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Maroti Marovich
501-iptis sältis notoruiu (
1.06^6, 80.) ^am. I I , V. 1776,
Maroti, Franz (Holz. und Kunst-
schnitz er, geb. zu Spinoiäev bei
Caftnll in Istrien 23. Juni 1841). Von
croatischer Abstammung. Widmete sich
anfänglich dem Handelsgeschäfte, mit
dem es ihm jedoch nicht glücken wollte, in
Folge dessen begab er sich nach Agram
und trat bei einem Tischler in die Lehre.
Nach einiger Zeit ging er nach Zara, wo
er Zeichnen lernte und sich g.anz allein
ohne Lehrer im Holzschnitzen übte, worin
er bald eine ausnehmend große Geschick»
lichkeit, ja Kunstfertigkeit erlangte. Nun
kehrte er in seine Heimat zurück und bald
hatte er Bestellungen für Kirchen und
Private, und die von ihm vollendeten
Arbeiten verbreiteten seinen Ruf nicht
bloß im Lande, sondenr-auch außerhalb
desselben,, so daß ihm zahlreiche Bestel»
lungen wurden, von Trieft, Venedig
und anderen Orten, auf Altäre, Taber-
nakeln, Kanzeln u. dgl. m., kurz auf
solche Gegenstande, an denen er se^ne
Kunstfertigkeit im Schnitzen auf das
Tresslichste erproben konnte. Viele Kir-
chen in Istrien. und Croatien besitzen ganz
ausgezeichnete Werke seiner kunstgeübten
Hand-, von denen ihrer besonderen Schön»
heit wegen bemerkenswUth sind, ein von
ihm im Jahre 4836 vollendeter War für
die neue Kirche zu Zvoneö, und ein
zweiter, den er im folgenden Jahre aus»
geführt, in der neuen Kirche zum heil.
Rochus auf dem Berge Rukavec bei
Castua in Istrien.
kib, d. i. Lexikon der süd-
slavisch enKünstler (Agram l859. 3. Gaj, gr. 8".)
- S. 245. — slovi i ik vHuön^. Reaktor
Dr. I'rant. I^aä. KiLgor, d. i. Conversa»
tions-Lerikon. Redigirt von Dr. Franz Lab.
Rieger (Prag 1839, Kober. Ler. L".) PH. v,
S 136. Marotlich, Anna (Malerin, geb.
zu Venedig 6. Februar 1813). Ihr
Vater. Joseph M.. ist von Geburt ein
Dalma-tiner und stammt, wie seine Ge-
malin Marie I vanov i 6, aus Dobrotc,.
Die Tochter, die ihre Jugend in Venedig
verlebte, erhielt daselbst eine sehr sorgfältige
Erziehung und in früher Jugend machte
sich ebenso ihr gottesfürchtiger Sinn, wie
ihre Liebe zu den schönen Künsten be-
merkbar. Der Abate Daniel'Canal war
ihr Lehrer und unter seiner Anleitung
erwarb sie eine musterhafte Bildung.
Sie schrieb, sie dichtete, sie malte,.sie
machte Musik, aber Alles zur Ehre -
Gottes, in allen ihren Werken iekundet
sich eine streng religiöse Richtung. Sie
hat, wre Kukuljeviä berichtet, bereits
an 12 Schriften durch den Druck veröf.
fentlicht, aber sich auf'keiner-derselben
genannt, sondern alle unter dem Pseudo»
nym Filomena herausgegeben. Der
berühmte Patriarch von Venedig, Jacob
Monico, mit dem sie einen lebhaften
brieflicken Verkehr unterhielt, schrieb in.
einem seiner Briefe:
6 L0N,
olio 3 i^r2.rio äai' vostri
eoritti". Ganz Vortreffliches leistete sie
als Malerin in Aquarell und Oel
und ihre Bilder, ausschließlich „Hei«
ligenbilder", tragen ebenso den Stempel
künstlerischer als religiöser Weihe. Ihre
Gemälde befinden sich in einigen Kirchen,
im Besitze von einigen Privaten und die
meisten in jenem ihres Vaters. Für Ihre
Majestät die Kaiserin Ma r i aAnna
hat sie im Auftrage der Fürstin selbst
eine „Nlabllniill vom Berge Onrinel" gemalt.
Außerdem sind von ihr bekannt eine
größere und eine kleinere Madonna nach
Sassoferrato, eine andere von ihrer
eigenen Erfindung, ein ,H. Joseph mit dem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon