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Massak l
wurde er in die Meisierschule deS Profes,
sors Kupelwieser Md. XIII , S. 392)
aufgenommen, in welcher er bis zu des
Meisters (am 17. Nov. l862 erfolgten)
Tode verblieb. Seit dieser Zeit arbeitet
M. in einem eigenen Atelier Im Jahre
1862 bewarb
sich M. um die Stelle eines
Lehrers des Freihandzeichnens an einer
Ober-Realschule in Wien. erhielt sie und
ist zur Stunde auf diesem Posten thätig.
Die Muße feines Berufes widmet M. der
Kunst und hat schon für manche Kirche
seines Vaterlandes Tirol und anderer
Kronlander Altarblatter gemalt. Größere
Bilder seiner Hand befinden sich in Tirol
und zwar zu Landeck und zu Ried: zwei
Altarfiügelbilder: zu Barwies bei Mie-
ming das Hochaltarbild: „Nie h. Nrrikal-
tiykeit" vorstellend; kleinere Bilder, wie
auch Studien im Besitze von mehreren
Privaten in seinem Vaterlande. Größere
Kirchenbilder malte er ferner für die
Kirche zu Szathmar in Ungarn, für einige
Kirchen in Steiermark, mehrere biblische
Darstellungen für die griechisch-nicht
unirte Kirche zu Czernowitz in der Buko-
wina.
Tiroler« St immen (Innsbruck. 40) li>6!',
Nr. 190 ^daselbst erscheint M, mit eiw'M n,
Maß, geschrieben; wir begegnen aber auch
Schreibungen wic Maas und Maaß)
Mllssak, Franz (Tonsetzer, geb. in
Böhmen um das Jahr 1800). Sohn
armer Eltern, besuchte er die unteren
Schulen in seiner Heimat, widmete sich
dann dem Schuldienste und kam im
Jahre 1818 als Schulgehilfe aus Böhmen
nach Wien, ohne Mittel und ohne eigent»
liche Kenntnisse. „Ich habe. wie er selbst
sagte, viele Instrumente in die Hand
nehmen können, wie ick es bei meinem ^
Schulmeister erlernt habe, aber ;u spielen ,
verstand ich keines. Ich konnte kein!
Wort deutsch und oft aus lauter Hunger ! 6 Massak
auch kein Wort böhmisch sprechen, so
brillant ist es mir beinahe ein ganzes
Jahr ergangen. Aber das alte Sprich,
wort: „Gott verlaßt einen Böhmen
nicht" hat stch auch bei mir bewährt;
denn im zweiten Jahre habe ick schon
ziemlich qut, Clarinett geblasen , fing
schon an ein Bischen deutsch und weil ich
keinen Hunger mehr leiden durfte, vor-
züglich sehr geläufig böhmisch zu sprechen ;
die Zunge war mir mit einem Male
gelöst, als mir der Magen nicht mehr
weh that, und von dieser Zeit ist es mir
immer besser gegangen." So berichtet -
sein Biograph nach Massak's eigenen
Mittheilungen. Nachdem sich in solcher
Weise seine Verhältnisse merklich gebessert
hatten, lernte er bei Anton Plachy Cla«
vier und bei Jacob Ul lmann Oboe
spielen. Im Jahre 1828 besuchte er
Drechsler 's Vorlesungen über die
Harmonie und den Generalbaß bei St.
Anna ein Jahr hindurch, und nahm in
derselben Zeit von Drechsler'S Sup.
plenten Swoboda Privatunterricht in
der Harmonie- und Generalbaßlehre.
Ueberdieß bildete er sich auch selbst weiter
fort und vornehmlich war es Reicha's
Kompositionslehre, die er mit großem
Fleiße studirte. Nachdem er sich auf
solcke Weise tüchtig in der Musik auS-
gebildet, erhielt er im Jahre 182? die
Capellmeisterstelle im 39. Infanterie»
Regiemente, damals Baron Duka, dann
Dom Miguel, welche er durch viele Jahre
bekleidete. Mit dem Regimente. dessen
Garnisonswechsel ein starker war, brachte
er bald längere, bald kürzere Zeit in
Peterwardein, Ofen. Preßbnrg, Krems,
Wien, Naab, Temesvär und Pesth zu.
In seinem Berufe als Capellmeister
'chulte er die Regiments»Capelle in
trefflichster Weift, so daß sie
als eine der
besten in der Armee galt. Als Compo«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon