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Loreny 38 Lorenn
Oberstwachtmeister und Commandant des
Viscontischen Bataillons. I n dieser Charge
kämpfte er auch unter D'Ol lone als Vo»
lontär in Ungarn gegen die Türken. Im
österreichischen Erbfolgekriege focht er in der
Schlacht bei Trautenau gegen die Preußen;
am 19. April 1748 rückte Baron Rochus
zum Oberst vor. In 13 Schlachten kämpfend
bewies er sich als muthigen Soldaten und
wurde dreimal verwundet. Ueber seine Be<
mühungen, daß ihm und seiner Familie im
Adel Oesterreichs die entsprechende Stellung
eingeräumt werde, ist schon oben in der
genealogischen Skizze dieses Geschlechtes das
Nähere gesagt worden. — 3. Ein Freiherr
Lo Presti. und zwar vielleicht der erste, der
nach Oesterreich eingewandert war, der Frei»
Herr Franz (geb. 1679. gest. 1756). wahr«
scheinlicher aber dessen Sohn Michael, der
Bruder des Obersten Rochus s^. d. Nr. 4).
leitete im Jahre 1731 in Wien zuerst die
italienische Oper. im Jahre 1732 aber das
deutsche Schauspiel, dessen Leitung ihm von
der Kaiserin Mar ia Theresia übertragen
wurde. Es wird ihm nur Gutes nachgerühmt.
„Obfchon Italiener, nahm er doch regen
Antheil an der Veredlung des Nationalschau«
spiels. Er bereicherte den Personalstand durch
fähige Künstler, brachte Goldoni, Voltaire.
Corneille in Uebersetzungen auf die deutsche
Bühne und bewirkte eine den Nnfläthigkeiten
der exteinporirten Burlesken Schranken setzende
Censur". ^Austria. Oesterreichischer Univer»
sal'Kalender (Wien, Ignaz Klang, gr. 8«.)
IX. Jahrgang (1848). S. 18U u. 183. im
Aufsätze: „Die fünf Theater Wiens. Von
ihrer Entstehung bis zum Jahre 1847. Histo«
rische Skizze". — Wiener Abendpost
(Abendblatt dec amtlichen Wiener Zeitung)
1866. Nummer vom 30? Mai. . .)
! ! I . Wappen. In Noth eine geflügelte und
gekrönte goldene Schlange mit einem Pal«
inenzweig in den Klauen.
Loreny, Joseph (Pomolog und
Naturforscher, geb. in Sieb enb ür«
gen im Jahre 1787, gest. zu Broos
14. Juli 1863). Er widmete sich nach
beendeten juridischen Studien anfänglich
dem Forstdienste und derselbe führte ihn
an die Quellen der damals in Sieben»
bürgen noch wenig gewürdigten Natur»
schätze. Später trat er zum Magistrat über und leistete in der Commune, zuletzt
als Magistratsrath, durch vierzig Jahre
Verdienstliches. Die Muße, die ihm sein
Beruf übrig ließ, widmete 3. der Natur-
künde. Pomologie und Oekonomie. Mit
großer Vorliebe betrieb er Geologie, Geo»
gnosie,Mineralogie und Numismatik. Auf
seinen naturwissenschaftlichen Ercursen sam»
melte er nach den bezeichneten Richtungen
mit solcher Umsicht und Ausdauer, daß
ihm der bekannte Naturforscher Ackner
j^ s. d. Bd. I) S. 4H den „mit Bienenfleiß
begabten Sammler" nannte. 3. stand mit
ausländischen Naturfreunden und natur-
wissenschaftlichen Vereinen im Briefwech-
sel und wechselseitigen Tausch. Für die
Haupt schule Augsburger Confession und
das Collegium Helvetischer Confession
in Kronstadt hat 3. Mineraliensammlun-
gen mit genauer Bezeichnung der Fund-
orte zusammengestellt und dadurch in
manchem Zöglinge den Sammeleifer an»
geregt. Eine große von ihm zusammen-
gestellte und werthvolle Mineraliensamm»
lung hat das Kronstadter evangelische
Gymnasium von 3. kauflich an sick ge»
bracht. In seinem Nachlasse befanden fick
die „mineralogische Blume", wie er die
Schaustücke seiner Mineraliensammlung
nannte, mehrere kleinere Zusammenfiel-
lungen von Mineralien, eine Conchylien-
sammlung und eine reiche Münzensamm-
lung. Als Pomolog war 3. eine Nota»
bilität im 3ande, in seinen Privatgärten
erzeugte er selten Erreichtes und in der
im Jahre 1863 in Kronstadt stattgehabten
Obstausstellung lieferte er allein etliche
hundert Edelsorten von Birnen, Aepfeln
und Trauben. 3oreny's mittel« und un>
mittelbare Verdienste sind: ein rationelle»
rer Betrieb der 3andwirthschaft in Sie«
benbürgen, der ungeachtet der von der
Unsicherheit beeinträchtigten Verhältnisse
von ihm allgemein angebahnt wurde; die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon