebenderselben Weise und so fort bis zum gänz< lichen Erlöschen der Familie Lo Presti. Jede Veräußerung, Verpfändung oder Belastung war verboten. Die Familie blieb so lange in Sicilien ansässig, bis der im Jahre 1701 aus» gebrochene spanische Erbfolgekrieg die weiteren Schicksale derselben bestimmte. Durch diesen Krieg wurden auch die Königreiche Neapel und Sicilien in Mitleidenheit gezogen, es gruppirten sich die Parteien dieser Länder und die Kämpfe dieser Parteien hörten selbst dann nicht auf, als Oesterreich durch den Frieden zu Rastatt (1714) Neapel und durch den Frie. den zu Haag (1720) auch Sicilien erhielt. Die Anhänglichkeit an das österreichische Erz« haus und zudem der Umstand, daß Nochus 3o Pre sti in österreichischen Kriegsdiensten stand, veranlaßte nur noch mehr die Anfein« düngen und Verfolgungen derselben. Ja, als der Krieg im Jahre 17Z4 wieder ausbrach und die Spanier in rascher Folge Palermo. Mes» sina und Syracus eroberten, verlor der da» malige Chef des Hauses Franz L. alle srine Aemter und beschloß in Folge dessen auszu» wandern. Er führte auch im Jahre 1736 seinen Entschluß aus und übersiedelte mit Gattin und Kindern nach Wien. Sein Sohn, der oberwähnie Rochus, stand bereits in österreichischen Diensten. Seit dieser Zeit lebt die Familie in Oesterreich. Des Franz Enkel. Baron Ludwig, li»>ß sick in Ungarn, namentlich in der Temeser Gespanschaft nie. der, erwarb dort das Gut Mercydorf und Zsadany und wurde nacb erhaltenem könig- lichen Consens im Jahre 1804. den ungari- ,schen Gesetzen gemäß, förmlich eingeführt. Dieser Freiherr Ludwig erwarb im Jahre 1826 mittelst königlicher Donation das in der Arader Gespanschaft liegende Dominium Tok Iltyo und Szelistye. In seinem im Jahre 1829 errichteten Testamente verfügte er, daß seine Söhne besonders in der unga- rischen Sprache und den vaterländischen Ge- setzm unterrichtet werden sollten; wenn er ohne Erben stürbe, so überweise er sein ganzes Vermögen dem Ludoviceum zu Pesth. Frei' Herr Ludwig war mit Ioscpyine gebornen Le Ac>u de Lozembrnne, aus einem altadcliaen französischen Geschlechte, vermalt und sein Sohn. gleichfalls Ludwig, ist der heutige Chef des Hauses. — Was die Standeserhö» Hunnen und Lcmdstandschaften der Familie anbelangt, so sind die L. Freiherren (Barone), niederösterrcichische Landstände und ungarische Indigenas. Das Baronat beruht auf keinem Amts« oder Vriefadel, sondern datirt auS der dunkeln Vorzeit, in welcher die höchsten Principien des Feudalismus gegen unten .,5suülo t6ll6 SKN5 561FN6UI'" und gegen oben „Jeder Baron ist Dynast in seiner Baronie" herrschten. Der alte Adel der Familie wurde in Oesterreich mit 2. October 1754 und 30. April 1739 bestätigt und überdieß in wiederholten Ahnenproben anerkannt. Einer solchen Ahnenprobe wurde zuerst H5rospero im Jahre 1582 unterworfen, als er in den Malteserorden aufgenommen wurde. Bekannt' lich wurden in diesen Orden nur iene Sproßen einer adeligen Familie italienischer Zunge auf- genommen, welche ihren Adel wenigstens auf zweihundert Jahre zurückführen und durch glaubwürdige Urkunden erhärten konnten. Spätere solche Nhnenproben fanden statt bei Aloisicr Lo Presti im Jahre 1738. als sie zur Aebtissin des Klosters der Wundmale des heiligen Francisms (30. Mai 1758) gewählt wurde, bei Rochus im Jahre 1793 gelegen- heitlich seiner Einführung in das niederöster- reichische Herrenhaus und in ein paar anderen Fällen. Rochus und sein Bruder Michael, nachdem Letzterer mit seinem Vater Franz, Ersterer bei seinem Eintritte in die kais. Armee, nach Oesterreich übersiedelt waren,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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