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lannhart 386 Mannheimer
Rotors deS Jesuiten CoNegiums und
Bücherrevisors zu Rom bekleidete. Die
von ihm veröffentlichten Schriften find:
ti 1734, 8".); — „7Nsöa?5 <7/^is^
l!« co?l3s<?7'aia" ^u^Ldui-^ 1733,
s^Vibn 1760^ 4<>.), wurde aber bereits
früher schon in Augsburg gedruckt; —
. I -XI I (^UF. Vinä. 1762, 8«.,
. 1763)
80.). in deutscher Uebersetzung: „NnrM.
fllS5te Geschichte der
christlichen Alterthümer",
2 Thle. (ebd. 1779. 8".). M. starb im
Wer von 77 Jahren.
Meusel (Job. Georg), Lexikon der vom Iübre
4750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schrift'
steller (Leipzig 1508, 8°.) Bd. V I I I , S. 460
^schreibt ihn Mannbart) . — Kayser
(Christian Gott!.), Vollständiges Bücher.3e?i>
kon. Bd. IV, 2. 23 ^schreibt ihnManhard H.
Mannhart, siehe: Wanzl, Sebastian
Mannheimer, Isak Noa (Prediger
der israelitischen Cultusgemeinde in Wien.
geb. zu Kopenhagen 17. October
1733. gest, zu Wien in der Nacht
vom 17./18. März 1863). Sein Vater
war Vorbeter der Gemeinde in Kopen-
Hagen. Der Sohn kam sehr früh in
die Schule und im Alter von 8 Jahren begann er bereits das Studium des Tal-
mud. Spater kam er in ein eben neu
begründetes Institut, in welchem nebst
der Bibel und hebräischen Sprache auch
die Schulbildung in umfassender Weise
betrieben wurde. Im Jahre 4808 bezog
er das Gymnasium (die Kathcdralschule
in Kopenhagen). aus welchem er im
Jahre.1814 nach abgelegter Maturitäts»
prüfung auf die Universität übertrat.
Auf derselben hörte er Philosophie. Phi-
lologie, orientalische Sprachen und theo»
logische Vorlesungen und betrieb unter
Anleitung emeS besonderen Lehrers das
Studium des Talmud u::d der jüdischen
Wissenschaft überhaupt. Im Jahre 1814
fand in Dänemark die Emancipation der
Juden Statt; dieStaatsverwaltung auto»
risirte ein R:ligionsbuch, ordnete vor»
schriftsmaßig den Religionsunterricht an,
führte gesetzlich die Consirmation ein
und befahl die Anstellung eines Kate-
cdelen als königlichen Beamten. Im
Jahre 1816 erhielt M. diese Katecheten-
stelle, er zählte damals erst 23 Jahre.
Im folgenden Jahre wurde von ihm in
feierlicher Weise die erste Confirmation
abgehalten. Im Jahre 1821 machte M.
eine Reise nach Deutschland, besuchte
Berlin, wo er in deutscher Sprache pre«
digtc, und Wien. wo eben damals die
Iudenfrage die Aufmerksamkeil der Regie-
rung beschäftigte, denn die zu jener Zeit
in Wien nur tolerirten Juden hatten sich
in zwei Parteien gespalten; die eine hing
starr am Alten und wollte davon nicht
ablassen; die andere wünschte eine Re>
form, und zwar aus doppeltem Grunde,
zuerst weil sie keineBefriedigung ihres reli-
giösen Gefühles in der Art und Weise des
damaligen jüdischen Gottesdienstes fand
und dann weil sie durch eine Reform auch
von Seite der Regierung eine Verbesserung
der politischen Lage der Juden hoffte.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Band 16
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Londonia-Marlow
- Band
- 16
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon