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Maron 6 karon
und höchsten Kreisen, wie auch berühmte
Zeitgenossen aller Nationen. Er bcklei
dete die Stelle eines Unterftcretärs und
war, wie de Luca berichtet, „Anwart"
der Akademie von St. Zucas in Rom.
Von seinen Bildnissen ist eines und
das andere bekannt, u. a. das Bild
niß Winkelmann's, das Bause
gestochen hat. Es stellt den berühmten
Gelehrten mit der sonderbaren, mehr für
eine Matrone, als für einen Mann
passenden Kopfbedeckung dar. Ferner
eine Bildnißgruppe der großherzoglichen
Familie, welche sich in Schonbrunn be»
findet, es ist die Gemalin des Kaisers
Leopold H., mit dem kleinen Kron-
prinzen (nachherigen Kaiser) Franz,
dem Erzherzoge (nachherigen Großherzog
von Toscana) Ferdinand und der
Erzherzogin Theresia. Ueberhaupt
hat er, wie es in seinem Adelsdiplom
ausdrücklich angegeben ist. außer der
Kaiserin Maria Theresia auch die
übrigen Familienglieder des Kaiserhauses
gemalt. In der Belvedere»Gallerie be»
findet sich von ihm das Bildniß des
Kaisers Joseph I I . in weißer Feldrnar-
schall'Uniform, in einem offenen mit einer
allegorischen Bildsäule gezierten Saale.
Zur Linken sieht man unten durch den
halbaufgezogenen Vorhang in der Ferne
Truppen im Feuer ererciren. Am Fuß»
gesimse der Architectur steht: H.: klaron
^uLtr.eu5 VienQ5i» xwxt. Komas 1773
(auf Leinwand, Höhe 7 Fuß 10 Zoll,
Breiie 3 Fuß 6 Zoll). Ein anderes be-
kanntes Bild von ihm ist der Herzog von
Gloucefter, Bruder Georg's I I I .
von England, den er dargestellt hat, wie
er eben im Begriffe steht, das Pferd zu
besteigen. Auch hat er mehrere historische
Bilder gemalt, über welche jedoch die
Kritik sich nicht günstig ausgesprochen
hat, die überhaupt die Bildnisse als das Beste semer Leistungen bezeichnet. Vo>
nehmlich in der Ausführung war er sehr
genau und ließ es darin nicht am Fleiße
fehlen, aber Goethe nennt ihn einen
Künstler, der nicht fähig war/ merk«
würdige Erscheinungen hervorzubringen.
Auch hat er sich an der Herausgabe der
im Jahre 1777 entdeckten antiken Wand»
und Deckengemälde des Landhauses Ne»
groni in der Nahe von Rom betheiligt.
Mengs gab Oe Veranlassung zur Her»
ausgäbe dieser Malereien und 11 Blätter
sind nach Mengs ' und M a r on's
Zeichnungen unter dem Titel: ^ I t turo
Hktiolw äsUg. villa. NsFloiii^ von
A. Campanella, P. V i ta l i und
H. Ca ra t t on i gestochen. M a r o n
wurde in Anerkennung, seiner Leistungen
als Maler im Jahre 1772 in den erb-
ländischen Adelstand erhoben. — Seine
Gemalin Therese, auch eine geschickte
Künstlerin, war eine Schwester des be«
rühmten Malers Naphael Mengs. Sie
hatte /ich bei ihrem Vater, gleich ihrem
Bruder, in der^Kunst ausgebildet und
lieferte vornehmlich trefflicke Email«. Mi-
niatur» und Pastellmalereien. Nach dem
Tode ihres Vaters bezog sie vom spa>
Nischen Hofe eine kleine Pension. In der
Belvedere-Gallerie in Wien befindet sich
von ihr ein Miniaturbild „Eine Sybille",
Nachahmung eines Oelgemaldes von
Guercino sauf Pergament, 8 Zoll hoch,
4 Zoll breit); in der Dresdener Gallerie
aber sind von ihr gemalte Copien von
Correggio 's berühmtem Bilde der
Nacht, von dessen h. Hieronymus und
der Zigeunerin. Sie starb zu Rom am
10. October 1806, 81 Jahre alt.
AdelS'Dip lom vom 17. Ociober 1772. —
Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines
Künstler«Lexikon (München l839, Fleischmann.
§o.) Bd. V I I I , S. 344 lnach diesem ge-
boren im Jahre 1773, was jedoch absurd
ist. da er demgemäß ein Jahr vor seiner
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon