Seite - 108 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Maroevic-Meszlenn, Band 17
Bild der Seite - 108 -
Text der Seite - 108 -
Matoschek ltt8 Matauschek
des Jahres 1811 eine Commission auf-
gestellt wurde, um die PreiSschriften
wegen Auffindung inländischer Surro-
gate für die indischen Arzneimittel zu
prüfen, wurde M. in dieselbe berufen
und im Juli d. I . wurden, da die medi-
cinische Referentenstelle bei der Studien-
Hofcommission durch Ernennung des
HofratheS von St i f f t zum Staats,
und Conferenzrathe erledigt war, von
M. als Decan der Facultät alle Gut«
achten in Sanitätsgegenständen abgefor»
dert. Indem M. schon im Jahre 1810
zum Vicedirector der medinisch-chirurgi-
schen Studien ernannt worden, welche
Stelle er ganz unentgeltlich besorgte, er-
folgte Ende des Jahres 1812, nachdem
er kaum die Decanstelle niedergelegt,
seine Wahl zum Ryotor magiiiüous der
Wiener Hochschule. Als Vicedirector der
medicinisch'chirurgischen Studien führte
M. die Oberaufsicht über alle Museen
und Cabinete, über die sämmtlichen
klinischen Anstalten der Residenz, über
das medicinische Studienwesen in seinem
ganzen Umfange und besorgte übrigens
die zu jener Zeit freilich für höchst wichtig
gehaltene, aber immerhin ganz entbehr«
liche Censur der medicinischen, chirurgi-
schen, thierarzneiärztlichen und aller mit
den genannten verwandten Wissenschaf-
ten. I n dieser ausgebreiteten Thätigkeit
bewährte sich M. als gediegener Fach»
mann, und seine Anordnungen und der
Regierung abgegebenen Gutachten be-
zweckten die Förderung des seiner Ober«
leitung anvertrauten Studienzweiges, wie
aller damit in Verbindung stehenden
Sammlungen und Anstalten, welche letz»
teren er in der ganzen Monarchie mit den
erforderlichen Instrumenten. Modellen
und anderen Geräthschaften in einer dem
damaligen Stande der Wissenschaften ent-
sprechenden Weise eingerichtet hat. Auch fällt in die Periode seines Direktorates
die Organisirung des medicinisch'chirurgi»
schen und thierarzneilichen Studiums im
Kaiserftaate, welche durch ihn eingeleitet,
ausgearbeitet und in Ausführung gebracht
wurde. M. wurde bereits im Jahre 1813
seiner anerkannten Verdienste wegen in
den erbländischen Adelstand erhoben,
ihm aber später, 1820, als er seine TH5.
tigkeit als Arzt und Vicedirector der
medicinisch-chirurgischen Studien in ver«
dienstlichster Weise fortsetzte, der erbliche
Ritterstand verliehen. Zu literarischer
Thätigkeit in seinem Fache blieb dem
in seinem amtlichen Berufe und als
praktischer Arzt so vielbeschäftigten
Manne keine Muße. Seine Arbeiten,
das medecinisch'chirurgische und thier»
arzneiliche Studienwesen im ganzen Nm»
fange des Kaiserstaates betreffend, find,
in den amtlichen Archiven niedergelegt.
Adelstands'Diplom vom 8. Juni l815. -^
Rit terstanos-Diplom vom 28. März
1820. — Wappen. Geoierteter Schild. <: in
Gold ein einfacher einwärtssehender schwarzer
Adler mit offenem Schnabel, roth ausgeschla«
gener Zunge, ausgestreckten Fängen; 2 u. 3:
in Blau eine goldene gebundene Korngarbe;
4: in Gold drei kleine grüne Hügel, auf deren
mittlerem, die beiden anderen überragendem
eine natürliche Nachteule sitzt. Auf dem
Schilde ruhen zwei zueinandergekehrte ge»
krönte Turnierhelme. Auf der Krone des rech»
ten Helms erhebt sich der schwarze Adler vom
Felde l ; auf jener des linken Helms sieht
man einen offenen schwarzen Flug, dem die
auf einem grünen Hügel sitzende Nachteule
eingestellt ist. Die Helmde<ken sind rechts
schwarz, links blau, beiderseits mit Gold
belegt.
Matouschek, auch Matousek, siehe:
Linda-MatoU8ek, Wenzel ^Bd. XV,
S/19H.
Das Bernsdorf'Schladebach'sche „Uni»
versal'Lexikon der Tonkunst" nennt ihn im
1863 erschienenen „Nachtrag". S. 253: Ma»
tousceck(l) und gibt den 9. Februar t8i0
als sein Geburtsdatum an.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Maroevic-Meszlenn, Band 17
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Maroevic-Meszlenn
- Band
- 17
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1867
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon