Seite - 78 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Maroevic-Meszlenn, Band 17
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und die ersten 2 Hefte des zweiten Ban«
deS. Diese Zeitschrift enthält wstructive
Aufsatze über Gesangsunterricht in Volks'
schulen, über freies Präludiren, Bruch«
stücke aus der Harmonielehre, biogra-
phische Skizzen berühmter Kirchenmusi-
ker; außerdem mehrere lateinische Kir»
chengesänge für eine und für mehrere
Singstimmen nebst vielen zweistimmigen
Meß- und Kirchenliedern mit slovenischem
und deutschem Texte. Aus seiner Feder
enthält der erste Band mit lateinischem
Texte ein paar Landmeffen, ein Requiem,
ein ?6 Dsum, drei I'autmn si-^o und
ein Otkertorium; von slovenischen und
deutschen Kirchenliedern zwei für die
ganze heilige Messe, neunzehn für ein«
zelne Theile derselben, dann zehn Mai«
lieber nebst zehn Kinderliebem für die
Volksschulen. Außer diesen musikali»
schen Arbeiten ist noch eines Vorlrages
zu gedenken, den M. im Jahre 1838 im
historischen Vereine über die slovenischen
Volksweisen hielt, und eines im „Vodnik»
Album" abgedruckten Aufsatzes über den
krainischen Tondichter Gal lus. Der
größere Theil von M.'s Compositionen
ist ungedruckt geblieben, so fanden sich
z. B. in seinem Nachlasse 62 Lieder-Com-
Positionen, darunter zu vielen Gedichten
von Preshern und über zwei Drittheile
mit slovenischem Texte. Kränklichkeit und
der
stürmische Schaffensdrang der Jugend
hinderten die vollkommene Entfaltung
seines seltenen musikalischen Talentes.
Wenn er länger gelebt hätte, würde
er gewiß Bedeutendes geschaffen haben,
denn aus dem, was er schuf, erhellet,
daß er es mit der Kunst ernst nahm,
und daß er eine gediegene musikalische
Bildung sich angeeignet hatte. I n der
letzten Zeit seines Lebens suchte er im
Landaufenthalte Heilung seines Leidens,
aber vergeblich; sein unheilbares Brust. leiden, dem er durch seine Begeisterung
für den Gesang, welchem er, obgleich
lungenkrank, dennoch unermüdet hul-
digte, nur verstärkte Nahrung bot, raffte
ihn im Alter von erst 28 Jahren dahin.
I n der Sitzung des historischen Vereins
für Krain wurde eine ausführliche von
W. Urbas verfaßte Biographie M a»
schek's vorgelesen, welche wohl in den
Schriften deS genannten Vereins aufbe»
wahrt liegen dürfte.
Laibacher Zeitung 136!, Nr. 233, S. 931.
im Berichte über die Monatsttersammkmg deS
historischen Vereins für Krain. Von August
Dimitz.
Waschet, Paul (Tonsetzer, geb.
zu Zw ikowecz im Pilsner Kreise
Böhmens im Jahre 1761, gest. zuWien
22. November 1826). Ein Bruder des
VincenzM. ss. d. Folgenden^ und Groß-
vater oder Großoheim deS Camil lo
M. j^ s. d. Vorigen^. Paul 's Vater war
Schullehrer zu Zwikowetz und ertheilte
selbst seinen Kindern den Unterricht in
der Musik. Paul gab frühzeitig unge«
wohnliche Proben seines Talentes und
componirte in noch jungen Jahren kleine
Tonstücke, als Menuetten u. dgl. m. I m
Alter von 18 Jahren trat er bei dem
Schullehrer in Krczicz als Gehilfe in den
Schuldienst und bildete sein musikalisches
Talent weiter auS. Später kam er als
Schulgehilfe nach Zlonitz und von dort
als Subcantor nach Iarmerih in Mähren.
Durch sein Orgelspiel, in welchem er
eine besondere Geschicklichkeit besaß, lenkte
er die Aufmerksamkeit eines großen
Musikfreundes, deS Franz Grafen Na-
dasdy, auf sich, der ihm den Antrag
stellte, als Mussklehrer seiner Tochter in
seine Dienste zu treten, welchen Antrag
M. auch annahm. M. reiste nun mit
dem Grafen zuerst nach Stuhlweifsenburg
in Ungarn und spater nach Wien. Fünf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon