Seite - 118 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
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Fubomirski 118 Lubomirski
die Landwirihschaft aus und brachte seine
Besitzungen in dieser Richtung zu einer
außerordentlichen Bedeutendheit. Unter
den praktischen Landwirthen GalizienS
zählte der Fürst zu. den Notabilitäten,
und was die Ordnung und Verwaltung
seiner Güter betrifft, so galt er als ein
wahres Muster. Mit einem, für seine
Verhältnisse fast unansehnlichen Ver<
mögen beginnend, hat er Millionen hin«
terlaffen. Ueberdieß im wahren Sinne
des Wortes durch und durch ein
Charakter, der mit tiefer Bildung eine
seltene Energie verband, legte er überall
selbst Hand an und war so ein erheben,
des Beispiel, wie ein eiserner Wille, eine
Beharrlichkeit im Handeln, ein Festim-
augebehalten der vorgesteckten Ziele
von überraschenden Erfolgen gekrönt
werden. Der Fürst war (seit 28. Februar
1832) mit Felicie. gebornen Gräfin von
MniSzek.Buzenin (geb. 22. Decem»
ber 1810. gest. 3. October 1833) ver-
malt', da jedoch aus dieser Ehe keine
Kinder vorhanden find, so setzte er zum
Erben seiner großen Hinterlassenschaft
seinen Bruder Adam, jedoch mit der Ver-
pstichtung ein, ein Majorat zu gründen
und zwei Stiftungen in Ausführung zu
bringen, eine mit einem jährlichen Be»
trage von 1000 st. für wissenschaftliche
Sammlungen unter der Verwaltung der
Krakauer Gelehrtengesellschaft und eine
zweite ebenfalls mit dem jährlichen Be«
trage von 1000 fl. zu Prämien für
Autoren der besten wissenschaftlichen
Werke in polnischer«Sprache ohne Unter«
scbied des Gegenstandes, worüber sie
handeln, und zur Herausgabe solcker
Werke. Die Verwaltung beider Stiftun»
gen hat der Fürst der Krakauer Gelehr»
tengesellschaft übertragen.
t322otk naroäo^H, d. i. Volkszeitung (ein
in Lembrrg erscheinendes großes politisches Journal) 1863, Nr. 46, in der Rubrik „Nro-
nika.". — Oküs ta l ^vo^Lka^ . i. Lcm»
bcrger Zeitung) 1863. Nr. 32, auch unter der
Rubrik „Xronika". — Wiener Zeitung
1865, Nr. 49. S 644 - F remd en <V latt
(Wien, 40.) 1863, Nr. 64.
Lltbomirski, Heinrich Fürst (Kunst,
kenner und Kunstsammler, geb.
in Gal iz ien 13. September 1777,
gest. 20. Oatober 1830). Ein Sohn des
Fürsten Joseph. Castellans von Kiew.
Hatte eine vortreffliche Erziehung ge«
nofsen und war ein besonderer Freund
und Kenner vaterlandischer Alterthümer.
Von Joseph Maximilian Grafen Offo-
l i i isk i , dem Stifter des nach ihm be»
nannten wissenschaftlichen National»In>
stitutes in Lemberg zum lebenslänglichen
und erblichen Curator desselben ernannt,
hat der Fürft wesentliche Verdienste um
das Gedeihen dieser, durch den Reicb-
thum ihrer Bibliothek und übrigen
Sammlungen bemerkenswerthen An-
stali. So hat er denn seine eigenen
werthvollen Sammlungen an Büchern.
Medaillen, Gemälden und Alterthümern
mit jenen des Ossolinski'schen In»
stitutes vereinigt und in demselben ein
besonderes Lubomirski'scheZ Museum
begründet. I n seinen jüngeren Jahren
verweilte der Fürst öfter und mitunter
längere Zeit in Wien, wo der Reiz seiner
gediegenen Anmuth und hinreißenden
Liebenswürdigkeit sein Andenken in den
Salons der höheren Gesellschaft lange
noch lebendig erhielten, nachdem er be<
reits ein seltener Gast in denselben und
dann auch immer nur auf kurze Zeit ge«
worden war. Man stellte den Fürsten hin«
sichtlich der genannten Eigenschaften dem
berühmten Prinzen de Ligne ^Bd. I l l ,
S. 213^, mit dem' ihn freundschaftliche
Bande vereinten, zur Seite. Ein Freund,
Kenner und Förderer der Wissenschaften,
schrieb derFürstdie Nachrichten über Kr ze»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon