Seite - 94 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Bild der Seite - 94 -
Text der Seite - 94 -
Meyer, Christian 22 94 Christian 22
als Prämienblatt gekauft; — «MZ Vild-
ni52 des Grzherzugs Nur!", welches dieser
Prinz eigens von Mayer ausgefĂĽhrt
wĂĽnschte. Dieser, zu bescheiden, die Aus-
fĂĽhrung des Blattes, das den Helden
von ASpern darstellen, sollte, allein zu
ĂĽbernehmen, vollendete die Platte im
Jahre 1840 in Gemeinschaft mit seinem
väterlichen Freunde und Lehrer Kinin«
ger. Diese Arbeiten hatten schon den
Ruf des KĂĽnstlers fest begrĂĽndet. Da
die Kunst nach Brot geht und nicht
immer Arbeiten liefern kann, die sie
möchte, sondern die ste muß, so hatte
M. leider nur wenig MuĂźe, stch nur
solchen Werken zuzuwenden, die seinen
KĂĽnstlerruf in ungeschwachter Weise
wahrten. Nichtsdestoweniger gingen doch
mehrere ganz vorzĂĽgliche Blatter unter
seinem Grabstichel hervor. Die bemerkens-
wertheren sind: „Nladchenvertranlichkeit",
nach Johann End er, im Auftrage des
Pesther Kunstvereins gestochen; — „Na-
plllean", nach Steuben; — „Nas MM-
chen nun Saragossa", nach Wi lke; — „Ner
Er^ InZchllk nun NnZlan, Niepenbrack", nach
Jacob Scheel; — „Nie Kreuzabnahme",
nach Paul Veronese, im Auftrage der
kais. Hof» und Staatsdruckerei; — „Nie
Bildnisse ulln Peter Hess", — „Wilhelm
Raulbach", — „Aar! M h l , MW", —
„Heinrich Hess" und „Peter (Kornelins",
sämmtlich nach Karl Rahl, Sohn, im
Auftrage des Directors der Staats»
druckerei, AloiS Ritter von Au er; —
„Hit Paesie". nach Rahl (1833); —
,studienkllpt", nach Aigner (4837); —
„Aullanitsch, dir verwaisten (5liristenkinder
im tnrlmchen Vager sammelnd", nach Karl
Rahl ; — „Nie Ohristlnuntalgung in km
Katakomben"; — „Vildniss des Dichters I^ nd-
mg Zlngnst Frankl"; — „Nildniss des
Architekten Gheaphil Hansen", sämmtlich
Nach Rah l ;— „Nie oier TVelttheile dnrch uier HanpMZZedargestellt",nach P.P.Rubens,
Prämienblatt für den österr-eichischen Kunst,
verein im 10. Vereinsjahre 1866; „Ja",
nach Correggio, ein Blatt, dessen Fein«
heiten durch den Druck gelitten, so daĂź
stch der Künstler zum Behufe eines befse«
ren Druckes an Goup i l in Paris ge>
wendet. Gegenwärtig ist Mayer mit
der AusfĂĽhrung der Cartons des Frieses
für die Universität in Athen, mit dessen
AusfĂĽhrung Baron S ina den Maler
Rahl beauftragt, beschäftigt. Derselbe
besteht auS fünf Blättern. Zwei Blätter:
„Arailillthem bringt dem Menschengeschlechte das
himmlische Acht" — und „Paulus predigt
da« Onllngelium am Arropag zn Zthen", sind
als Prämienblairer des österreichischen
Kunstvereins fĂĽr 1867 bestimmt. Die
ĂĽbrigen drei werden gleichfalls als solche
in den folgenden Jahren zur Ausgabe
gelangen. Mayer, der, wie ein Kunst«
kritiker anlaĂźlich der Beurtheilung seiner
Werke schreibt, „wenn er möchte, wohl
ein Lied singen könnte, was es heißt, wenn
man sich in Wien untersteht, ein Kupfer»
siecher zu sein", ist einer der tĂĽchtigsten
KĂĽnstler der Gegenwart in seinem Ge-
biete. Trotz der Ungunst der Verhältnisse
ist er keinen Augenblick auS dzr frischen
Strömung des Schaffens herausgekom»
men. In seinen Arbeiten ist er wie in
seinem ganzen Wesen, solid, allen eitlen
Schein verschmähend. In merkwürdiger
Weise ist es ihm gelungen, Rahl'sche
Werke, welche auf malerische Wirkung
berechnet sind, im Stiche wiederzugeben.
Aus dem Kampfe zwischen dem Coloristen
und dem Kupferstecher ist er siegreich her«
vorgegangen. Diese Vorliebe fĂĽr R ah l 's
Werke mochte auch zunächst dazu bei«
tragen, daĂź Mayer sich vornehmlich
der Schabmanier zugewendet, die von
allen Manieren, auf Metall zu zeichnen,
diejenige ist, welche den geschmeidigsten,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon