Seite - 8 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Maroevic-Meszlenn, Band 17
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8 Marothy
dem Tiiel: ^Ns török
Sein Bruder Stephan (geb. zu Szege-
din 29. Mai 1799, gest. ebenda 20. Juli
1843) beendete im Vaierlande die philo«
sophischen und medicinischen Studien,
aus welchen beiden er die DoktorwĂĽrde
erlangte. Seinem Dränge, die Welt zu
sehen, nachgebend, unternahm er alsdann
Reisen in den Orient, in welchem er an
verschiedenen Orten als Arzt ĂĽber zwei
Iahrzehende thätig wär. Schon sein
Bruder Math ias hat ihn frĂĽhzeitig in
der türkischen Sprache unterrichtet. Zu«
nächst begab
sich
M. nach Constantinopel,
' wo er eine Heilanstalt errichtete, welche
sogar der Sultan seines Besuches wĂĽr-
digte,.der ihm ĂĽberhaupt seine Gunst in
.besonderer Weise zuwendete. In der
Folge trat M. in die Dienste des
Schahs von Persien, in welchen er als
Chefarzt des persischen Heeres den Feld«
zug gegen Herat mitmachte. Seine lei-
dende Gesundheit nöthigte ihn, im Jahre
4842, nach zwanzigjähriger Abwesenheit
im Orient, in die Heimat zurĂĽckzukehren,
in der er schon drei Jahre später, im
.Alter von 46 Jahren, starb. Auf seinen
ZĂĽgen durch die TĂĽrkei, Griechenland,
Persien und andere Lander Asiens er-
warb er sich auĂźer reichen Erfahrungen
in den Naturwissenschaften und in der
Medicin auch ganz tĂĽchtige Kenntnisse
in den orientalischen Sprachen. Seine
darauf bezĂĽglichen Handschriften befinden
sich im Besitze der ungarischen Akademie
der Wissenschaften.
Köter, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samm»
lung von Lebensbeschreibungen. Zweiter. den
ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyurian,
8«.) S. 190 lüberMathias und Stephan).
— Frankl (L. A. Dr.). Sonntagsblätter
(Wien. so,) i. Jahrg. (1842), S. 783 ftber
Stephan M., den Reisenden). — ^Va^ K6i 62 u6M26krenäi tädlakkal) d. i. Die
Familien Ungarns mit Wappen und Stamm»
tafeln (Pesth 1860, Moriz Räth. 8".) Bd. V I I ,
S. 336. — Außer den obigen Beiden ist noch
Georg, vielleicht der Vater oder doch ein
naher Verwandter derselben, bemerkenswerth.
Georg (geb. zu Debreczin im Jahre 1714,
- gest. ebenda 1743) studirte in seiner Vater»
stadt, wo sein Vater als Senator lebte. Nach-
dem'er die Studien daselbst beendigt und
seine Kenntnisse auf helvetischen Universitäten
erweitert hatte, kehrte er in die Heimat'zu'
rĂĽck. wo er bald Professor der Geschichte.
Rhetorik und Mathematik in Debreczin wurde.
Er starb im schönsten Mannesalter von erst
31 Jahren. Seine in ungarischer Sprache
herausgegebenen Schriften sind: ^i-itwnLtiaa
VK3? s2ä!UV6tt«53U6K NSLtöl'üesL" u s. ;y^
d. i. Mathematik' (Debreczin 1743, 12°.; neue
Auflage-ebd. 1763. 8<>.); — eine Uebersetzung
von Osterwald's Grundriß der heiligen Ge»
schichte unter drm Titel: »^ .22. diKtoriäu^ic
sliuilua^'a" (Debreczin, 12".), welche später
von Stephan Losonczi erweitert und um»
gearbeitet (Waitzen 1783) erschien. Von seinen
lateinischen'Dissertationen gedenkt Ho'ränyi
der nachstehenden: „v^ Loliola li-bsrUnoi-NN
aäioeka, ei-uäita HgpsllälQL", welche in 01.
0. üsräsüii. 2xöl0jt2.tiou6L HcaäsmiCÄe
.(lid. I I I , ?. 491) abgedruckt steht'; — „vo
varia 1lurlll>,uiorum Utterarum intsl Oki-I-
«tiHno2 5artuQ2>", wou i^t er bei seiner Rück»
kehr in's Vaterland seine Vorträge eröffnete;
— „Orktio tliuooris in mortsm ^uäiciQi-jaQ
tabulas H.8s62üori8 0-. I^om^roini" —
und „Ds variiZ l^tiH xdilo8o^,tlia6". Viel
verdient hat sich M. noch gemacht durch die
nützlichen Reformen, welche er an der Debre»
cziner Schule eingefĂĽhrt, fĂĽr welche er auch
mehrere LehrbĂĽcher.und Classiker, u. a. den
?basäru2, I». 8717112, Mnutws, Nuti-oMs
bearbeitet und mit entsprechenden Kommen-
taren herausgegeben hat. Er arbeitete auch
seit längerer Zeit an einem lateinisch»unga->
rischen Lexikon, dessen Vollendung nur durch
seinen frĂĽhzeitigen Tod vereitelt wurde. lOa-
/^, wie oben, S. 190. — ?o?^
^ Hla^^ar usm^sti ii'o6äloin
to'ltenäts a leFls^ibb iäöktui 2 Menkori!;
rövicl 6löa6ä2b2ii (Pesth 1864—1863, Gust.
Emich. 8«.) S. «12. — NU.2 6UM. !i«Iv«.
tioum (1745), Partie. 2, x. 249: ^0i>Htio
luusbriZ w Noi-tein Oeor^ii^ larotd^ »utoro
01. 8. 82Ăś2F?i^ ^. ^ 7 . ^ ^ ^eHl'u^,
Hleinoria HuuFaroruin et ^rovinciaNuin,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon