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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 162 -
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Seite - 162 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16

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Luosi !62 Luosi ville gab der 1801 nach Lyon berufene National-Congreß den Zuständen Italiens eine neue Form und Luosi wurde zum Mitglied der Staatsconsulta erwählt. Bald darauf wurde dcr erste Consul von Frankreick und Präsident der italienischen Republik zum Kaiser der Franzosen und zum Könige von Italien ausgerufen. Als Napoleon 1803 zur Krönung nach Mailand kam und die Neformen in der Verwaltung durchführte, wurde 3. von ihm an die Spitze des IustizwesenS be- rufen und auf diesem Posten war es. auf welchem 3. schöpferisch in der Gesetz- gebung auftrat und jene Einrichtungen durchführte, deren Geist auch dann noch fortlebte, nachdem wieder andere poli. tische Verhältnisse eingetreten waren. Mit der Einführung eines organischen Regle« ments der Civil» und Strafjustiz begin« nend, veranlaßte er die Uebertragung des Napoleonischen Codex in's Lateinische und berief zu dieser Arbeit Männer, die ebenso gründliche Kenntnisse in beiden Sprachen besaßen, als tüchtige Rechts- gelehrte waren. Das Gesehbuch des Strafproccsses wurde völlig neu umge« arbeitet und die Principien der Wissen« schaft mit jenen des Rechtes in Einklang gebracht. Das Strafgesetzbuch wurde in entsprechender Weise geändert und so hat sich 3. durch seine Vorarbeiten zu den Reformen der Strafgesehgebung des Königreichs Italien ein bleibendes Denk» mal selbst gesetzt. Gr bereitete den Ent« wurf zu einem Handelsgesehe vor, berief zu diesem Zwecke die ausgezeichnetesten Fachmänner und nur die Absicht des damaligen Machthabers, so viel wie möglich eine (französische) Einheit in der Gesetzgebung in beiden Staaten zu erzie- len, war die Ursache, daß der französische Handelscoder an Stelle des von Luosi cntworfcn^n eingefühlt wurde. Ferner führte 3. die Organisation des Iusliz- wesms auch in dcn nnt demselben zusain- menhängenden Gebieten durch, so gab er eine neue Advocaten- und Notariats« Ordnung, ein neues Statut für die Archive uud eine neue Hyftotheken°Ol'd< nung. Nicht zufrieden damit, daß auf der Universität die verschiedenen Staals» und Rechtswissenschaften gelehrt wurden, rief er in Mailand drei Spezialschulen in's Leben, und zwar eine des öffeitt» lichen lind Handelsrechtes im nächsten Hinblick auf die Verhältnisse dcs Staates zu fremden Staaten; eine Schule des höheren Civil» und Strafrechtes in nach- ster Beziehung auf die öffentliche Ver< waltung und eine Schule der öffentlichen gerichtlichen Beredsamkeit. So hatte 3. auf dem Gebiete der Justiz eine so schöpferische und zugleich das öffentliche Wohl fördernde Thätigkeit entwickelt, daß ihm seine Zeitgenossen und mit Recht den Namen eines „Cocceji Ita« liens" beilegten. Nach dem Falle Italiens und bei dem Uebergange der Lombardie in österreichischen Besitz, wurde L. in den Functionen. welche er bis dahin versah, bestätigt und übte dieselben auS, bis an die Stelle der bisherigen neue Verwal« tungsnormen traten. Dann zog er sick in's Privatleben zurück und starb im hohen Alter von 7o Jahren. L. war Großkreuz des Ordens der Ehrenlegion und des Ordens der eisernen Krone und Ehrenmitglied deS Institutes der Wissen» schaften in Mailand. Vrsv i monior iu 5uNa vit.a o vui t':UU cN 5oec»Io XVI I I S do' eontcin^ai'Nnci (Vono- xia l834, tipoxralik (li .Xlvi^oiioli, gi'. 8".) 1'omc» I , p. 831 ^nach di^'^r biographischen Skizze von Giuseppe M, Vozzol i gestorben i. Ociobcr l530^. — U id l io tscH ita> N^ua^MHno, 8".) ^onio I.I (lt>31), p. <3ü
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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