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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 219 -
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Mack 219 Mack lang anhaltende lebensgefährliche Krank» heit. Er wurde zwar gerettet, konnte jedoch wegen zurückgebliebener Schwäche und Gebrechlichkeit seitdem nie mehr die Grenze des Gartens, in welchem er, nahe an der Stadt, wohnte, überschreiten. I n St. Polten verschied er. mehrere Jahre später, als Greis von 76 Jahren. Eine Schrift, die feinen Namen als Autor an der Spitze trägt, betitelt: „Vertheidigung des österreichischen Feldzuges von 1803, dem Hofkriegsrathe übergeben (Wien 1806. 8«.), ist eine Compilation aus Vogt's Staats relationen, und den euro> patschen Annalen und ihm wohl nur un> terschoben. Hingegen find von ihm: „In- Ztrlirtillnspniicte für die ilZenerale der k. k. Zrmre" (Frankfurt a. M. 1798. gr. 8<>.) und „Vertheidigung des ö5terreichi5chen Feld- wge5 ulln M.l" (Gotha 1802, Hen nings, 80.) erschienen. Seinem einzigen Sohne Mor iz , Rittmeister bei Nostiz. Chevauxlegers, wurde aus der kaiser« lichen Privatcafse ein lebenslänglicher Gnadengehalt von 1200 st. bewilligt. Der neue deutsche Nekrolog schrieb an- läßlich seines Todes folgende wichtige Worte: „Sein Tod hat einigen Zeitungs» fchreibern Veranlassung gegeben, diesen durch ein unverdientes grausames Schick- sal ohnehin schwer gekränkten Mann noch über das Grab hinaus zu verunglimpfen und dadurch immer mehr das Urtheil zu verwirren, welches dereinst die Geschichte über ihn zu fällen hat," Auch der schwä« bische Merkur erlaubte sich einen Artikel mit schmählichen Ausfällen, worauf ihm erwiedert wird: daß der Ruhm eines Feld- herrn nur durch Feigheit oder Verrath geschändet werden könne, Unglück und Irrthum schänden ihn nicht, zumal wenn letzterer treu und redlich gemeint, und auf Heiligkeit geschlossener Vertrage und öffentlich ausgesprochener Verheißungen gestützt war. Es dürfte bald die Zeit kommen (?), daß durch die Bekanntma« chung der Denkwürdigkeiten dieses der Ge° schichte angehörigen Mannes der Schleier gelüftet werde, der das verhängnißvolle Jahr 1803 noch bedeckt, und mit dichtem Faltenwurfe eine in der Kriegsgeschichte beinahe beispiellose Begebenheit über den wahren Hergang der Capitularion von Ulm in Dunkel hüllt. Daß Mack bloß Theoretiker war, widerlegt die kühne Ausführung seiner, kühnen Entwürfe im Türkenkriege und im Feldzuge 1793 in den Niederlanden. Die an Verehrung grenzende Achtung, welche M. bis an's Ende seines Lebens bei Allen genoß, die ihn kannten — die Wiedereinsetzung in seinen frühern Rang, Würden und Ge- halt — die herzliche Theilnahme, welche der Kaiser selbst und alle Prinzen des Hauses bei dem ihm begegneten Ereigniß bezeugten, und die sich nach seinem Tode in der allerhöchsten Gnade kund that. womit seinem Sohne die Personalzulage des Vaters mit jährlichen 1200 fi. lebens- länglich zugesichert wurde — sind unver» werfliche Bürgen seines anerkannten hoh en Werthes. Ein Zusammenfluß widriger Zu» falle hat ihn zwar als schuldig gerichtet' allein sein Gewissen war fein Trost und höhere, reine, rettende Gerechtigkeit seine Hoffnung, und diese hat ihn nicht ge- täuscht. Gerechtferiigt bei seinem Monar« chen und dem Staate, dem er angehörte, kümmerte er sich wenig um die empö- renden Beschuldigungen uneingeweihter Schriftsteller, wie z. B. Walter Scot t in seinem „Leben Napoleon's", daS mit lächerlicher Parteilichkeit, ganz im Geiste der elendesten Schmeichelei geschrieben, den Ruhm des Verfassers wirklich ge- 'chändet hat. — Nach dem Urtheile von Männern, die mit ihm gedient und ihn n der Nahe beobachtet haben, war Mack
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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