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Loren)
befunden, daß ihm für seine vorzüglich«
Leistung neben einer ansehnlichen Geld
Remuneration auch mit Allerh. Ent>
schließung vom 10. August 1834 der
Orden der eisernen Krone 3. Classe vev
liehen wurde. Als im Jahre 1862 im
k. k. Arsenal Schießversuche mit Pode-
wil'schen Geschossen aus Infanterie-Ge.
wehren statt hatten und diese, in
Sachsen bewahrt, auch hier gute Re>
sultare lieferten, ging durch die öffent-
lichen Blatter die Mittheilung, daß
diesem ganz gleiche Geschosse schon vor
mehreren Jahren von Lorenz, dem Con-
ftructeur des Kleingewehr-Syftems in der
k. k. Armee vorgelegt wurden, zu jener
Zeit aber nicht durchdringen konnten.
Gegenwärtig bekleidet L. die Stelle eines
k. k. Oberwerkführers und ist den Sta
tuten des Ordens zufolge im Jahre
1861 in den erblandischen Ritteistand
erhoben worden. Sein ältester Sohn
Joseph ist zur Zeit Unterlieutenant im
I1. Iäger-Bataillon, welches im Mai
1839 als erstes Freiwilligen-Bataillon
errichtet worden.
Rittecstands» D ip lom vom l . März l86i.
— Fremden»Blatt (Wien, 4".) 1862,
Nr. 293. — Wappen. Gevierteter Schild,
i : in Gold ein schwarzer Adler mit ausge.
schlagener rother Zunge; 2: in Roth ein
schrägrechter silberner Balken mit einer run»
den weißen Schießscheibe belegt; 3: gleichfalls
in Roth ein gleichfalls schrägrechter silberner
Balken mit Flintenkugeln bestreut; 4: in
Blau eine goldene mit Edelsteinen verzierte
Blättertrone. Auf dem Schilde ruhen zwei
gekrönte Turnierhelme. Aus der Krone des
rechten Helms wächst ein schwarzer rothbe.
zungter einwärtssehender Adler, aus jener des
linken erheben sich drei wallende Straußen»
federn, und zwar eine silberne zwischen rothen.
Die Helm decken sind rechts schwarz mit
Gold, links roth mit Silber unterlegt.
Lorenz, Ottocar (Geschichtschrei,
ber. geb. zu I g l a u in Mähren im
Jahre 1832). Sein Vater war Gym- nasialdirector in Olmütz und erfreute
sich seiner Zeit.- als Verfasser einiger di»
daktischer Hilfsbücher unter dem öster.
reichischen Lehrerstand einer gewissen
Geltung. Vc lebt gegenwärtig zurück,
gezogen vom Lehramt zu Baden bei
Wien. Lorenz' Mutter ist eine Brei«,
gauerin, eine geborne G i lm von Rosen»
egg, welche wesentlichen Einfluß auf
die Erziehung ihres Sohnes nahm. Die
unterm Schulen besuchte Ottocar in
Iglau, dann in Olmütz, wo er eben
auch das Studium der Rechte beginnen
wollte, als ihn die neuen Einrichtungen
der philosophischen Facultäten im Jahre
1851 veranlaßten, nach Wien zu gehen,
um dort die Vortrage der dahin aus
Deutschland berufenen Professoren Grau»
ert, Bonitz, Fott u. A. zu hören.
Besonders war es Bonitz, dessen Vor»
träge, obgleich sich 3. nicht den philo-
logischen Studien speciell widmete,
einen tiefen und nachhaltigen Einfluß
auf 3. ausübten. 3. verlegte sich auch.
nachdem er im Jahre 1884 seine Stu-
dien beendet, anfänglich vornehmlich auf
die Bearbeitung der alten Geschichte,
wie es auch seine erste in Fachkreisen
mit Anerkennung aufgenommene Publi«
cation über das Consulartribunat be-
weiset. Dem Lehramte sich zuwendend,
habilitirte er sich im Jahre 1836 an der
Wiener Hochschule für Geschichte und
unterzog zunächst jene deS Mittelalters
seinen Forschungen, welche er in einer
größeren Reihe von Werken und Ab«
Handlungen veröffentlichte. Auch be«
theiligte er sick stark mit Beiträgen an
den, damals als wissenschaftliche Beilage
der amtlichen „Wiener Zeitung" heraus-
gegebenen „Oesteneichischen Blattern für
Literatur und Kunst" und an der mit
seltener Frische und Tüchtigkeit redigir<
-en „Zeitschrift für die österreichischen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon