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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Band 16
Seite - 462 -
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Marko 462 Marko nah gesehen ein Charivari kunterbuntester derber Striche, von ferne voll Harmonie, Plastik, Ruhe und Schönheit, besonders auch die Staffage. Aber über dieses letztere Bild, das nach Wien in den Besitz eines Griechen kam. gericihen seine Protectoren allda ganz außer sich, sie gaben das schöne Talent, als verirrt, für verloren. Wäh« rend aber diese Meinung in Wien auf- kam, hatte sich der Künstler selbst in der ewigen Stadt die Anerkennung der Meisterschaft gemalt. Sein Ruf war gegründet, die Bestellungen und Auf- träge häuften sich taglich mehr. Mehrere Cardinale besuchten ihn, mit denen er zu ihrem Ergötzen ciceronisch parlirte. Bis zum Jahre 1838 blieb er in Rom. Plötz. lich erkrankte er, bekam die Gelbsucht und Aerzte rieihen ihm den Gebrauch der Bader von Pisa an. Er fand dort Lin« derung seines Leidens, aber auch der Aufenthalt sagte ihm zu, so ließ er denn seine Familie nach Pisa kommen, wo er sich einstweilen niederließ. Dort arbeitete er sehr fieißig, unter anderem eine vielbewunderte große „Landschaft mit dem Regenbogen", welche von einem Amerikaner um 6700 Francs angekauft wmde, und eine „Zweite mit dem Herr« lichen Sonnenuntergang", die der da- malige österreichische Gesandte am tosca« Nischen Hofe, Adam Graf Reviczky, erwarb. Dieser Letztere war ein besonderer Gönner des Künstlers. Als letzteres Bild in der Gallerie von Florenz ausgestellt wurde, erregte es allgemeine Bewun» derung. Nun übersiedelte M. selbst nach Florenz, kehrte aber schon im Jahre 4840 nach Pisa zurück. Als ihn der Großher, zog von Toscana zum Professor an der Florentiner Akademie ernannte, wohnte M., vom Jahre 4840 an, neuerdings in Florenz, wo er für den König Ludwig von Bayern, für König Wi lhelm von Würt temberg und für Kaiser Ferd inand mehrere seiner schönsten Werke vollendete. Im Jahre 4847 über- siedelte er von Florenz in die Campagna, in die durch ihn eben so berühmt gewoi> dene Villa Appeggi, Eigenthum seines Freundes und Verehrers des Grafen Gherardesca. I n dieser Villa brachte er die letzten 43 Jahre seines Lebens bis zu seinem plötzlich eingetretenen Tode zu. Unter den vielen größeren und kleineren Landschaften, die er in dieser Epoche sei« nes Lebens malte, sind bemerkenswerth einige Ansichten für den Grafen Tra- pani und die „Ansicht dr5 see'5 van Nemi mit dem Stammschlosse der Familie Frangipan", welche in den Besitz des Fürsten Eugen von Carignan gelangte. Der Aus« bruch der ungarischen Revolution im Jahre 4848 weckte wieder den Ungar in ihm. Mit Stolz und ohne auf seine Umgebung Rücksicht zu nehmen, die er öfter durch seinen Enthusiasmus verletzte, sprach er von dem muthigen aufopfern, den Kampfe seiner Nation. Im Jahre 4833 unternahm er eine Reise nach Wien, das er an zwei Iahrzehende nicht gesehen. Man feierte den Künstler in ehrenvoller Weise, aus Pesth selbst kam eine eigene Deputation, um ihn nach der Hauptstadt seiner Heimat ein» zuladen. Den dringenden Bitten gab er endlich nach, aber nur drei Tage blieb er in Pesth, die enthusiastische Aufnahme machte ihn nicht die Veränderung ver- gessen, die indessen mit seinem Vater« lande vorgegangen war und die ihn als gebornen Ungar tief schmerzte. Er kehrte in trauriger Stimmung nach Italien zu« rück und malte in der Villa Appeggi mit gewohntem Fleiße. Am 9. November4860, wie sein Biograph berichtet, war er noch bis Abends beschäftigt, ließ sich etwaS vorlesen, darüber er herzlich lachte und
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Band 16
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Londonia-Marlow
Band
16
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1867
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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