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Majthonyi 31? Majthönyi
10. Buches ausgenommen. — 9. Gregor,
ein Sohn Michaels, lebte im 15. Iahr<
Hunderte. Erbe der Tugenden und der Tapfer«
keit seines Vaters, bewährte er sich in den
traurigen Tagen des NegierungSanfanges de,
Königs S ig ismund. Ladis laus von
Neapel war nach dem kinderlosen Abster«
den der Königin Mar ia von einem mäch«
tigen Anhange auf den Thron berufen wor-
den; aber auch der kaum der Haft entlassew
Sigismund zählte vielvermögende Freunde,
die sich seiner Sache annahmen, darunter den
gewaltigen St ibor , Wojwoden von Sieben»
bürgen, um den sich die übrigen Freunde
und Anhänger S ig is mund's schaarten. Zu
diesen zählte auch Gregor von Ma j ths ,
der so viel Leute als er konnte, unter seinem
Banner sammelte und dann mit denselben
in Stibor's Lager zog. An dem Siege bei
Sebes (1403?), in Folge dessen IadislauS
zuerst nach Dalmatien und dann in sein Erb<
königreich Neapel sich zurückzuziehen gezwun»
gen war, hatte Gregor rühmlichen Antheil.
AlS die Ruhe im Reiche hergestellt war und
Sigismund diejenigen belohnte, welche für
Vertheidung seiner Rechte am thätigsten ge-
wesen, fehlte unter ihnen auch Gregor nicht,
dem der König das Schloß Kesselö'kö (Geyer-
stein) in der Neutraer Gespanschaft schenkte.
Die Familie führt seither von diesem Schlosse
den Namen der Herren von Kessel ökö,
früher schrieb sie sich de Zug et Za uar. —
K». Johann, ein Sohn Georg's und Bru»
der des Thuroczer Abte5 Zoraro, ist ein
tapferer Kriegsheld seiner Zeit, dessen Namen
in den vielen Kämpfen Hunyady'ö, des
„ungarischen Cid", mit Ehren genannt wird.
In früher Jugend schon als Ieibknappe
immer um die Person Hunyady's, focht
er oft ruhmvoll an seiner Seite und gewann
die Liebe und daü Vertrauen seines Gcbie»
ters. Die Schlacht von Varna war geschla«
gen und eben schickte sich Hunyady an, den
über die Ungläubigen gewonnenen Vortheil
zu verfolgen, als ihn Ullrich's Grafen van
Ci l l i Empörung, der Hunyaoy's Gewalt
nicht anerkennen wollte, zwang, den Kampf
gegen die Türken aufzugeben. Um aber das
Land uor den Einfällen der Barbaren zu
schützen, stccktc cr starke Besatzungen in die
Grenzfestungen und stellte jene unter den
Äefchl erprobter Hauptleute. Johann von
Maj thu wurde bei dieser Gelegenheit Feld»
hauptmann der Festung Peterwardein, die
er mit Muth und Erfolg gegen die Angriffe der Türken vertheidigte und so der Schutzherr
des umliegenden flachen Landes wurde. —
tt. Joseph M. Baron, war im Jahre 4848
Mitglied des ungarischen Oberhauses und
entging den Verfolgungen denen er sich durch
seine politische Haltung ausgesetzt hatte, da«
durch, daß er in die Komorner Capitulation
eingeschlossen wurde. Er flüchtete sich
zunächst
nach Hamburg, ging 1830 nach Amerika,
wo er anfänglich als Farmer lebte. Im
Jahre 1860 war er, der unten angegebenen
Quelle zufolge, Milchhändler in Davenport.
lKertbeny (K. M.), Die Ungarn im Aus.
lande. I. Namensliste ungrischer Emigration
seit 1849. 2000 Nummern, mit biografischem
Signalement (Brüssel und Leipzig 1864. Kieh
ling u. Comp.. 50.) S. 37, Nr. 1040.) —
12. Ladistaus, ist ein Sohn des Bar t ho»
lomaus aus dessen Ehe mitMargaretha
Pethö. Auch Ladislaus ergriff das Waf«
fenhandwerk. wie sein Vater und wie es in
jenen Tagen der Parteizwiste und Türken«
kämpfe in den ungarischen Adelsfamilien her«
gebrachte Sitte war. Er zog zuerst mit dem
Heere, welches Johann Pethö oon G erse,
der Bruder von Ladislaus Mutter und
Franz Nyäri dem Kaiser Karl V. in seinem
Feldzuge gegen den schmalkaloischen Bund
zuführten. Dort fochten die Ungarn in der
Schlacht bei Mühlberg und trugen nicht
wenig zu deren Entscheidung bei. Dann
kämpfte Ladis laus unter Marcus Hor«
väth'Stansitz, einem berühmten Helden
seiner Zeit. Unter ihm hielt Ladislaus die
denkwürdige Belagerung von Szigeth (1536)
aus, bei welcher Al i Pascha vor Ofen
nicht weniger denn 2000 der Seinen verlor.
Der Krieg mit den Türken ruhte zwar. da
Solimann's Nachfolger, Sultan Sel im,
mit Maximi l ian, der sein Augenmerk auf
Siebenbürgen gerichtet, Frieden geschlossen
hatte. Jedoch die beutelustigen Paschen und
Ritter fochten auf eigene Faust gar manche
Fehde unter sich aus, und da half kein Friedens»
schluß, kein Gegenbefehl. Kanischa war von
jeher ein Zankapfel der Streitenden. Die Tücken,
machten zu einer Zeit einen Ueberfall, da ihn
Niemand vermuthet. Georg THuri befehligte
die Veste. Wie unvermuthet auch der Ueber»
fall geschah. Thuri schlug den Angriff tapfer
ab und ihm zur Seite focht mit Braoour
Ladislaus Maj thunyi . Nachdem die
Türken geworfen worden, eilte Thur i den
Fliehenden nach. gerieth aber in einen Hinter»
halt und erlag der Uebermacht. Ladislauä
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon