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Metternich Metternich
böhmischen Rebellen, wodurch er auch das
^ Incolat im böhmischen Herrenstande erlangte.
Er wurde churbayerischer geheimer Rath und
Kämmerer, regierte 1632—1634 als des Chur-
fürsten Statthalter die Rheinpfalz in bedräng»
ten Tagen, als eben der Schweden-General
Horn mit seinen Truppen in diesen Gegen»
den hauste. Heinrich kämpfte auch mit
Johann von Werth bei Rheinfelden
(3. März 1638), wo dieser gefangen und zu
zweijähriger Haft nach Vincennes gebracht
wurde. Heinrich aber sammelte die zer»
streuten Haufen des geschlagenen churfürst«
lichen Heeres, ĂĽber dessen Zustand er einen
kläglichen Bericht an den Churfürsten von
Mainz erstattete. Im Jahre 1639 kam
Heinrich als Gubernator auf die Festung
Ehrenbreitstem. Heinrich war (seit 16. No<
vember 1627) mit Barbara von Nelsch ver-
malt, aus welcher Ehe keine Kinder hervor«
gingen. ^Stramberg (Chr. v.). Der Rhei
niscke Antiquan'us, I. Abtheilung, 4. Band
(Coblenz, die Stadt, historisch und topo«
graphisch dargestellt) (Coblcnz 1856. Hergt.
gr. 80.) S. 344—350. — Taschenbuch für
vaterländische Geschichte. Herausgegeben von
Hormayr und Mednyänszky (Wien,
t>°.) Jahrg. 1827. S. 385 u. f.) — 13. Jo-
hann (II.) von Metternich. genannt
auf Zieoel, ist ein Sohn Johann's (I.)
auf Zievel und erscheint als der eigentliche
Stammvater aller der zahlreichen Linien des
Hauses Metternich, der Nieoerberg»
schen, Sommersberg'schen, jener von
B r o h l . MĂĽ lenark . Bourscheid.
Schweppenburg, Rodendorf, Churs»
dorf, Vettelhofen. welche alle bereits
erloschen sind, und der noch heute blĂĽhenden
fĂĽrstlichen. Nur die auch noch heute blĂĽ-
hende der Grafen Wolf .Me tternich zur
Gracht, eine der ältesten und angesehensten
in den Rheinländern, stiftete vor ihm sein
Oheim Kar l , der in seiner Ehe mit Ger»
trude Gerzgen von Sinzig nur eine
Tochter. Sybi l le , hatte, welche an Gott»
hard Wolf von Gudensberg verheirathet
war. diesem das Haus nebst dem Namen
Metternich zubrachte und so um die Mitte
des 15. Jahrhunderts die Stammmutter der
Grafen Wol f .Me tternich wurde. Io<
hann (II.) vermalte sich im Jahre 1424
mit Agnes von Äumschullcl, mit welcher er
in den Besitz von Eckendorf, Ringen und
später auch noch des Hofes Sommersberg
bei Fritzdorf gelangte. Mit seiner zweiten Frau Aalljcmna von Weckenyeim erlangte er
das Burghaus Brohl bei Andemach. Die
beiden Besitzungen Sommersberg und Vrohl
wurden später die Bezeichnungen' zweier
Linien des Hauses Metternich. — 14. Jo-
hann (gemeiniglich Hanns) Dietrich, ein
Sohn Johann's, von der Linie Vettel«
Höfen, aus dessen dritter Ehe mit Katha-
rina von der Leyen, ist der eigentliche
Stammvater der heutigen fĂĽrstlichen
Linie, und zwar ist die Stammreihe fol-
gende: Johann Dietrich und Anna Frei
von Dern ; Wilhelm von Winnburg
und Anna Eleonora Brömser von
RĂĽdesheim; Philipp Vmerich (gest. 1698).
Graf im Jahre 1679, und Mar ia Elisa-
beth Freiin von Wallbot 'Bassenheim;
Graf Franz Ferdinand (gest. 1719) und I u<
liana Eleonore Gräfin Leiningen«
West er bĂĽrg; Graf Philipp Adolph (geb.
1686, gest. 1739) und Maria Franziska
Schenk von Schmidburg; Graf Johann
Hugo Franz (geb. 1710. gest. 1750) und
Clara Louise Elisabeth Freiin von
Kesselstadt; FĂĽrst Franz Veorg (geb.
1746. gest. 1818) und Mar ia Beatr ix
Aloisia Gräfin von Kagenegg; Fürst
Clemens Wenzel Lothar (geb. 1773, gest.
1859) und Mar ia An tonia Freiin Ley-
kam, Gräfin von Beil stein; und Fürst
Nichard Clemens (geb, ls29) und Paul ine
Clem entine Gräfin Sändor. Johann
Dietrich brsaĂź aus seiner Ehe mit Anna
Frei von Dmi, durch welche die Herrschaft
Spurkenburg an die Metternich gelangte,
eine zahlreiche Nachkommenschaft, und zwar
9 Söhne und 2 Töchter. Untcr den Söhnen
sind Johann Reinhard. Emerich.
Karl besonders bemerkenswerth s^. Nr. 13.
6, 16). Hanns Dietrich wird auch als
Hauptrathgeber seines Bruders des Chur»
fĂĽrsten Lothar ^s. d. Nr. 22) bezeichnet.
l5. Johann Reinhard (gest. 1. Jänner
1638), ein Sohn Johann (Hanns) Diet.
rich's. von der Linie Vettelhofen, aus dessen
Ehe mit Anna Frei von Dern. Zuerst
Domsänger zu Mainz, wurde er dann Dom-
Herr zu Trier, Bamberg, Würzburg, Mägde«
bĂĽrg und MĂĽnster. Capitular zu Bleiden<
statt, Propst zu St. Martin in Heiligenstadt,
Custos zu St. Alban in Mainz, des Erz«
Herzogs Leopold Wi lhelm Generalvica-
riuS fĂĽr das Hochstift Halberstadt, Propst
zu St. Bartholomäus in Frankfurt durch
vom Jahre 1619 kaiserlicher Rath,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon