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Mänroth 234 Mähler
Kober und Markgraf), welches Büchlein
auch den IV. Band der „Nnterhaltungs.
Bibliothek für Tisenbahn-Reifende" bil-
det. Der Vollständigkeit wegen sei noch
bemerkt, daß von M. in den letzten Jah-
ren auch mehrere größere Romane in
Wiener Blättern sind veröffentlicht wor-
den; daß er auch im Volkskalenderwesen
sein Sckarflein beigesteuert, so z. B. im
Jahre 4849 einen komischen Volks»
kalender unter dem Titel „Ner schalksnlln"
herausgegeben; im Jahre 4862 im
Verein mit E. M. Oett inger „Saphir's
VlllkZkllleniier" fortgesetzt und für das
Jahr 1862 auf 1863 den „ästigen Inach.
Hulmri5ti5ch-5lltqri3chrr Kalender ant das Illh?
5o2Z". Von Maier David Pur im spie-
ler. Mit Illustrationen (Wien. Mark-
graf. 8o.) veröffentlicht habe. Seit 1864
besorgt nun M. allein eine Fortsetzung
des Saphir'schen Kalenders. I n frü-
heren Jahren richtete M. auch auf das
Volksschulwesen sein Augenmerk und
brachte seine Ansichten nach dieser Seite
in. einem größeren Aufsatze, der in der
Zeitschrift „Austria" abgedruckt war,
dann aber abgesondert unter dem Titel:
erschien, zum Ausdrucke. M. lebt seit
Jahren in dem Curorte Baden bei Wien
und hat als Mitglied der dortigen Ge-
meindevertretung auch nach dieser Seite
eine gemeinnützige Thätigkeit zu entfalten
verstanden. Ueber seinen Antrag ehrte
sich die Gemeindedurch Aufnahme Gri l l«
parzer's, der sich seit vielen Jahren
Baden zur Sommerfrische wählte, in die
Zahl ihrer Ehrenbürger; auf seinen
Antrag erhielt Beethoven imHelenen«
thale ein Erinnerungszeichen, und wurde
der um Baden verdiente Arzt und Schrift-
steller Dr. Schenk durch eine auf dem
dortigen Friedhofe ihm errichtete Gedenk«
tafel der Vergessenheit entrissen. Was Märzroth 's schriftstellerische Bedeutung
betrifft, so ist bei der Menge und Ver»
schiedenartigkeit seiner Arbeiten jetzt kaum
ein endgiltiges Urtheil festzustellen. AlS
Dichter auf komischem Gebiete spricht sich
ein geachtetes Fachblatt „Die Blätter für
literarische Unterhaltung", gelegenheitlich
derBeurtheilung seinesBüchlems „ Satans
Leier" folgendermaßen aus: „Die guten
Eigenschaften, die wir M.'s „Tiederbnchr"
nachrühmten, frische kecke Zuversichtlich»
keit. deutsche Herzlichkeit, aufrichtige
Feindschaft gegen. Mittelmäßigkeit und
Egoismus und gegen die Form ohne
Geist, wir finden sie in „Satan's Leier"
wieder. Dazu ist der Blick und Gesichts-
punct des Dichters freier geworden, er
selbst ist mehr entwickelt, sein Geschmack
ist ausgebildeter, sein Humor naturwüch»
siger und die Gedanken reicher. Wir
haben seit langer Zeit kein Buch zu be«
urtheilen gehabt, das wie dieses, so durch-
gängig ein frisches, freies, lachendes Ge-
sicht zeigte; wie auch alles in demselben
gährt und sprudelt, doch ist überall Maß
und jene Beschränkung zu erkennen, die
den Humor allein zu einem ästhetischen
macht. Keine Seite seiner Leier ist ver»
stimmt, fast jedes Lied ist frisch, froh,
frei und kerngesund."
Humorist. Herausgegeben von M. G. Sa'
phir (Wien, kl. Fol.) XXII. Jahrg. (1838),
Nr. 32. — Blätter für literar. Unterhat,
tung (Leipzig. Brockhaus, 4".) Iahr^. 156l.
S. 262; Jahrg. 1863. S. 344.
Mätzler, Anton (Humanist, geb.
im Pfarrdorfe Andelsbuch im Deca»
natsbezirke Bregenzerwald 23. Juli
1780, gest. zu Augsburg 30. Juni
1837). Seiner Stellung und Wirksam-
keit nach Bayern angehörend, zahlt er
doch hinsichtlich seiner Geburt und seines
ersten Wirkens als Priester, wie der Art
und Weise wie er seines Geburtsländckens
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon